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Lakefield House (German Edition)

Lakefield House (German Edition)

Titel: Lakefield House (German Edition)
Autoren: Faith Washington
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sieh mal einer an.“ Sie hatte Rebecca das Telefon vor der Fahrt abgenommen, hob nun ab und fixierte Rebecca, während sie ins Telefon sagte. „Hallo, Connor.“
    Schweigen am anderen Ende der Leitung.
    „Du kannst mir ruhig antworten. Wir sitzen hier gerade gemütlich zusammen, dein kleiner Wechselbalg und ich.“
    „Was hast du mit ihr gemacht?“
    Rebecca konnte seine bebende Stimme sogar aus zwei Metern Entfernung am Telefon hören.
    „Ich schwöre dir, wenn du ihr auch nur ein Haar -“
    „Mit Schwüren soll man immer vorsichtig sein, Connor, denn ich werde ihr weit mehr krümmen, als nur ein paar Haare. Möchtest du dich noch einmal von ihr verabschieden? Das will ich euch gerne ermöglichen. Ich habe nämlich eine schrecklich romantische Ader.“
    Constance machte einen Schritt auf Rebecca zu, und hielt ihr das Telefon ans Ohr. Diese atmete einmal tief ein, rief „Lough Conn“, sprang vom Sessel auf und riss Constance mit solcher Wucht zu Boden, dass ihr Telefon und Spritze aus den Händen flogen. Rebecca konnte ihr mit den gefesselten Händen einen Schlag in die Magengrube verpassen, sah den Tritt gegen die Schulter allerdings nicht kommen. Sie fiel verdreht rückwärts zu Boden und noch ehe sie sich wieder aufrappeln konnte, saß Constance rittlings auf ihr. Sie hatte einen irren Gesichtsausdruck, einen Speichelfaden am linken Mundwinkel und die Spritze in der Hand. Mit erstaunlicher Kraft packte sie Rebeccas Arm und führte die Nadel in die Vene. Rebeccas verzweifelter Schrei wurde just von einem Schuss zerrissen. Constance wurde nach hinten geschleudert und blieb regungslos auf dem Boden liegen. Rebecca hatte die Nadel noch in der Vene stecken, robbte rückwärts, versuchte sie abzuschütteln. Plötzlich war jemand bei ihr. Die Nadel wurde ihr aus dem Arm gezogen. Sie blinzelte schluchzend.
    „Connor?“ Sie sah nur Schemen, versuchte sich mit den gefesselten Händen über die Augen zu wischen. „Bist du es? Oh, Gott.“
    Er nahm sie in die Arme und presste sie fest an sich. „Ich dachte, ich hätte dich verloren.“
    Sie hörte seine Stimme verzerrt, ihr Herz schlug schnell und schmerzhaft in ihrer Brust. Unnatürlich schnell.
    „Lass sie los!“, befahl Shannon. Sie leuchtete Rebecca in die Augen.
    „Ihre Pupillen sind geweitet.“ Sie presste zwei Finger an ihre Kehle. „Puls bei über 180. Weißt du, was sie dir gespritzt hat?“, fragte sie, indem sie etwas um Rebeccas Oberarm schlang und fest zuzog.
    „Atropin“, antwortete diese. „Ich … ich kann euch so schlecht erkennen.“
    „Connor, gib mir das Fläschchen.“
    Er griff auf den Tisch und gab Shannon die angestochene Flasche. Erst als Shannons Gesicht sich ein wenig entspannte, atmete er wieder. „In der Dosierung ist es nicht gefährlich, weil sie ihr nur einen Kubikzentimeter gespritzt hat.“ Sie wandte sich an Rebecca. „Du wirst eine Weile verschwommen sehen, hast Herzrasen, eventuell Schwindel. Du könntest ohnmächtig werden.“
    „Verdammt.“ Robert stand in der Haustüre und blickte auf den regungslosen Körper der Apothekerin, um deren Kopf eine nicht unerhebliche Blutlache war. „Ich hatte auf die Brust gezielt.“
    Shannon lächelte Robert kurz an, bevor sie sich wieder an Rebecca wandte. „Ich nehme dir etwas Blut ab, und damit hoffentlich noch ein bisschen von dem Gift, das noch in deinem Arm ist, damit es nicht schlimmer wird.“ Sie packte eine von Constance’ Einwegspritzen aus und schob sie so gekonnt in die bereits angestochene Vene, dass Rebecca keinen Schmerz spürte. Aber sie hatte ohnehin keinen Schmerz in ihrem Körper. Sie wusste nicht, was geschehen war, konnte kaum etwas erkennen. Ihre Brust barst schier vom Rasen ihres Herzens. Sie nahm nur Connors Arm wahr, der um sie geschlungen war und dessen Berührung sich anfühlte, als würde er sie nie wieder loslassen wollen. Plötzlich brach ein Schluchzen aus ihr heraus. „Du bist gekommen“, hauchte sie und spürte selbst, wie sie zitterte. „Danke … Gott, du bist hier.“
    „Natürlich“, antwortete er mühsam beherrscht. „Ich … verdammt, Rebecca. Ich liebe Dich.“
    Nun schluchzte sie noch lauter.
    Shannon seufzte, halb verärgert, halb gerührt. „Könntest du sie jetzt bitte nicht aufregen? Ihr Puls ist eh schon bei 200.“
    Rebecca schüttelte den Kopf. Dass sie die Worte einmal sagen würde, hatte sie gehofft. Aber dass es mit gefesselten Händen, ohne klaren Blick auf einem muffigen, gräulichen Teppichboden neben einer
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