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Macabros 062: Shimba-Loo schickt den Rachedämon

Macabros 062: Shimba-Loo schickt den Rachedämon

Titel: Macabros 062: Shimba-Loo schickt den Rachedämon
Autoren: Dan Shocker
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fauchend an den Stellen zusammen, wo die Kugeln
plötzlich herabstießen.
    Befehle wurden gebrüllt. Die Männer liefen mit
entsicherten Gewehren auf den Turm zu. Sie wurden Zeuge wie sich
geformte Nebelkugeln dem mit einem Bretterverschlag versehenen
Eingang näherten.
    Krachend und splitternd flogen die Bretter auseinander, als ob ein
Orkan sie zerstöre.
    Der düstere Eingang in das Innere des Turms wurde frei. Die
Kugeln tauchten hintereinander wie Perlen auf einer Schnur in den
Eingang.
    Den Stellung beziehenden und ziellos auf den Turm
schießenden Soldaten flogen Mörtelbrocken, Staub und
Holzsplitter um die Ohren.
    Dieses gespenstische Chaos währte nur wenige Sekunden.
    Dann war alles wieder ruhig wie zuvor.
    Die aufgeschreckten Wächter bildeten einen dichten Kreis um
den Turm. Die Mündungen zeigten auf den Eingang. Der Funker in
dem Jeep gab mit aufgeregter Stimme Bericht von den Vorfällen,
wie sie ihm geschildert wurden.
    Was sich in diesen Sekunden jedoch unterhalb des Turms tief in der
Erde abspielte, konnte hier draußen niemand verfolgen.
    Zu Materie geformter Geist war in der Lage, selbst Materie zu
formen. Der Geist enthielt alles – wie die DNS in der Zelle das
Programm, den Aufbau des Organismus’.
    Sieben Kugeln sanken hintereinander auf das riesige, bleiche
Skelett herab. Und von der anderen Seite – am Kopfende des
Skeletts – öffnete sich das magische Tor mit dem bösen
Ich Shimba-Loos. Von dort schwebten ebenfalls sieben gleichartig
aussehende Kugeln heran.
    Dies war die andere Seite des bestraften Shimba-Loo, sein
böses Ich, das sich eine eigene Welt geschaffen, das Not, Elend,
Tod und Verzweiflung über unschuldige Opfer gebracht
hatte…
    Die beiden verschiedenartigen Ichs glitten ineinander wie die
Zähne eines Zahnrades.
    Sie verschmolzen, wurden zu einem und sanken in den riesigen Leib,
in den sie gehörten und aus dem sie gekommen waren.
    Es war, als ob die unsichtbaren Hände eines Gottes nun
wirksam werden würden. Aus den Kugeln wurde eine dichte, graue,
pulsierende Fläche, die die leeren Innenräume des Skeletts
und die Schichten außerhalb ausmachten. Der neue, alte
Körper Shimba-Loos entstand. Geformt aus dem Geist, der
gewaltige Zeiträume überdauert hatte.
    Glatt und haarlos war die Haut, und so stachen besonders die
dicken, buschigen Augenbrauen hervor, die den Stirnwulst zierten.
    Das Geschöpf erstand wieder so, wie es einst gewesen war.
    Shimba-Loo trug weit geschnittene, seidig schimmernde Beinkleider
und ein ärmelloses Wams, das eine kurzhaarige, fellartige
Struktur aufwies.
    Der Riese aus der Vergangenheit richtete sich auf. Er war zum
Leben erwacht.
     
    *
     
    Mirakel glitt in die Lufthülle, die ihn zischend
umströmte.
    Seine Absicht war es, den davongleitenden Kugeln zu folgen. Da
wurde er abgelenkt durch panikartiges Entsetzen, das sein
Bewußtsein wie ein Peitschenschlag traf.
    Der Gedanke des Grauens kam aus Hampton. Er stammte von Beverley
Summer und Dr. Stone, und es hatte etwas mit dem riesigen
Echsenmonstrum zu tun, das Lorette Mallory bereits zweimal begegnet
war.
    Mirakel warf sich herum. Die Hände nach vorn gestreckt, die
Beine eng aneinander liegend, jagte er in die Tiefe Richtung Hampton,
genau auf den Platz zu, wo er Beverley Summer und Dr. Stone
zurückgelassen hatte.
    Die beiden Menschen flohen in wilder Panik und laut um Hilfe
schreiend in Richtung Dorf. Unweit des Hauses ragte wie ein Berg das
unförmige Ungeheuer auf, das seinen massigen, kantigen,
behornten Schädel brüllend in die Luft streckte und dessen
Klauen nach vom kamen, um Mirakel förmlich aus der Luft
herauszupflücken.
    Aber der Dykte war schneller. Mirakel fuhr wie ein Blitz aus den
zugreifenden Klauen und raste furchtlos gegen den gewaltigen
Schädel des Untiers.
    Die Echse riß das riesige Maul auf. Heißer Atem schlug
Morell entgegen.
    Mit beiden Fäusten gleichzeitig rammte der Dykte mit voller
Kraft den Hals der Echse. Ein urwelthaftes, donnerndes Brüllen
ließ die Luft erzittern. Das Monster wankte, riß seine
Arme herum und klatschte mit der Klauenhand an die Stelle, wo es
Mirakel noch vermutete.
    Aber der wich zur Seite. Ein Überraschungsangriff, wie
Lorette Mallory dies als Rachedämon ursprünglich vorgesehen
hatte, hätte Frank Morell in tödliche Gefahr gebracht. So
war er derjenige, der reagierte und sich ganz auf die Situation
einstellen konnte.
    Mit beiden Armen umschlang er den gewaltigen, schuppigen Hals der
Echse und riß den Koloß wie einen Baum,
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