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Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Titel: Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens
Autoren: Christine Feehan
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Die Macht von Vampirblut war unvorstellbar.
    Seine zunehmende Schwäche schien Jacques'
    dringlichstes Problem zu werden. Der Kampf hatte seine letzten Energien verbraucht, und jetzt musste er noch mitten in einem regennassen Wald ein riesiges Feuer entzünden und in Gang halten.
    Wieder heulte der Wolf, doch diesmal war er viel näher. Anscheinend zog es ihn zu dem Ort von Tod und 492

    Zerstörung, möglicherweise angelockt von dem Geruch nach Blut. Jacques ließ einen Blitz in die Erde einschlagen und lenkte ihn an dem Blutstrom entlang. Kein Lebewesen sollte mit dem Wahnsinn dieser Flüssigkeit in Berührung kommen.
    Ein ungewöhnlich großer goldbrauner Wolf kam unter den Bäumen hervor, trottete wachsam um die offene Fläche und ließ sich nur wenige Schritte von Jacques entfernt auf seinen Hinterpfoten nieder. Das Tier beobachtete ihn unverwandt aus seinen seltsam goldenen Augen und zeigte nicht die geringste Angst.
    Weder der Blitz noch das Feuer oder der Karpatianer schienen ihn zu beeindrucken. Jacques, der überzeugt war, mehr als einen Wolf vor sich zu haben, hielt dem Blick ebenso fest stand. Das Tier machte keinen Versuch, den allgemeinen telepathischen Weg der Kommunikation zu benutzen. Es sah ihn einfach nur aus seinen goldenen Augen an und musterte die bizarre Szenerie.
    Jacques' Mund verzog sich zu einem freudlosen Lächeln. »Falls du heute Nacht noch etwas vorhast, ich bin zu müde, um dir den Gefallen zu tun, und viel zu hungrig.«
    Die Gestalt des Wolfs verzerrte und dehnte sich, schimmerte im Rauch des Feuers und wurde zu einem großen, sehr muskulösen Mann. Seine langen, zotteligen Haare waren blond, seine Augen golden. »Du bist Jacques, Mikhails Bruder. Ich habe gehört, du wärst tot.«
    »Das erzählt man sich«, erwiderte Jacques zurückhaltend.
    »Du erinnerst dich nicht an mich? Ich bin Julian, Aidans Bruder. Ich war jahrelang fort. Die abgelegensten 493

    Berge, die einsamsten Orte sind mein Zuhause.«
    »Das Letzte, was ich von dir gehört habe, war, dass du in fernen Ländern in Kriegen gekämpft hast.«
    »Wenn mir danach ist, kämpfe ich dort, wo ich benötigt werde«, bestätigte Julian. »Du tust das auch, wie ich sehe. Der Vampir ist tot, und du bist unglaublich blass.«
    Jacques' Lächeln war grimmig. »Lass dich von meiner Gesichtsfarbe nicht täuschen.«
    »Ich bin noch kein Vampir, und sollte ich je befürchten, einer zu werden, gehe ich zu Aidan, damit er mich zerstört, wenn ich es nicht selbst vermag. Wenn du mein Blut willst, biete ich es dir gern an. Der Heiler kennt mich; du kannst ihn fragen, ob ich eine zuverlässige Nahrungsquelle bin.« Die Andeutung eines spöttischen Lächelns huschte über sein Gesicht.
    »Was machst du hier?«, fragte Jacques misstrauisch.
    »Ich war gerade auf der Durchreise in die Vereinigten Staaten, als ich hörte, dass die Schlächter wieder am Werk sind, und mir dachte, ich könnte mich zur Abwechslung einmal für unser Volk nützlich machen.«
    Jacques bewunderte Julian für seine Antworten.
    Diesen Mann kümmerte es nicht im Geringsten, was man von ihm hielt oder welchen Eindruck er auf andere machte. Er wirkte ausgeglichen und schien sich in seiner Haut sehr wohlzufühlen. Es störte ihn nicht, dass Jacques misstrauisch war und Fragen stellte.
    Hörst du mich, Heiler? Ich brauche Blut, und der, der vor mir steht, Julian, der goldene Zwilling, hat gesagt, du würdest für ihn bürgen.
    Niemand kann für einen wie Julian bürgen. Er ist ein Einzelgänger und lebt nach seinen eigenen Gesetzen, aber sein 494

    Blut ist unbefleckt. Wenn Julian sich von uns abkehrt, werden Aidan oder ich es sein, die ihn jagen, niemand sonst. Nimm, was er dir anbietet.
    »Hat er mir eine gute Empfehlung gegeben?«, erkundigte Julian sich sarkastisch.
    »Der Heiler gibt nie gute Empfehlungen. Du bist nicht sein Liebling, doch er ist der Meinung, dass dein Blut mir nicht schaden wird.«
    Mit einem leisen Lachen hob Julian sein Handgelenk an seinen Mund, ritzte die Haut auf und hielt Jacques seinen Arm hin. »Ich bin ihm viel zu ähnlich, ein Einzelgänger, der zu viel Wissen ansammelt. Ich komme am besten allein zurecht. Für Gregori bin ich wohl ein hoffnungsloser Fall, fürchte ich.« Das schien ihn nicht im Geringsten zu bekümmern.
    Jacques taumelte beinahe, als er auf Julian zuging, um nach seinem Handgelenk zu greifen. Sein Mund presste sich fest auf die gezackte Wunde. Sowie das Blut durch seine geschrumpften Zellen floss, spürte er, wie seine Kräfte
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