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Liebe auf den ersten Biss

Liebe auf den ersten Biss

Titel: Liebe auf den ersten Biss
Autoren: Christopher Moore
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Stück mitnahm.)
    Also bin ich wieder raufgegangen und hab am Fußende vom Bett unserer Meister gesessen, hab aufgepasst und ihnen zugehört.
    Sie sprachen leise, aber ich konnte sie hören.
    Flood, der Vampir, war voll so: »Vielleicht sollten wir es versuchen.«
    Aber die Gräfin so: »Was, eine Rückwandlung? Tommy, das wird nicht funktionieren. Du hast gesehen, wozu ich in der Lage bin. Du weißt, wozu du in der Lage bist. Das hat nichts mit Biologie zu tun, das ist reine Magie.«
    »Vielleicht auch nicht. Vielleicht ist es eine Wissenschaft, die wir nur noch nicht kennen.«
    »Das ist doch egal. Wir wissen nicht mal, ob es funktioniert.«
    »Wir sollten es versuchen.«
    »Warum sollten wir es versuchen, Tommy? Du bist erst zwei Wochen unsterblich. Willst du deine Kräfte verlieren, die – wie soll ich sagen – Kontrolle über deine Welt?«
    »Also … ja.«
    »Im Ernst?«
    »Ja. Ich mag das alles nicht, Jody. Ich mag nicht ständig in Angst leben. Ich mag nicht allein sein. Ich mag kein Mörder sein.«
    »Diese Frau hat dich gefoltert, Tommy. So was wird nie wieder vorkommen.«
    »Das war nicht das Problem. Darüber komme ich hinweg. Das Problem ist, dass mir das Töten gefallen hat. Ich mochte es.«
    Die Gräfin schwieg eine Weile, und ich dachte, die Sonne wäre aufgegangen, aber ich hab vorsichtig einen Blick aufs Bett geworfen, und sie hat ihm nur tief in die Augen geblickt. Dann hat sie mich angesehen.
    »Hey, Süße«, sagte die Gräfin und hat gelächelt. Es war wie ein Geschenk oder so. Irgendwie … echt. Dann hat sie ihre Uhr abgenommen und mir zugeworfen. »Da ist ein astronomischer Kalender drin. Wie wär's, wenn du den Wecker auf zwanzig Minuten vor Sonnenuntergang einstellst, damit er dich nicht wieder kalt erwischt?« Und ich wollte ihr von der Jacke erzählen, die Fu für mich gemacht hatte, aber irgendwie kriegte ich nichts raus, also habe ich nur genickt, hab die Uhr umgebunden und bin wieder auf den Boden am Fußende vom Bett gerutscht.
    Dann habe ich die Gräfin sagen hören: »Du bist nicht allein. Ich bin doch bei dir. Wir können irgendwohin gehen, wo uns keiner kennt, wo uns keiner jagt, und ich will immer für dich da sein.«
    Und er so: »Ich weiß. Ich meinte: allein – anders als alle anderen. Ausgegrenzt. Ich möchte ein Mensch sein, kein verwestes, totes Etwas.«
    »Ich dachte, du wolltest was Besonderes sein.«
    »Will ich auch, aber ich möchte als Mensch besonders sein … wegen dem, was ich tue.«
    Dann wurde es eine Weile still, und schließlich meint die Gräfin: »Ich genieße es, Tommy. Ich habe nicht ständig Angst wie du, ganz im Gegenteil. Mir war überhaupt nicht bewusst, wie sehr ich mich immer gefürchtet habe, bis ich so wurde, wie ich jetzt bin. Ich laufe gern durch die Straßen, in dem Bewusstsein, ein Alphatier zu sein, das alles hört und sieht und riecht, das Teil von allem ist. Ich finde es toll. Ich wollte es so gern mit dir teilen.«
    »Ist schon okay. Du konntest es ja nicht wissen.«
    »Ich will auch nicht allein sein. Deshalb habe ich dich verwandelt. Ich liebe dich.«
    Dann ging der Wecker an Lord Floods Armbanduhr los, und er stellte ihn ab.
    Dann meint er so: »Können wir nicht wieder so werden, wie wir waren … vorher, meine ich? Als ich auf dich aufgepasst habe?«
    »Unsere Welt wäre nicht dieselbe, Tommy. Das weißt du doch. Wir wären im selben Raum, aber nicht in derselben Welt.«
    »Okay. Ich liebe dich, Jody.«
    »Ich liebe dich auch«, sagte die Gräfin.
    Dann sagten sie lange nichts, und als meine neue Uhr anzeigte, dass die Sonne aufgegangen war, sah ich hinüber, und da lagen sie, hielten einander in den Armen, und auf dem Kissen konnte ich ihre roten Tränen sehen.
    Und ich so: »Oh, Scheiße, nein!«
     

-31-
DIE CHRONIKEN DER ABBY NORMAL:
Einem Toaster gleich
beherrsche ich die Finsternis
     
    Tagsüber schlief ich ein paar Stunden und telefonierte mehrmals mit meinem süßen Liebesninja Fu, dann kam er rüber. Wir ließen Jared mit Blut für Lord Flood und die Gräfin zurück, damit sie versorgt waren, wenn sie aufwachten, und fuhren zum Loft. Wir brauchten bestimmt eine Stunde, um die ganzen Scherben und die Asche und alles von der letzten Nacht zusammenzufegen. Wir waren gerade fertig und zählten das Geld und knutschten rum und so, als der Wecker in meiner neuen Armbanduhr losging.
    Und ich so: »Mann, ich bin noch nicht so weit.«
    Und er voll so: »Mann, du bist total so weit, mehr als alle, die ich kenne.«
    Und ich voll so:
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