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Liebe auf den ersten Biss

Liebe auf den ersten Biss

Titel: Liebe auf den ersten Biss
Autoren: Christopher Moore
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Fingernägeln aus, mit denen sie einem Menschen das halbe Gesicht hätte wegreißen können.
    Elijah fing ihre Hand ab. Er hatte einen neuen Trainingsanzug aufgetrieben, diesmal taubenblau. »Es wird Zeit, Abschied zu nehmen. Ich fürchte, der Geist muss leider wieder zurück in die Flasche.«
    »Lass mich los! Ich muss an mein Geld rankommen!«
    »Nein, meine Liebe, dass solltest du lieber sein lassen. Die Bewohner dieses Lofts legen seit kurzem einen ausgesprochen unangenehmen Sinn für Mode an den Tag.«
    »Es geht um mein Erspartes, Blassgesicht.«
    »Darum musst du dir keine Sorgen mehr machen.«
    »Und was soll das heißen?«
    »Hier endet deine Geschichte. Komm mit, mein Kind.«
    »Du willst, dass ich mitkomme? Ich weiß nicht mal, wer du bist.«
    »Ja, aber wir beide haben eine besondere Beziehung.«
    »Besonders? Du hast mein Gesicht auf die Motorhaube von einem Mercedes geknallt.«
    »Ach, ja. Verzeih mir. Den Unerfahrenen mag mein Verhalten bisweilen geschmacklos erscheinen.«
    »Unerfahren, ja? Ich hab Tausende Typen gefickt.«
    »Tja, also … ich hab so viele ermordet, dass man mit denen eine ganze Stadt bevölkern könnte.«
    Blue zuckte mit den Schultern. »Okay, du hast gewonnen.«
    »Rache ist ein Gericht, das man ohnehin am besten kalt genießt, oder?«
    »Oder überhaupt nicht …«, sagte eine männliche Stimme hinter Elijah.
    Elijah und Blue fuhren herum. Drei von ihnen standen da, in langen Mänteln, sahen aus wie Marmor, irgendwie unsterblich, als könnten sie ewig warten.
    »Darf sich jetzt schon jeder an mich ranschleichen?«, sagte Blue.
    »Es wird Zeit, zu gehen«, sagte die afrikanische Frau.
    »Ohne mich gäbe es euch gar nicht«, sagte Elijah.
    »Ja, und wir wären schon vor langer Zeit gefunden und getötet worden, wenn wir uns nicht an deine Regeln gehalten hätten.«
    »Ach, meine Regeln …«, sagte Elijah und blickte zu Boden.
    »Wie viele sind noch zu eliminieren?«
    Elijah blickte über die Straße hinweg zu den Fenstern des Lofts, dann sah er Blue an. Sie zog eine Augenbraue hoch und lächelte leise.
    »Sie ist die Letzte, die noch übrig ist«, log er.
    »Dann bring es zu Ende.«
    »Ungern«, sagte Elijah.
     
    Der Kaiser von San Francisco weinte um seine Stadt. Er hatte getan, was er konnte, hatte die Polizei gerufen, die Zeitungen alarmiert, sogar versucht, selbst in die Schlacht zu ziehen, doch bis er genügend Mut beisammen hatte, wieder zum Marina Safeway zurückzukehren, war alles vorbei, und jetzt konnte er der Polizei gegenüber nur spekulieren, wieso die Scheibe eingeschlagen und der Laden leer war. Sie hatten versucht, die Nachtschicht ausfindig zu machen, aber von denen war keiner zu Hause. Und seine Stadt wurde von Vampiren heimgesucht.
    Nun weinte der Kaiser und tröstete seine Truppen, kraulte Bummer hinter den Ohren und tätschelte Lazarus, der auf dem Pier lag und schlief. Heute kam der Nebel nur langsam aus der Bay herüber, nicht wie sooft vom Wind getrieben.
    Er hörte die Schritte, bevor er sie sah, dann kamen sie plötzlich zu fünft auf ihn zu. Der alte Dämon, die drei mit den langen Mänteln, die er in der Nacht zuvor gesehen hatte, und eine blonde Frau im blauen Partykleid. Sie gingen an ihm vorbei. Nur der Dämon drehte sich um und blieb stehen. Der Kaiser drückte Bummer fest an sich, fürchtete, er würde wieder eine seiner Kläffattacken bekommen und alles wäre verloren.
    »Alter Mann«, sagte Elijah, »jetzt gehört die Stadt wieder dir.« Dann folgte er den anderen zum Ende vom Pier.
    Der Kaiser konnte ihre Motorjacht draußen vor der Mole liegen sehen. Sie war gut siebzig Meter lang, viel zu groß für den kleinen Hafen.
    »Nun denn. Seid ihr bereit?«, fragte Elijah.
    »Kann ich auch so einen Mantel kriegen?«, fragte Blue und nickte zu dem blonden Mann hinüber.
    Der blonde Mann sagte: »Du kriegst einen, wenn du den geheimen Handschlag kennst und deinen magischen Ring verliehen bekommst.«
    Blue sah Elijah an. »Verarscht er mich?«
    »Ja«, sagte Elijah. Er bot ihr seinen Arm an. Sie nahm ihn und stieg hinunter in das große Beiboot.
    Der Kaiser hockte da und sah, wie die Vampire im Nebel verschwanden.
     
    Rivera hatte sechs Uniformierte mit einem Rammbock dabei, bereit, die Tür aufzubrechen, so dass er und Cavuto einigermaßen überrascht waren, als ihnen geöffnet wurde, obwohl sie noch gar nicht zu Ende angeklopft hatten. Ein verschlafener Chinese mit Stachelfrisur stand ihnen halbnackt gegenüber.
    »Ja? Was kann ich für Sie
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