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Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Titel: Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens
Autoren: Christine Feehan
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und schmiegte sich eng an ihn.
    »Der Vampir und ich haben gekämpft«, murmelte er in die Fülle ihrer roten Haare und fuhr mit der Zungenspitze über eine einzelne Strähne. Er musste nun einfach alles von ihr fühlen.
    »Ich weiß. Es war Rand. Ich habe es gespürt, als du ihn 498

    getroffen hast. Ich konnte seinen Hass fühlen. Es war schrecklich, als wäre ein fremdes Wesen in meinem Körper. Wenn du ihn geschlagen hast, konnte ich Rands Schmerzen spüren. Ich fing an zu bluten und wusste, dass er das irgendwie gegen dich einsetzen würde.
    Deshalb habe ich versucht, das zu tun, von dem du behauptet hast, alle Karpatianer könnten es.« Sie betrachtete das verschmierte Blut auf den Felsen. »Es hat eine Weile gedauert, mir alles zurechtzulegen, aber irgendwann habe ich es geschafft, mich in Tiefschlaf zu versetzen.«
    Ihre Tapferkeit nahm ihm den Atem. »Warum hast du nicht Kontakt zu mir aufgenommen?«
    »Ich hatte Angst, es würde dich ablenken, Jacques. Bei eurem Kampf ging es um Leben und Tod. Das Letzte, was du brauchen konntest, war, dir meinetwegen Sorgen zu machen.«
    »Du blutest immer noch«, bemerkte er leise und hielt sie ein Stück von sich weg, um sie näher anzuschauen.
    »Jetzt, da du heil und unversehrt wieder bei mir bist, tut es gar nicht mehr so weh«, versicherte sie ihm.
    »Es tut mir leid, dass dein Vater der Vampir war. Ich weiß, wie viel es dir bedeutet hätte, einen Vater zu haben, ein Familienmitglied, das noch am Leben ist.« Er neigte den Kopf über den hässlichen Schnitt, der quer über ihre linke Brust verlief. Seine Zunge fuhr sanft über die Wunde und verschloss mit der heilenden Wirkung seines Speichels den Riss sofort. Ihre Haut, die sich eben noch kalt und leblos angefühlt hatte, begann, sich plötzlich zu erwärmen. Dampfstieg aus den Becken auf und hüllte sie ein. »Du wirst dich mit meiner Verwandtschaft begnügen müssen«, fügte er leise hinzu.
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    »Wir werden unsere eigene Familie haben.«
    Shea rieb ihr Gesicht an seiner Brust wie ein kleines Kätzchen und ließ ihren Mund an seinem Hals hinaufwandern. »Unsere Verwandten sind ziemlich eigenartig, Jacques, jeder Einzelne von ihnen. Dagegen sind wir ja noch normal.«
    Er liebte das Lachen in ihrer Stimme. So unglücklich sie in diesem Augenblick auch darüber sein musste, dass ihr Vater für so viel Hass und Tod verantwortlich war, versuchte sie trotzdem, ihn, Jacques, aufzumuntern.
    Seine Arme schlossen sich schützend um sie. »Ich fürchte, wir können ihnen nicht sagen, wie wir sie sehen.«
    »Lieber nicht. Ich glaube, sie befinden sich in der irrigen Annahme, dass mit uns etwas nicht ganz stimmt.«
    Als Shea den Kopf bewegte und ihr seidiges Haar zur Seite schwang, erregte ein langer, tiefer Kratzer Jacques'
    Aufmerksamkeit.
    Er beugte sich sofort über sie, um die Wunde zu versorgen. Seine Zunge schmeckte die süße Würze des Lebens, liebkoste und neckte und glitt an ihrem Hals hinauf zu ihrem Ohr. Seine Zähne knabberten zärtlich an ihrem Ohrläppchen. Er konnte spüren, wie sie erschauerte. Ihre Haut war weich und warm und belebend. »Und irgendwann können wir selbst eine Familie gründen, Shea. Ein Kind bekommen.« Als er fühlte, dass sie sich versteifte, zog er sie noch enger an sich. »Nicht sofort, Shea, später, wenn du dich in unserer Welt zurechtfindest und wohlfühlst und ich wieder ganz gesund bin. Ein Kind. Kinder. Dein Traum ist mein Traum geworden. Wir können all das haben, Shea.«
    »Nicht, Jacques«, bat sie.
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    »Wir können es, mein Liebes. Ich kann mich schon an viel mehr erinnern. Ich weiß, dass ich im Lauf der Zeit in der Lage sein werde, so zu fühlen, wie du fühlst. Ich wünsche mir ein Kind. Ich wünsche mir, dass du glücklich wirst. Ich wünsche mir, dir eine Familie zu geben. Schließ diesen Gedanken nicht ganz aus. Wir haben Jahrhunderte Zeit, um diese Entscheidung zu treffen, aber eins sollst du wissen: Ich wünsche es mir auch.«
    »Wenn du mir versprechen kannst, bei unserem Kind zu bleiben, es zu lieben und zu behüten, falls mir etwas zustoßen sollte, sage ich gern Ja.«
    Seine Zähne strichen über ihren Hals. »Dank dir habe ich den Glauben an mich wiedergefunden. Eines Tages werde ich dir dieses Versprechen geben können. Ich werde dir außerdem sagen, dass dieses Kind meine Hoffnung auf Erden wäre, falls so etwas je passieren sollte, und ich dir erst folgen würde, wenn er oder sie eine Familie hätte.«
    Sie spürte, wie ihr Tränen in die Augen traten.
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