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Kuess mich, Playboy

Kuess mich, Playboy

Titel: Kuess mich, Playboy
Autoren: Sandra Marton
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sein Gesicht waren ihr vertraut. „Raffaele.“
    „Entschuldige, Chiara, ich wollte dich nicht ängstigen.“
    „Das hast du nicht. Ich dachte nur … Wie spät ist es?“
    „Sehr spät. Du solltest längst schlafen.“
    Lächelnd hatte sie die Hand an seine stoppelige Wange gelegt. „Du aber auch.“
    „Sicher. Nur noch ein Kuss …“
    Aus dem einen Kuss waren mehrere geworden, tiefe, fordernde Küsse, bis sie sich zusammen in der Leidenschaft verloren hatten.
    Wenn Chiara jetzt daran dachte, umspielte ein glückliches Lächeln ihre Lippen. Wie zärtlich, wie wunderbar die körperliche Liebe mit ihrem Mann war.
    Das Lächeln erstarb.
    Ihr Mann. Auf Zeit. Wie hatte sie das vergessen können? Mehr noch … wie hatte sie vergessen können, dass ihr Mann, so zärtlich und aufmerksam er auch sein mochte, den gleichen „Beruf“ ausübte wie ihr Vater?
    Ihre Mutter hatte alles missverstanden. Sex war nicht schmutzig oder widerwärtig. Es war die Droge, die eine Frau die Realität vergessen ließ.
    Chiara schlüpfte unter Raffaeles Armen hervor und schlug die Bettdecke zurück. Das erste Morgenlicht fiel ins Zimmer, hell genug, dass sie ihre verstreuten Sachen auf dem Boden erkennen konnte. Wenn sie leise genug war …
    „Hey.“
    Sie erstarrte, mit dem Rücken zum Bett, ihr zerknittertes Kleid an die Brust gepresst.
    „Wie spät ist es?“ Raffaele gähnte. Das Bettzeug raschelte, Chiara wusste, er griff jetzt nach dem Wecker auf dem Nachttischchen. „Chiara“, stöhnte er, „es ist noch nicht einmal halb sieben.“ Seine Stimme wurde zu einem lockenden Knurren. „Komm wieder ins Bett.“
    Mit einem tiefen Atemzug verdrängte sie das Bild des wunderbaren nackten Körpers ihres Mannes, das vor ihr aufsteigen wollte. Jetzt war es wichtig, ruhig zu bleiben und sachlich zu sprechen. Sie hatte sich dumm benommen, aber das würde ihr nicht wieder passieren. Das musste ihm klar werden.
    „Für mich ist halb sieben spät. Zu Hause wäre ich schon in der Küche, um Kaffee zu machen.“
    Er lachte leise und sexy. „Das hatten wir doch schon, oder? Ich bin zuständig für den Kaffee.“
    „Wer den Kaffee aufbrüht, ist nebensächlich. Viel wichtiger ist es, dass deine Haushälterin bald kommt.“
    „Ja, und?“
    „Und ich möchte nicht, dass sie uns so vorfindet.“
    Mehr Rascheln. Stand er etwa auf? O bitte, nicht. Er sollte bleiben, wo er war. Oder sich auf jeden Fall etwas überziehen.
    „Das wird sie nicht, Kleines. Weil sie heute nicht kommt. Und selbst wenn. Sie würde niemals mein Schlafzimmer betreten. Nicht, solange die Tür geschlossen ist.“
    „Sicher nicht. Wahrscheinlich hat sie strikte Order, dich nicht zu stören, wenn du eine Frau für die Nacht mitgebracht hast.“
    „Das ist es, was dich bedrückt?“
    „Nein. Warum sollte es mich bedrücken?“ Ja, in der Tat, warum? Wieso hatte sie überhaupt etwas so Dummes von sich gegeben?
    Er trat hinter sie, legte ihr die Hände auf die Schultern. „Rechnest du nach, wie viele Frauen die Nacht mit mir verbracht haben?“
    „Nein, das sagte ich doch schon.“
    Langsam drehte er sie zu sich um. Er war nackt, wie sie vermutet hatte. Nackt und muskulös und wunderschön.
    „Ich werde nicht lügen, Chiara“, sagte er leise. „Ja, Frauen waren hier.“
    Warum tat dieses Eingeständnis ihr so weh? „Wirklich, Raffaele, du schuldest mir keine Erklärung.“
    „Vielleicht nicht. Aber es ist mir wichtig, dass du verstehst. Ich habe noch nie eine Nacht wie die letzte erlebt, Liebling. Und ich bin auch noch nie mit dem Wunsch aufgewacht, sie wäre nicht zu Ende.“
    Weder erwiderte sie etwas, noch konnte sie ihm in die Augen sehen. Etwas stimmte nicht, nur hatte Rafe keine Ahnung, was.
    „Chiara.“ Er legte die Hand an ihr Kinn und hob es an. Ja, sie war beunruhigt. Genau wie er. Letzte Nacht hatte sich etwas geändert. In ihm. Es hatte mit ihrem Liebesspiel zu tun, aber es war nicht nur das. Er wünschte, er wüsste, was es war. Doch was immer sich geändert hatte, was immer er fühlte, er konnte es nicht bestimmen.
    Er wusste nur, dass er glücklich war. Unfassbar glücklich.
    Noch einmal sprach er ihren Namen aus, denn beugte er den Kopf und küsste sie. Zuerst hielt sie sich steif und reagierte nicht, dann seufzte sie und erwiderte den Kuss.
    Rafe lächelte zärtlich. „Guten Morgen, Kleines.“
    „Guten Morgen, Raffaele.“
    Er studierte ihr Gesicht. Wie immer war es ungeschminkt, und ihm schoss der Gedanke durch den Kopf, dass er sich nicht daran
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