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Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Titel: Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens
Autoren: Christine Feehan
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Jacques'
    Verlangen nach Nahrung weiter anheizte. Er hatte außerdem dafür gesorgt, dass nichts für Jacques übrig blieb, um seinen nagenden Hunger zu stillen. Dieser Hunger wurde mit jedem Moment stärker; er schwächte seinen Körper und zehrte an seinen Kräften.
    Nein, Jacques. Sheas Stimme klang rein und klar in seinem Kopf. Du bist nicht schwach. Du bist stark, sehr stark und gesund. Der Vampir hat dir wieder eine Falle gestellt. Geh nach draußen an die Luft. Du bist jung und stark. Er kann dir nichts anhaben. In ihrem Inneren war bedingungsloser Glaube an ihn; es gab nicht den Schatten eines Zweifels an ihm. Sie glaubte an ihn. Jacques konnte nicht anders, als ihrem Beispiel zu folgen und an sich selbst zu glauben.
    Vorsichtig suchte er die Hütte nach verborgenen Fallen ab. Wenn das Gefühl von drohendem Unheil 484

    stärker wurde, suchte er Sheas tröstliche Nähe. Sie war immer da, absolut loyal und entschlossen, dass er sich so sah, wie sie ihn sah. Ihr Glaube an ihn ermöglichte ihm zu erkennen, wie die Falle des Vampirs seinen Geist beeinflusste. Er ertappte sich bei einem grimmigen Lächeln. Der Vampir war sehr mächtig und ein Meister der Täuschung, aber Shea hatte den Bann mit ihrem unerschütterliehen Glauben an ihn gebrochen. Jacques war stark genug, um mit dem Untoten fertig zu werden; es ging nur darum, seine Fallstricke als die Täuschungen zu durchschauen, die sie waren.
    Jacques trat in die kühle Nachtluft hinaus. Der Wind zerrte an seiner Kleidung und zerzauste ihm das Haar.
    Ein einsamer Wolf heulte und rief unablässig nach einer Gefährtin. Der Laut rührte an etwas in Jacques' Innerem, und er hob den Kopf, um den Ruf leise zu erwidern. Der Wolf war allein, weit weg von seinem Rudel, ein Ausgestoßener für diejenigen, die seine Natur nicht verstanden.
    Ein Geräusch erregte Jacques' Aufmerksamkeit, ein leises Rascheln im Unterholz nur, aber es reichte aus, ihn von dem Wolf abzulenken und sich dem Feind zuzuwenden, der ihm auflauerte. Er duckte sich und machte sich bereit zum Angriff. Als er den Kopf wandte, kam Rand zum Vorschein. Er war mit Blut beschmiert; seine Reißzähne waren entblößt, seine Augen blutunterlaufen, und seine Haut, die vom Rausch des Tötens leicht gerötet war, spannte sich so straff über seinen Schädel, dass er an einen Totenkopf erinnerte.
    »Ich wusste, du würdest deine Braut verlassen, um dich an den Menschen zu nähren. Du konntest dem Lockruf des Blutes nicht widerstehen«, sagte Rand mit 485

    verächtlicher Stimme.
    Jacques zog seine Augenbrauen hoch. »Du scheinst dich auch zu bedienen, wann immer dir der Sinn danach steht, und dir zu nehmen, was du willst. Schließt das auch die Gefährtinnen anderer Männer ein?«
    Rands Mund verzog sich zu einem bösartigen Zähneflet-schen. »Du hast mir meine Gefährtin genommen. Du und dein Bruder. Jetzt habt ihr beide das gefunden, was ihr mir nie gegönnt habt. Ich werde Mikhail und seine Frau vernichten, und ich werde dir wegnehmen, was rechtmäßig mir gehört.«
    »Maggie ist tot, Rand, und daran bist du allein schuld.
    Du hast Noelle diesen Schlächtern überlassen, während du es eilig hattest, zu deiner Gefährtin zu kommen, aber du hattest nicht den Mut, sie zu Mikhail zu bringen und sie als deine Gefährtin vorzustellen. Sie wäre noch am Leben, wenn du es gewagt hättest.«
    »Noelle hätte sie umgebracht. Damit hat sie oft genug gedroht.«
    »Das hätte Mikhail nie zugelassen, und das weißt du auch. Es war dein eigener Mangel an Mut, der Maggie getötet hat. Jeder Karpatianer, der etwas wert ist, wird für diejenige einstehen, die er zu seiner Gefährtin wählt.
    Sind deine Frauengeschichten dir denn so zu Kopf gestiegen, dass du gar nicht an einer bedingungslosen Bindung interessiert warst? Vielleicht hat es dir ja gefallen, zwei Frauen zu haben und Noelle zu quälen.
    Vielleicht hattet ihr beide eine kranke, pervertierte Beziehung, und du konntest dich nicht dazu überwinden, sie für etwas so Reines aufzugeben.«
    Rand warf den Kopf zurück und brüllte laut vor Zorn und Qual. »Du gehst zu weit, Dunkler. Glaubst du, ich 486

    kann nicht sehen, was du wirklich bist? Du bist ein Killer.
    Das ist für alle von uns zu erkennen, die dich mit offenen Augen sehen. Hast du nicht das Verlangen zu zerstören?
    Genießt du deine Macht etwa nicht? Du bist wie ich, ob du es wahrhaben willst oder nicht. Deine Natur ist dunkel und schlecht, wie die Welt, in der ich dank dir und deinem Bruder leben muss.
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