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Satan - Retter der Welt

Titel: Satan - Retter der Welt
Autoren: Catherine Webb
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Prolog
     
    Sam Linnfer
     
    Wo beginnen? So viele Geister, die meinen Geist bedrängen, meine Seele füllen, ohne Ausweg, kein Entkommen. So viele Orte, die einander überlagern, all diese Erinnerungen, keine davon mein Eigen, nichts davon mehr ich. Das Licht hat mir dies angetan; immer war es das Licht. So viele Stimmen, die meine Ohren erfüllen, doch sie sprechen wie eine, und sie sagen alle dasselbe: Wir sind der Plan und die Tat, die Stärke und die Schwäche, das Licht und das Dunkel, der Einzelne und das Ganze, die Magie... die Magie und was? Was ist das Gegenstück zu Magie, warum weiß das Licht es nicht? Gewiss kennt das Licht, das so viele Geister umfasst, so viele Gedanken spürt, so viel in so wenig ist, so viel in mir, alle Antworten. Wo einen Anfang setzen?
    Selbst hier weiß das Licht die Antwort, obwohl es schwer ist, all die vielen Stimmen zu einem einzigen Klang zu vereinen. Tausend Geister, die nicht mein eigener sind, tausend einzelne Seelen, die in meine Seele geflossen sind, ebenso wie meine in die ihren, flüstern die Antwort; und selbst im Augenblick des Begreifens fühle ich, wie ich von dem Einen in die Vielen entgleite, und nicht einmal die Magie kann mich halten. Nicht mehr.
    Einen Anfang setzen ...
    Am Anfang war Uranos, und unter seiner eisernen Herrschaft gab es keinen Wandel. Alles war in einem Punkt aufgehoben, eine endlose Existenz ohne Tod, aber auch ohne Leben. Dann kam Chronos, der mit Uranos kämpfte, und er setzte ihn jenseits des Schleiers der physischen Welten gefangen, schloss ihn fort für alle Ewigkeit und verbarg den Schlüssel zu seinem Gefängnis, auf dass keiner ihn finden möge. Und mit Chronos, den wir Vater Zeit nennen, kam das Leben, und mit dem Leben kamen die anderen Höheren Mächte, seine Königinnen des Himmels. Nacht, Tag, Krieg, Weisheit, Licht, Leben, Chaos, Ordnung und Glaube brachten ihm Kinder hervor, und diese Kinder wurden zahlreich und mächtig. Unsterblich und magisch, nutzten sie ihre Gabe, auf den Pfaden zwischen den Welten zu wandeln, durch die Tore von Himmel, Hölle und Erde.
    Doch es gab Unfrieden im Himmel, und die Kinder der Zeit bekämpften einander; jedes Haus strebte nach der Herrschaft über jenes magische Land. Und Vater Zeit fürchtete, dass seine Kinder seinen alten Feind Uranos befreien könnten, und so schuf er eine Waffe von solcher Macht, dass selbst die Höheren Mächte bei ihrem Anblick erbebten. Und er nahm jene Waffe, die er das Licht nannte, und legte sie in das Herz seines liebsten Kindes, seines goldenen Sohnes, Baldur, des einzigen Sohnes von Licht, der am höchsten verehrten Königin des Himmels. Und der Himmel frohlockte, jene gewaltige Macht in den Händen jenes großen Mannes zu sehen, bei dem keiner furchten musste, dass er sie zu bösen Zwecken missbrauchen würde, und der in allen Welten aufs höchste geliebt wurde. So sehr, dass das Gerücht ging, Baldur sei das einzige Kind, dem selbst Vater Zeit in Liebe zugetan war, der die Menschen allenthalben nur als Werkzeuge benutzte.
    Doch Loki, ein Sohn der Nacht, dessen Herz von Furcht erfüllt war, schloss einen Handel mit dem schlafenden Gott Uranos und erschlug Baldur, den Träger des Lichts, und mit dieser Tat säte er wiederum Furcht in das Herz von Vater Zeit. Denn ohne das Licht fürchtete Chronos die Wiederkehr von Uranos. Loki selbst wurde gefangen gesetzt wie sein Meister Uranos, der eingekerkert blieb und in der Dunkelheit seine
    Pläne schmiedete. Alle fürchteten, dass ohne das Licht Uranos aus seinem Kerker entkommen und Chronos auf ewig vernichten könnte. Also weinte der ganze Himmel über den Tod Baldurs, des strahlenden Kindes der Zeit, vor allem aber sein Vater, der bangte, dass er mit dem Tod seines Sohnes die größte Waffe verlor, die er besessen hatte; denn Vater Zeit wollte sich nicht direkt in den Ablauf der Dinge einmischen.
    Dann trat eines Tages ein neuer Träger des Lichts aus den Schatten. Als Sohn von Zeit und Magie, illegitimer Fürst des Himmels, war dieses Kind zu dem einzigen Zweck gezeugt worden, Chronos gegen seine Feinde zu dienen, und die Macht des Lichts war auf ewig in seinem Herzen eingeschlossen. Misstrauisch wurde er geschaffen, schlau und geschickt, sodass er überleben würde, wo Baldur gestorben war, sollte ein anderes Kind der Zeit sich gegen ihn wenden. Doch er war auch widerspenstig und rebellierte angesichts des Zwecks, für den sein Vater ihn bestimmt hatte, und er wandte sich ab vom Himmel und wurde auf die Erde
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