Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1650 - Schrei, wenn der Albtraum kommt

1650 - Schrei, wenn der Albtraum kommt

Titel: 1650 - Schrei, wenn der Albtraum kommt
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Eric Taylor lag still, Die Augen hielt er offen, und so schaute er gegen die Decke, ohne sie richtig zu erkennen. Alles war anders, obwohl sich in seinem Zimmer nichts verändert hatte.
    Taylor hatte das Gefühl, zwischen zwei Zonen zu liegen, zwischen der Wirklichkeit und der Irrealität.
    Der Mann kannte das. Es war ihm nicht neu, denn wenn dieser Zustand eintrat, wartete er auf etwas Bestimmtes, das unweigerlich kommen würde, denn so war es immer gewesen. Nicht jede Nacht, aber immer in der Nacht, wenn die anderen Menschen schliefen, um am nächsten Morgen ausgeschlafen aufzuwachen.
    Der Mann lag da wie ein Toter. Seine Arme hielt er eng gegen die Seiten gedrückt und die Finger ausgestreckt. In dieser Lage wirkte er tatsächlich wie ein Koma-Patient. Nur etwas verband ihn mit einem normalen schlafenden Menschen. Es war der dünne Schweißfilm, der sich auf seine Haut gelegt hatte.
    Es war ein Zufall, dass sein Bett so stand, dass er auch im Liegen auf das Fenster schauen konnte. Dahinter drückte die Dunkelheit gegen die Scheibe, und doch war für ihn der Ausschnitt des Himmels zu erkennen, und genau darin stand als Zentrum der Mond, der allmählich dabei war, seinen vollen Umfang zu erreichen. Noch würde es einige Nächte dauern, doch so lange musste Eric Taylor nicht warten.
    Die verfluchten Albträume würden kommen, da war er sich sicher. Dabei wusste er nicht genau, ob es tatsächlich Träume waren oder eine andere Realität, die hinter der normalen lag. Das hatte er bisher noch nicht herausgefunden.
    Es war so einfach, dem Gehirn einen entsprechenden Befehl zu geben.
    Sich erheben, zur Seite schwingen, die Füße auf den Boden stellen und den Körper in die Höhe wuchten.
    Es war kein Problem für ihn - normalerweise. Nur nicht in einer Situation wie dieser. Da war alles anders. Da gab es seinen Willen nicht mehr, denn er war ihm genommen worden.
    Und so wartete Eric Taylor weiter. Er hatte nie auf die Uhr geschaut und wusste deshalb auch nicht, wann dieses Ereignis, dieser Überfall ihn ereilen würde. Er würde jedoch kommen, daran ging kein. Weg vorbei.
    Und dann hörte er das Donnern!
    Zum ersten Mal gab es eine Regung bei ihm. Er schrak leicht zusammen, und ein Schauer erfasste ihn. Auch in seinem Gesicht gab es eine Veränderung, nicht auf der Haut, sondern nur in den Augen, die plötzlich starr blickten. Aus ihnen war jegliches Leben gewichen. Der Blick war nach innen gerichtet, und so wie er hätte auch ein Toter schauen können.
    Das Donnern blieb. Es kündigte das große Ereignis an, aber es hallte nicht aus der Luft zu ihm oder aus den Wolken, sondern vom Erdboden her, als hätte sich ein Donner entschieden, seine Richtung zu wechseln.
    Noch war er nur schwach zu hören. Doch das würde sich ändern. Er war einfach nicht aufzuhalten. Er würde näher kommen, und er würde über ihn hereinbrechen.
    Eric Taylor wartete. Nur lag er nicht mehr so starr da. Das Geräusch schien diesen Zustand aufgelöst zu haben, und als er sich den Befehl gab, sich zu bewegen, da war dies sogar möglich. Er konnte seine Beine anheben und sie zur Seite schwingen. Locker über die Bettkante hinweg, sodass die Füße festen Halt auf dem Boden fanden.
    Eric Taylor stand auf.
    Auch das klappte wunderbar. Es gab nicht das geringste Problem, das Leben hatte ihn zurück, und er griff mit einer zielsicheren Handbewegung nach seinem Bademantel aus Frottee, den er über eine Stuhllehne gehängt hatte.
    Er streifte den Mantel über und drehte leicht den Kopf, um zum Fenster zu schauen. Dort spielten sich die Dinge ab, da war das Geräusch zu hören, das bis jetzt nicht an Stärke zugenommen hatte. Taylor wusste, dass sich das Zentrum noch recht weit entfernt befand.
    Er ging auf das Fenster zu.
    Seine Schritte setzte er normal, und trotzdem wirkten seine Bewegungen langsam wie die eines Schlafwandlers. Er musste das Fenster erreichen, denn nur von dort aus konnte er das gesamte Ausmaß dessen sehen, was ihn erwartete.
    Er wusste, dass er das Fenster nicht zu öffnen brauchte. Die Dinge liefen von ganz allein ab.
    An der Scheibe blieb er stehen. Sehr dicht sogar, aber das Glas beschlug nicht durch seinen Atem. Es war ihm nicht mal klar, ob er überhaupt atmete. Außerdem war es für ihn unwichtig. Er musste sehen, was sich draußen abspielte.
    Ja, das Donnern war da. Noch erkannte er nicht den Grund. Er würde ihn zu sehen bekommen, da war er sich sicher, und die ersten Anzeichen waren bereits zu erkennen.
    Die Nacht war nicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher