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Kuess mich, Playboy

Kuess mich, Playboy

Titel: Kuess mich, Playboy
Autoren: Sandra Marton
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erinnern konnte, je eine Frau ohne Make-up gesehen zu haben, selbst nicht nach einer langen Nacht im Bett. Falco witzelte immer darüber. Das Fünf-Uhr-Morgens-Gesicht nannte er es, weil es immer frisch geschminkt war, wenn ein Mann die Augen öffnete. Falco war der festen Überzeugung, dass Frauen darauf programmiert waren, um fünf Uhr aufzuwachen, um die Kriegsbemalung vom Tag zuvor abzukratzen und frische für den neuen Tag aufzulegen.
    Chiara hatte nichts aufgelegt, sie hatte sich nicht einmal gekämmt. Saß bei anderen Frauen morgens bereits jedes Härchen an seinem Platz, war das Haar seiner Frau eine seidige Wolke wirrer Locken.
    Ein Ziehen meldete sich in seinen Lenden. Schwer zu entscheiden, was er im Moment mehr wollte – sie auf seine Arme heben und zurück zum Bett tragen oder sie einfach nur an sich ziehen und halten.
    Doch da tauchte plötzlich wieder dieser traurige Ausdruck in ihren Augen auf. Bereute sie etwa diese lange, wunderbare Nacht? „Kleines?“ Er zögerte. „Tut es dir leid, dass wir miteinander geschlafen haben?“
    Er rechnete mit einem Lächeln, einem schnellen Nein und einem zärtlichen Kuss. Doch die Sekunden tickten, und gerade als er dachte, er müsse verrückt werden, schüttelte sie den Kopf und ließ sich gegen ihn sacken.
    „Es ist nur …“, setzte sie kleinlaut an. „Ich verstehe das alles nicht.“
    Die Erleichterung wollte ihn davonschwemmen. Er lehnte sich leicht zurück, gerade weit genug, dass er sie ansehen konnte, und grinste sexy. „Welchen Teil verstehst du nicht, Baby? Es wird mir ein Vergnügen sein, es dir noch einmal zu zeigen.“
    „Ich meine es ernst, Raffaele. Wir kennen uns kaum, und unsere Ehe wurde nicht aus …“ Sie konnte es nicht aussprechen. War das nicht albern? „Unsere Ehe ist keine normale. Wir sind nur zusammen, weil du mein Ritter, sozusagen mein Sir Galahad bist.“
    „Tut mir leid, wenn ich dich enttäuschen muss, aber ich bin lange nicht so edel wie Galahad.“
    „Und genau das ist es noch.“ Ihre Stimme wurde leiser. „Dein … dein Beruf.“
    Er zog die Augenbrauen in die Höhe. „Ich gebe ja zu, im Moment gibt es wohl mehrere Leute, die nicht viel von meinem Beruf halten, aber …“
    „Du warst so gut zu mir, so zärtlich.“ Ihre Augen suchten in seinem Gesicht. „Wie ist es möglich, dass du einer von ihnen bist?“
    „Einer von wem?
    „Du weißt schon. Du gehörst zu … zu … Wie nennt ihr das hier? Die Organisation meines Vaters. Deines Vaters. Wie kannst du nur dazugehören?“
    Es dauerte einen Moment, bevor er begriff, was sie meinte. Sie hielt ihn noch immer für einen Gangster. Fast hätte er laut aufgelacht. Doch eigentlich war es überhaupt nicht lustig.
    „Also gut“, sagte er brüsk. „Hier ist der Plan: Wir duschen und ziehen uns an. Dann gehen wir frühstücken. Und danach zeige ich dir, wie ich mein Geld verdiene. Damit du siehst, dass es nichts mit dem zu tun hat, was du denkst.“
    „Ich weiß, was du tust, Raffaele. Habe ich das nicht gerade gesagt?“
    Er küsste sie. „Doch, hast du.“ Küsste sie noch einmal, nur damit es besser hielt. „Und ich sehe, dass es dir wirklich wichtig ist.“
    „Natürlich ist es wichtig“, sagte sie empört. „Du und ich … wir haben Dinge zusammen getan …“
    „Ganz erstaunliche Dinge“, sagte er heiser. „Unglaubliche Dinge.“ Er küsste sie zärtlich. „Und wir werden sie wieder tun, Liebling. Doch erst werde ich dir zeigen, wer ich bin.“
    „Aber ich …“
    Mit einem weiteren Kuss brachte er sie zum Verstummen. „Ich weiß. Aber du sollest wirklich mehr Vertrauen zu mir haben.“
    „Na schön.“ Chiara nickte. Vielleicht irrte sie sich ja. Denn sonst … Wie hatte sie mit einem Mann schlafen können, der ebenso böse wie ihr Vater war?
    Und vor allem … wie hatte sie sich in einen solchen Mann verlieben können?
    Zwanzig Minuten später war Rafe geduscht und angezogen. Jeans, dunkelblauer Pullover und Lederjacke. Er nahm Schüsselbund und Brieftasche und ging nach unten. Chiara war bestimmt noch nicht fertig, er kannte doch die Frauen. Sie würde noch eine gute halbe Stunde brauchen. Er würde unten auf sie warten, das war sicherer als hier oben, wohl wissend, dass sie in ihrem Bad nackt unter der Dusche stand …
    Doch als er nach unten kam, wartete seine Frau bereits auf ihn. Sie hatte ihre Locken wieder in einem von diesen unsäglichen Knoten gebändigt, und sie trug auch wieder eines von den grässlichen schwarzen Kleidern.
    Seine
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