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Winter

Winter

Titel: Winter
Autoren: John Marsden
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John Marsden
    Winter
Sie ist sechzehn. Zeit, zurückzukehren.
    Aus dem Englischen von Jacqueline Csuss
    UEBERREUTER
    Die Deutsche Bibliothek – CIP-Einheitsaufnahme Marsden, John:
Winter: sie ist sechzehn. Zeit, zurückzukehren / John Marsden. [Aus dem Engl. von Jacqueline Csuss]. Wien: Ueberreuter, 2002
Einheitssacht.: Winter ‹dt.›
ISBN 3-8000-2967-7
    Alle Urheberrechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung, Verbreitung und öffentlichen Wiedergabe in jeder Form, einschließlich einer Verwertung in elektronischen Medien, der reprografischen Vervielfältigung, einer digitalen
    Verbreitung und der Aufnahme in Datenbanken, ausdrücklich vorbehalten.
Aus dem Englischen von Jacqueline Csuss Originaltitel: »Winter«
Copyright © Jomden Pty Ltd 2000
Umschlaggestaltung von Zembsch’ Werkstatt, München, unter Verwendung eines Fotos von Rita Rivera / Nonstock / Contrast Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2002 by Verlag Carl Ueberreuter, Wien
Druck: Ueberreuter Print
Ueberreuter im Internet: www.ueberreuter.at
    Nach dem Tod ihrer Eltern wächst das Mädchen Winter bei Onkel und Tante auf. Nun, mit 16, kehrt sie auf Warriewood zurück. Doch ein dunkles Geheimnis liegt über der Farm der Eltern. Sind die beiden tatsächlich gemeinsam ums Leben gekommen? Was geschah wirklich, damals vor 12 Jahren? Winter ist klar: Wenn sie sich eine Zukunft aufbauen will, muss sie erst eine Antwort auf die Fragen der Vergangenheit finden.
    In einer meisterhaften Mischung aus Krimi und psychologischem Roman, spannend bis zum Schluss, erzählt John Marsden die Geschichte einer willensstarken jungen Frau, die selbstbewusst ihren Weg geht.
    John Marsden wurde 1950 in Melbourne, Australien, geboren. Nach einem abgebrochenen Kunst- und Jurastudium war er u. a. Lehrer, Leichenbeschauer, Mitarbeiter bei einem Zirkus und bewachte das älteste Haus Australiens. Heute lebt er als freier Schriftsteller in der Nähe von Melbourne und veranstaltet nebenbei Schreibworkshops für Jugendliche und Erwachsene. Seine Bücher wurden in 15 Sprachen übersetzt und erhielten zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Children’s Book of the Year Award 1988.
    Für Callie Stephen
    Mit dem Wunsch
für nicht nur ein glückliches Ende, sondern viele.
1
    Mit sechzehn kam ich heim.
Ralph holte mich vom Bahnhof ab.
Der Range Rover lag so hoch, dass ich mich regelrecht hineinhieven musste. Ralph hatte offenbar seinen ganzen Krempel einfach über den Sitz geworfen um Ordnung zu schaffen. Da hinten herrschte ein heilloses Durcheinander aus Jacken, Werkzeug und Draht und mittendrin lagen noch eine Kettensäge und ein Ölfass.
    Zuerst dachte ich, Ralph sei so wie immer, wie in Canberra eben, doch als wir auf der Fahrt aus Christie die 80-km-Marke passierten, fiel mir auf, wie nervös er war.
    Das heißt, ich machte ihn nervös.
Fürs Erste redete er zu viel. Je mehr die Leute auf mich einreden, desto schweigsamer werde ich. Vielleicht ist das einer der Gründe, warum ich andere manchmal so verunsichere. Sie wissen nicht, was ich denke, wenn ich nichts mehr sage.
Was die Robinsons Ralph wohl über mich erzählt hatten? Manches konnte ich mir denken. »Eigenwillig. Dickköpfig. Ein Nein ist für sie keine Antwort. Alles muss immer nach ihrem Willen gehen.«
Wie ich sie kannte, waren sie wahrscheinlich noch weiter gegangen. »Denkt nie an andere. Verwöhnt und egoistisch. Ich weiß, so etwas soll man nicht sagen, aber…«
Ich lehnte mich seufzend zurück und schloss die Augen. Wieso verfolgen einen die Stimmen anderer Menschen sogar dann noch, wenn man sie für immer verlassen hat? Ich dachte, die Robinsons wäre ich los, aber nein, hier waren sie wieder, ich konnte sie buchstäblich hören. Das Problem war nur, dass sie mich diesmal nicht direkt, sondern von innen her anlaberten. Das war schlimmer.
Wir ließen das flache Land hinter uns, die weiten und leeren Weiden und die Stacheldrahtzäune, die sich hinzogen wie Nähte auf der bloßen Haut. Ganz allmählich schlängelte sich die Straße bergan in die Hügel. Die Abfahrt nach Warriewood befand sich in einer scharfen Kurve. Wir bogen nach rechts in einen Güterweg und fuhren dann noch knapp einen Kilometer bis zum Tor.
Ich wünschte mir so sehr, diesen Moment in seiner ganzen Bedeutung zu erfassen. Ich wollte beim Tor stehen bleiben und alles in mich aufsaugen, die Steinsäulen und die Nischen für die Petroleumlampen, die lange von Rhododendren und Hortensien gesäumte Einfahrt. Ich wollte wissen, was davon
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