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Lakefield House (German Edition)

Lakefield House (German Edition)

Titel: Lakefield House (German Edition)
Autoren: Faith Washington
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meine kleine Schwester, verdammt nochmal!“
    Robert schüttelte Connors Griff ab, bewegte sich aber nicht von der Stelle. „Wie lange sind sie schon weg?“
    Connor blickte Rebecca an. Allmählich konnte sie wieder etwas mehr Details erkennen. Nach einem kurzen Blick zu Debora schüttelte sie den Kopf.
    „Noch nicht lange genug“, antwortete Connor auf Roberts Frage, der rein gar nichts verstand.
    Quälende Minuten vergingen.
    Die schrecklichsten Bilder möglicher Horrorszenarien, die allesamt mit Shannons Tod endeten, quälten ihn. Er hätte diese Irre erschießen sollen, als er die Gelegenheit dazu hatte. Aber er hatte in der Dunkelheit nicht gut zielen können. Und wenn er einen tieferen Punkt angepeilt hätte, wäre es möglich gewesen, dass er in dem Gerangel Rebecca traf. Das Risiko war zu groß gewesen. Aber er hätte es kontrollieren müssen. Niemand sollte besser wissen als er, dass eine große Blutlache noch lange kein eindeutiges Zeichen dafür war, dass jemand tot war.
    „Jetzt!“, rief Rebecca, als Deboras Bild plötzlich verschwand.
    Alle drei stürzten zur Vordertür hinaus. Robert sprang hinter das Lenkrad und Connor und Rebecca folgten ihm auf Rück- und Beifahrersitz, während der Motor der Viper aufheulte.
    „Wohin?“, fragte er und ließ den Sportwagen rückwärts aus der Einfahrt schießen.
    „Lakefield House.“ Rebeccas Herz pochte schmerzhaft. Sie wusste, dort würde es enden. So oder so.
     
     
     
     

XIV
     
    „Welche Richtung?“ Robert schoss auf die Weggabelung zu.
    Connor versuchte sich zu konzentrieren. „Constance wird die Route über die N9 nehmen, weil es die kürzeste ist. Wenn wir über Charlestown fahren, ist der Weg zwar länger, aber wir fahren schneller und könnten sie vielleicht sogar einholen.“
    „Links oder rechts?“, rief Robert, während Rebecca ihren Sicherheitsgurt festzog.
    „Rechts.“
    Robert riss den Wagen um die Kurve. Das verdammte Fahrtraining zahlte sich also doch noch aus, dachte er und trat das Gaspedal durch.
     
    *
     
    Was hatte sie sich nur dabei gedacht, fragte sich Constance, während das Schreien und Poltern, das aus dem Kofferraum ins Innere des Wagens drang, an ihren Nerven zerrte. Dank dem geplatzten Trommelfell rechts hörte sie es nur dumpf, aber dennoch. Wenn sie wenigstens so schlau gewesen wäre, dieser verdammten Maldoon nicht von dem Stößel zu erzählen.
    Aber wer hätte schon denken können, dass sie weiterleben würde, und wieder jemand ihre Pläne durchkreuzte. Nun blieb ihr nichts weiter als das verdammte Ding aus dem See zu fischen, die McHugh zu beseitigen und zu verschwinden um ihre Wunden zu lecken.
    Und dann würde sie diesen ganzen verfluchten Kasten mit sämtlichen Cunninghams, McHughs und Maldoons in die Luft jagen. Und endlich frei sein.
     
    Shannon schmeckte die salzigen Tränen auf ihren vom Schreien schon aufgesprungenen Lippen und roch ihr eigenes Blut. Sie konnte es nicht ertragen. Die Dunkelheit; die Enge; sie bekam keine Luft, sie würde sterben in dem schrecklichen Gefühl gefangen zu sein.
    Oh Gott, es ist wie damals. Es ist genau wie damals, dachte sie bebend und trat einmal mehr mit ihrem unverletzten Bein gegen die Plastikverkleidung des Kofferraums.
    Der Strudel der Erinnerungen packte sie mit seinen gnadenlosen, messerscharfen Klauen. Sie roch wieder den fauligen Atem des Entführers, erinnerte sich an seine schmierigen Hände, die fettigen Strähnen, die ihm in die Stirn fielen, wenn er sie aus seinen fiebrigen blauen Augen angesehen hatte. Sie spürte wieder das Klebeband auf ihrem Mund und die panische Angst an ihrem eigenen Erbrochenen zu ersticken, wenn die Übelkeit die Oberhand über ihre Selbstbeherrschung zu gewinnen drohte.
    Während sie weiter um sich schlug, spürte sie den Schwindel, fühlte wie sich ihr Sichtfeld einengte und wusste selbst in der nächtlichen Schwärze, dass alles die Farbe verlor. Ich will nicht sterben , war ihr letzter Gedanke, bevor sie bewusstlos wurde.
     
    Constance drehte den Wagen und fuhr rückwärts an Lakefield House vorbei, den schmalen Pflasterweg hinab bis zum See. Sie wusste genau, wo sie den Stößel hatte ins Wasser fallen lassen und bezweifelte, dass er weit abgetrieben worden war. Er musste wie die anderen Steine auf dem Grund des Sees liegen, und wartete dort.
    Sie öffnete die Fahrertür und setzte noch weiter zurück, bis die hintere Hälfte des Wagens bereits im See war. Sie löste den Gang und die Bremsen, stieg aus und schob an der
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