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Lakefield House (German Edition)

Lakefield House (German Edition)

Titel: Lakefield House (German Edition)
Autoren: Faith Washington
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Constance stand auf und schlang ihr den Rest um das linke, so dass ihre Hände schmerzhaft eng gefesselt waren. Dann schnitt sie das Ende mit ihrem Skalpell ab und ging zurück an ihren Platz.
    „Haben Sie es damals auch so gemacht?“, fragte Rebecca und wusste, dass es anders gewesen war, weil sie es in ihren Träumen schon so oft gesehen hatte.
    Constance lachte kurz. „Das war nicht nötig. Und davon abgesehen hätte ich auch gar nichts dabei gehabt damals. Es ging ja so schnell.“ Sie goss sich aus einer rauchgläsernen Karaffe eine goldene Flüssigkeit ein, die sicherlich Whiskey war. „Ich war damals noch in der Lehre, als Matt in der Apotheke anrief und mich aufgelöst anflehte nach Lakefield House zu kommen. Worum es genau ging, wusste ich nicht, aber dass er hinter der kleinen Maldoon her war, wie der Teufel hinter der armen Seele, das war mir schon lange klar gewesen.“
    Sie kippte den Whiskey mit einer kurzen Bewegung und schloss die Augen, als sie schluckte.
    „Als er mir die Geschichte erzählte, wusste ich, dass ich die Sauerei beseitigen sollte.“
    „Und dafür haben Sie sich hergegeben?“
    „Es war doch perfekt für mich. Ich wollte Matt und so hatte ich ihn in der Hand. Wie hätte er nach diesem Abend noch anders gekonnt als mich zu heiraten?“
    „Krank ist das!“
    „Ich würde es eher effektiv nennen.“ Sie drehte sich wiederum zu einem kleinen Tischchen um, packte zu Rebeccas Entsetzen eine Einwegspritze aus, nahm eine Flasche und zog die Spritze bis zum Anschlag mit der darin enthaltenen Flüssigkeit auf. Für einen Augenblick schien sie zu überlegen, legte die Spritze aber nochmals beiseite und fuhr fort. „Bevor ich damals zum Haus gefahren war, hatte ich Medikamente angerührt. Damals mussten wir noch lernen, wie das gemacht wird. Heute mischen ja alles die Computer. Ich hatte den Kittel noch an und in der Kitteltasche den Stößel aus der Apotheke. Er war aus Granit.“
    Sie starrte geradeaus, fast durch Rebecca hindurch.
    „Matt kauerte an der Hauswand als ich kam und zeigte unfähig ein Wort zu sagen auf den Steg, wo er das Boot festgemacht hatte. Ein Gewitter war aufgezogen und der Himmel hatte seine Schleusen für einen Regen geöffnet, wie ich ihn selten erlebt hatte. Matt war sich sicher gewesen, dass er Debora getötet hatte.“
    „Aber sie lebte noch.“
    „Oh, ja. Vielleicht wäre sie ohnehin gestorben. Aber ich konnte kein Risiko eingehen, und ich wollte Matt. Ich nahm den Stößel und schlug auf sie ein. Das einzige Problem war, dass mir danach das verdammte Ding ins Wasser fiel. Meine größte Angst war es, dass ihn jemand finden könnte. Es war ein Geschenk meiner Eltern gewesen und trug dummerweise meine Initialen. Aber Niemand suchte.“ Ihr Blick spie Rebecca förmlich an. „Insgeheim gaben alle dir die Schuld, du kleine Missgeburt.“ Sie lachte. „Erst beim letzten Schlag hörte ich dich schreien. Wenn du den Mund gehalten hättest, hätte ich dich leben lassen können. Aber so …“ Sie machte eine Pause, bevor sie fortfuhr. „Als ich deinen Kopf so lange auf den Boden geschlagen hatte, bis er in einer großen Blutlache lag, hattest du noch immer keinen Mucks von dir gegeben. Es war unheimlich. Und es hat mich wütend gemacht. Du hast mich einfach stumm angesehen mit deinen widernatürlichen Augen. Und als das Blut überall war, hast du sie geschlossen. Jahrelang haben mich diese dämonischen Augen verfolgt, deine Augen; das violette Fegefeuer, das darin brannte.“ Nun griff sie nochmals nach der Spritze. „Niemals hätte ich es für möglich gehalten, dass die Polizei schlau genug war, dich für tot zu erklären und außer Landes zu schaffen. Und du kannst dir meine Überraschung vorstellen, als eines Tages die kleine Holly persönlich in meiner Apotheke auftauchte und dabei offenbar keine Ahnung hatte, wer sie wirklich war.“ Sie stand auf und zog die Kappe von der Spritze.
    „Was ist das?“ Die Panik in Rebeccas Stimme zauberte ein weiteres irres Lächeln auf Constance Gesicht.
    „Atropin. Bedauerlicherweise wirst du nicht allzu viel spüren, aber ich möchte gerne auf Nummer sicher gehen, dass diesmal erstens deine Leiche nicht gefunden wird, und zweitens auch wirklich eine Leiche ist.“
    Als sie auf Rebecca zukam, presste diese den Kopf in die muffige Lehne des Sessels, den bitteren Geschmack der Todesangst auf der Zunge, als plötzlich das Handy klingelte. Rebeccas Handy. Constance hielt inne und machte einen Schritt zurück.
    „Na,
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