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Wolf Diaries - Erlegen: Wolf Diaries 3 (German Edition)

Wolf Diaries - Erlegen: Wolf Diaries 3 (German Edition)

Titel: Wolf Diaries - Erlegen: Wolf Diaries 3 (German Edition)
Autoren: G. A. Aiken
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  Prolog  
    Er sah die Wand tatsächlich nicht, bis er dagegenlief.
    »O Mist, Nik! Alles klar?« Seine Brüder hätten wenigstens den Anstand besitzen können, sich das Lachen zu verkneifen, bis sie sicher waren, dass er keinen ernsten Schaden davongetragen hatte.
    Er rieb sich die Stirn. »Ja, mir geht’s gut.«
    Besser als gut. Mit einer Frau wie ihr im Blick. Er riss sich zusammen. Er musste. Er hatte plötzlich das überwältigende Verlangen, sich zu verwandeln und sie zu hetzen wie Rotwild.
    Er ging auf sie zu. Sie roch nach Hund, aber das war nicht sie selbst. Nein, zu seiner großen Enttäuschung merkte er, dass sie menschlich war.
    Er war sich sicher gewesen, sie sei eine Katze, so wie sie sich bewegte und alles. Leopard oder Gepard. Etwas anderes als nur wieder eine langweilige Menschliche.
    Sie lehnte sich in ihrem Sessel zurück, einen Martini in der Hand, schlug die Beine übereinander – und seine beiden Brüder stöhnten auf.
    »O Mann. Wer zum Geier ist das?«
    Sein Bruder Bannik kicherte. »Die gehört mir, kleiner Bruder.«
    Nik ignorierte sie beide und ließ sie streiten, damit er sich auf das Gespräch zwischen der Frau und ihrer winzig kleinen Freundin konzentrieren konnte.
    »Na gut«, seufzte sie. »Du willst dein Leben einsam und verbittert verbringen. Tu dir keinen Zwang an.«
    »Glaub mir. Mit dem Wikinger in die Kiste zu springen ändert rein gar nichts an der Sache mit dem Einsam und Verbittert.«
    »Wie du meinst.« Eine Flugdurchsage dröhnte durch das Terminal, und die Frau neigte den Kopf zur Seite und horchte. »Na komm, du aufsässiges Mädchen. Ich bring dich zu deinem Flugzeug.«
    Sie trank aus und stellte das Glas vorsichtig auf den Tisch. Nik machte zwei große Schritte auf sie zu. Sie schob ihren Sessel zurück, stand auf und knallte gegen seine Brust. Ihre Haare strichen über seine Hand, und ihm schossen sofort Bilder durch den Kopf, wie diese Haare über seinen Körper streiften, während sie den Kopf zwischen seine Schenkel steckte.
    Nik schüttelte den Kopf. Was war bloß los? Normalerweise hatte er sich besser im Griff. Aber ihr Duft … verdammt! Ihr Duft strich um seine Kehle, streichelte seine Wange. Er war so erotisch wie die Berührung einer Liebhaberin, die ihn in den Würgegriff nahm.
    Er schluckte, starrte auf ihren Scheitel hinab und zwang sich zu sprechen. »Tut mir leid, Schätzchen.«
    Endlich blickte sie zu ihm auf. Er hörte ihr scharfes Einatmen und wie ihr Herz schneller schlug. Er spürte, wie sich ihre Körpertemperatur veränderte. Die Hitze strahlte in Wellen von ihr aus.
    Lustig, dasselbe passierte bei ihm. Als er ihren Duft aufgefangen hatte, hätte er nicht gedacht, dass sie so schön wäre. Was für ein umwerfendes Gesicht. Verdammt, niemand hatte das Recht, so hübsch zu sein. Und die schönsten braunen Augen, die er je bei einer Frau gesehen hatte. Dunkeldunkelbraun. Wie importierte Bitterschokolade. Lange, dunkelbraune Haare machten diese Augen sogar noch umwerfender. Ihre hellbraune Haut schimmerte beinahe, und sie besaß die süßeste kleine Nase der Welt.
    Sie atmete zitternd aus.
    »Alles in Ordnung, Süße?«
    »Äh …«
    Er wartete auf mehr, aber sie schien ein bisschen schwer von Begriff zu sein. So ähnlich wie sein Onkel Billy, dessen kleine Schwester ihm als Kind einen Ziegelstein über den Kopf gezogen hatte.
    Ihre Freundin, die Nik kaum bemerkt hatte, so winzig war sie, warf sich ihre Tasche über die Schulter. »Tut mir leid, wir müssen mein Flugzeug erwischen.«
    »Kein Problem.« Nik lächelte in dieses schöne Gesicht hinab. »Ihr dürft mich jederzeit über den Haufen rennen.« Zumindest sie durfte das. Die Zwergin hätte ihm nicht gleichgültiger sein können. Seine Brüder dagegen fanden wie immer sofort Interesse an allem, was eine Muschi hatte. Sie starrten die winzige Frau an, als wäre sie ein Happy Meal.
    »Hey, Ang. Wir müssen gehen.« Ihre winzige Freundin nahm sie am Arm und zog. Dann zerrte sie.
    Die Frau blinzelte und schaute sich um. »Äh … o ja. Ja. Wir sollten los.« Sie schenkte ihm ein sanftes Lächeln. »Sorry.«
    »Keine Ursache.« Er hätte gern noch etwas anderes gesagt, aber mal ehrlich, was sollte er mit einer Menschlichen anstellen?
    Bis ans Ende aller Zeiten mit ihr vögeln?
    Nein. Er hatte den Vollmenschlichen abgeschworen. Sie waren furchtbar anhänglich, genau wie Hunde. Seinesgleichen lebte glücklich und zufrieden allein. Er konnte nichts damit anfangen, wenn sich eine Frau die ganze
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