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Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Titel: Silberband 113 - Der Loower und das Auge
Autoren: Perry Rhodan
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Kapitel 1-10
    1.
     
     
    Mausbiber Gucky versteifte sich, als er den fremdartigen Druck auf seinem Bewusstsein spürte. Sekundenlang befürchtete er, wieder in eine jener Traumwelten versetzt zu werden, die auf diesem Planeten zum Standardangebot für verirrte Reisende gehörten.
    Doch der erwartete Effekt blieb aus. Die uralte Feuerstelle im Wald, Zeugnis einer fremden Zivilisation, veränderte sich in keiner Weise.
    »Gucky an ERRANTHE – erbitte Antwort!« Mehrmals rief der Ilt nach der Korvette, aber das Funkarmband blieb stumm. Das Schweigen behagte ihm nicht, deshalb konzentrierte er sich auf die Teleportation zurück zum Lagerplatz ...
    ... er schaffte es nicht. Der Druck, den er vor wenigen Minuten gespürt hatte, musste ihn seiner Mutantenfähigkeiten beraubt haben. Auch sein Versuch, die Mannschaft der Korvette telepathisch zu erreichten, wurde zum Fehlschlag.
    Am Rand der Feuerstelle lagen die korrodierten Überreste eines fremdartigen Geräts. Gucky fixierte einen von Grünspan überwucherten Metallstab und versuchte, ihn telekinetisch zu bewegen – vergeblich.
    Er musste den Rückweg zum Lager wohl oder übel zu Fuß bewältigen. Nach einer halben Stunde erreichte er den Waldrand und sah auf der Geröllhalde das sechzig Meter durchmessende Beiboot der BASIS.
    Alles blieb ruhig, nur das Rauschen des Windes war zu hören. Die grauen Wolken hingen tief, es würde bald regnen. Gucky lief auf eine der Hütten zu, die zwischen den letzten Bäumen errichtet worden waren, und trat ein. Die Deckenlampe brannte, an einem der Arbeitstische saß ein Spezialist der technischen Abteilung. In sich zusammengesunken, schnarchte der junge Mann aus Leibeskräften. Eine Frau kauerte an den Arbeitstisch gelehnt auf dem Boden, sie schlief ebenfalls.
    Gucky inspizierte auch die anderen Hütten. Er fand überall nur schlafende Besatzungsmitglieder.
    Schließlich ging er zur ERRANTHE weiter. Die untere Polschleuse der Korvette war geöffnet, das Antigravfeld in Betrieb.
    Er schwebte zur Schleuse hinauf und von dort durch den Axialschacht bis zur Zentrale. Er hatte ohnehin nur noch schlafende Menschen erwartet, dennoch wurde ihm mulmig zumute, als er Perry Rhodan und Atlan vor einer Kartenprojektion, an der sie gearbeitet hatten, in tiefem Schlaf fand.
    Die Aktivatorträger in die Krankenstation teleportieren, das konnte Gucky nicht mehr. Entschlossen rüttelte er Rhodan mit beiden Händen, da erklang vom Hauptzugang her ein Geräusch.
     
    Ärgerlich funkelte der Ilt die schmächtige Gestalt in der Schottöffnung an.
    »Du hättest wenigstens ein Wort sagen können, Milder. Schleiche gefälligst nicht so herum!«
    »Ich dachte, dich könnte niemand überraschen.« Milder Dano, ein Mitglied der Astronomiegruppe, grinste spöttisch. »Außerdem hatte ich nicht erwartet, dass hier noch jemand wach sei.«
    Der Mann war weit über hundert, ging leicht vornübergebeugt und stand in dem Ruf, ein sonderbarer Kauz zu sein. Gucky hatte bisher nur wenig mit ihm zu tun gehabt.
    »Was ist geschehen, Milder?«
    Der Astronom machte eine hilflose Geste. »Weiß ich's? Ich unterhielt mich mit Kanthall, da fing er an zu gähnen, setzte sich in einen Sessel und war Sekunden später völlig weggetreten ...«
    »Wann war das?«
    Dano schaute auf sein Kombiarmband.
    »Vor knapp eineinhalb Stunden. Ich dachte mir schon, dass das wichtig sein könnte.«
    Der Ilt rechnete zurück. Etwa zu dem Zeitpunkt hatte er den eigenartigen mentalen Druck gespürt.
    »Du hast dich umgesehen?«
    Dano nickte. »Alle schlafen ...«
    »Warum du nicht?«
    »Weiß der Himmel. Ich vermute, dass es sich um denselben Vorgang handelt, der bisher die Traumzustände auslöste. Mit den Träumen habe ich nie viel Schwierigkeiten gehabt. Ich brauchte mich nur daran zu erinnern, dass ich träumte, und schon war ich in der Wirklichkeit. Ich nehme an, ich bin konditioniert – so wie du!«
    »Besser als ich«, korrigierte der Ilt. »Mir sind alle Parakräfte abhandengekommen.«
    »Das ist es also!« Dano reagierte ehrlich bestürzt. »Ich dachte, du wolltest mich mit deinem scheinbaren Erschrecken vorhin foppen.«
    Gucky war in seinen Gedanken schon weiter. »Hast du versucht, einen der Schlafenden behandeln zu lassen?«
    »Ich wollte mich erst überzeugen, dass außer mir wirklich keiner mehr wach ist.«
    »Dann hilf mir, einen Transportroboter aufzutreiben!«, verlangte der Ilt. »Perry muss als Erster untersucht werden.«
     
    »Eine Exasperal-Injektion kann nicht vorgenommen
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