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Lakefield House (German Edition)

Lakefield House (German Edition)

Titel: Lakefield House (German Edition)
Autoren: Faith Washington
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war. Diesmal konnte sie mit Rebeccas Hilfe die langen Vorderbeine ganz herauspressen.
    „Bei der nächsten Wehe kommt der Kopf“, prophezeite Shannon und tatsächlich kam das helle Köpfchen zum Vorschein, das unter einer milchigen Haut ganz nass und plattgedrückt war. Shannon befreite mit einer routinierten Bewegung die Nüstern und das Maul des Fohlens von Schleim und Haut, so dass es schon atmen konnte.
    „Zwei Wehen noch!“
    Mit der nächsten Wehe kam der lange schlanke Körper des Fohlens und mit der letzten Wehe presste Lizzy die Kruppe und die langen Hinterbeine heraus. Erschöpft ließ sie den Kopf ins Stroh fallen und Rebecca war so außer Atem und nassgeschwitzt, dass sie es ihr am Liebsten gleich getan hätte.
    Als das Fohlen mit noch ungelenken Bewegungen den Kopf hob und die Vorderbeine für den ersten Versuch Aufzustehen ausstreckte, überkam sie ein überwältigendes Glücksgefühl. Sie hatte einen Kloss im Hals und sah zu Shannon hinüber, die sich auf ein Knie gerappelt hatte und selbst gegen die aufsteigenden Tränen der Rührung kämpfte.
    „Jetzt hört bloß auf mit der Heulerei“, beschwerte sich Cassandra McHugh mit zitterndem Kinn, „sonst fange ich auch noch an. - Connor!“
    Als er etwas zögerlich in die Box kam, sah er gerade, wie das Fohlen sich kurz auf seine zitternden langen Spinnenbeinchen rappelte, und sofort wieder ins Stroh plumpste.
    Rebecca rieb Lizzy den nassgeschwitzten Hals vorsichtig mit Stroh ab und trat dann einen Schritt zurück, als die Stute aufstand. Noch etwas wacklig auf den Beinen, blubberte sie ihrem Neugeborenen einen Gruß entgegen, das instinktiv den Kopf hob und seine Mutter suchte.
    „Es ist ein Mädchen“, sagte Shannon lächelnd und zog sich an der Boxenwand auf die Beine.
    Lizzy begann sofort das nasse Fell ihrer Tochter trocken zu lecken und stupste sie sanft an, um sie zu einem weiteren Aufstehversuch zu animieren. Je trockener das Fohlen wurde, desto heller erschien Rebecca das Fell. Obwohl das Fohlen schwarzbraune Augen hatte, schien es sonst komplett weiß zu sein.
    Cassandra sprach ihre Gedanken aus. „So eine Farbe habe ich noch nie gesehen.“
    Als das Fohlen diesmal aufstand, konnte es sich ausbalancieren und torkelte zitternd zu seiner Mutter, die es sanft mit dem Kopf zu ihrem Euter schob.
    Shannon sah auf ihre Armbanduhr. „Zwölf Minuten nach der Geburt an der Milchbar.“ Sie nickte anerkennend. „Sie hat gerade den Rekord von Harry Logans Hengstfohlen geknackt. Aber Mum hat Recht. Die Farbe ist außergewöhnlich. Lizzy ist ein normaler Fuchs, egal welche Farbe der Vater hat. Sie kann eigentlich gar kein so helles Fohlen bekommen.“
    „Vielleicht ist es ein Albino“, warf Cassandra ein.
    „Aber sie hat doch schwarze Augen“, antwortete Shannon.
    Connor trat näher zu Rebecca. „Sie ist kein Albino“, stellte er fest.
    Sie sah zu ihm auf und sah das Strahlen in seinem Blick. „Und was ist sie dann?“
    Anstatt direkt auf ihre Frage zu antworten, zitierte er aus Deboras Gedicht, das Rebecca schon kannte. „ Und in den Augen eines weißen Kindes galoppiere ich in dein Herz zurück .“
    Das Fohlen ließ von seiner Mutter ab und stakste zu Rebecca und Connor, was Lizzy mit einigem Misstrauen beobachtete. Rebecca sah das Fohlen an, dann zu Connor auf. „Du meinst -“
    Er erstickte den Rest ihres Satzes mit einem Kuss. „Ich meine gar nichts“, antwortete er und legte den Kopf leicht schräg, bevor er fortfuhr. „Habe ich dir heute schon gesagt, dass ich dich liebe?“
    Rebecca schmiegte sich in seinen Arm und legte eine Hand auf den noch feuchten Hals des Fohlens, das versuchte ihre Hose anzuknabbern.
    „Es schadet sicher nicht, wenn du es noch einmal sagst“, antwortete sie lächelnd und empfing selig einen weiteren Kuss des Mannes, der für immer zu ihr gehörte.
     
     
     
    Inhaltsverzeichnis:
    I 2
    II 22
    III 41
    IV 66
    V 90
    VI 119
    VII 146
    VIII 164
    IX 189
    X 221
    XI 253
    XII 281
    XIV 317
    Epilog 327
     
     
     
     
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