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Liebe auf den ersten Biss

Liebe auf den ersten Biss

Titel: Liebe auf den ersten Biss
Autoren: Christopher Moore
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rannte den Gang entlang, riss Servietten, Haushaltsfolien, Müllbeutel und Plastikbesteck auf den Boden, um seine Verfolger zu behindern. Gustavo ging zuerst zu Boden, glitt auf einer Packung Plastikgabeln aus. Jeff stakste über die Barrikaden hinweg und hatte Barry am Ende des Gangs beinah erreicht, als plötzlich Lash mit einer von Barrys Harpunen vor ihm stand.
    »Runter!«, bellte Lash, und Barry warf sich bäuchlings auf die Fliesen.
    Pneumatisches Zischen war zu hören, und der schwere Speer traf Jeff mitten in die Brust, was ihn rückwärts taumelnd von den Beinen riss.
    »Autsch! Verdammt!«, sagte der Stürmerstar, zerrte an dem Speer herum, wollte ihn aus seiner Brust ziehen.
    Gustavo kam auf die Beine, rannte zu Jeff und riss an dem Speer.
    Lash reichte Barry einen armlangen Stock mit stumpfer Metallspitze und legte die nächste Harpune ein.
    »Ist das die letzte?«, fragte Barry.
    Lash nickte. »Wo ist Clint?«
    Genau in diesem Moment tauchte am Ende des Gangs die große Blonde auf, die den bewusstlosen Clint am Kragen hinter sich herzog. Ihr ganzer Oberkörper war blutverschmiert, vom Kinn bis in den Schoß, und selbst auf die Entfernung waren ihre langen Zähne zu erkennen. »Das gehört sich aber nicht! Euren Wiedergeborenen einfach so auf dem Boden liegen zu lassen, wo andere Leute darüber stolpern können!«
    Sie ließ Clint aufs Gesicht fallen und kam mit langen, langsamen Schritten direkt auf sie zu.
    Lash stürmte – Barry auf den Fersen – durch die Plastikvorhänge ins Lager und dann in den Kühlraum für Molkereiprodukte. Dieser war wie ein langer Gang, in dem sich auf der einen Seite Milchpaletten stapelten, auf der anderen Seite Joghurt und dergleichen. Sie schoben stapelweise schwere Milchkanister vor die Tür, dann standen sie an der hinteren Wand und beobachteten den Laden durch die Glastüren des Kühlraums, über die Kartons mit Quark und Hüttenkäse hinweg.
    »Was hat sie da in der Hand?«, fragte Barry.
    »Eine Bratpfanne«, sagte Lash.
    »Oh«, sagte Barry. »Tut mir leid, dass ich sie reingelassen habe. Sie war halbnackt.«
    »Wie hättest du das ahnen können?«
    »Na ja, als sie gesagt hat, sie schenkt mir ein Schäferstündchen zum Geburtstag, hätte ich mir denken können, dass irgendwas im Busch war.«
    »Du hast erst im März Geburtstag, oder?«
    »Hm-hm.«
    Lash schlug Barry fest an den kahlen Schädel, dann zielte er wieder mit der Harpune über die Joghurtbecher hinweg.
    »Das hatte ich verdient«, sagte Barry.
    »Meinst du, der Speer hat Jeff ins Herz getroffen?«
    »Muss wohl. Das Ding steckte ziemlich tief im Brustbein.«
    »Er macht keinen toten Eindruck.«
    »Schätze, das bedeutet wohl: Kopfschuss.« Barry kratzte sich am Ohr. »Soll ich es mal versuchen?«
    »Nein. Wenn ich danebenschieße, hast du noch den Haistock.« Lash deutete auf das lange Gerät in Barrys Händen. Im Grunde war es nichts anderes als eine zwölfschüssige Flinte am Ende einer Stange. Damit tötete man Haie. Man stach zu und schoss dann auf kürzeste Distanz.
    »Wahrscheinlich weiß sie nicht mal, was das ist.«
    »Konzentrier dich«, sagte Lash. »Spreng ihr das Hirn weg.«
    Dann hörten sie, wie die Ventilatoren und Kältekompressoren herunterfuhren. Sie sahen sich an. Das Licht ging aus.
    »Wir sind gearscht«, sagte Lash.
    »Jep«, sagte Barry.
     

-30-
DIE CHRONIKEN DER ABBY NORMAL:
Dunkle und geheimnisvolle Göttin
der verbotenen Liebe
     
    Urteile nicht vorschnell über mich! Ich habe dem Tod ins Antlitz geschaut und ihn in die Knie gezwungen! Was ich tat, tat ich aus Liebe, und ich möchte nicht eingebildet klingen, aber – oh, mein Gott! – wir sind Helden! Und wenn ich sage wir, dann meine ich uns.
    Hätte ich mein Geheimnis früher preisgegeben, hättest du mich einen Taugenichts geschimpft, mich für rettungslos kindisch und drollig erklärt, doch da ich nun wohlbehütet in meinem sündigen Liebesnest sitze und so, kann ich endlich eingestehen, dass die literarische Lieblingsfigur meiner naiven Kindheit keineswegs Lovecrafts Horrormonster Cthulu war, wie ich kürzlich im Englischunterricht erklärt habe, sondern in Wahrheit Pippi Langstrumpf. Bevor du mich nun für meinen kindischen Pippiismus verdammst, hör mich an!
     
    Pippi trank viel Kaffee. (Denn sie war weise – wie ich.)
    Pippi hatte unnatürlich rotes Haar (wie auch ich es gelegentlich schon hatte).
    Pippi trug lange Ringelsocken (wie du es von deiner treuen Freundin gewohnt bist).
    Pippi besaß übermenschliche
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