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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos
Autoren: L. E. Modesitt
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ermöglichte es Hamor, diese Schiffe und Maschinen zu bauen. Ordnungs- und Chaos-Magie befanden sich seit dem Fall von Fairhaven ohnehin auf der Verliererseite.«
    »... ein großes Rad ... dreht sich ... manchmal funktioniert die Magie ... manchmal nicht?«
    Ich verstand genug von der Frage, um sie zu beantworten. »So ungefähr, aber es muss sich irgendwie die Waage halten. Candar und Recluce, oder das, was davon übrig geblieben ist, müssen sich verändern und ihre eigenen Schiffe und Maschinen bauen, bevor Hamor seine Stärke zurückgewinnt.«
    »Das ist nicht alles.«
    »Nein. Die kleineren Fürstentümer in Candar werden sich zusammentun müssen, sonst wird Hamor sie weiterhin bedrohen.«
    »Noch mehr Kriege.« Krystal sprach die Worte deutlich aus und ich verstand.
    »Früher oder später«, musste ich zugeben. »Das scheint der Lauf der Dinge zu sein. Nur Stärke kann Krieg verhindern, das wird sich niemals ändern, ob es uns gefällt oder nicht.«
    »Nun ... weißt du es.« Krystal lächelte schwach und drückte meine Hand.
    Ich wusste, was sie meinte, verstand sie nun zum ersten Mal richtig. Ich begriff plötzlich, was es bedeutete, ein Schwert zu tragen, wenn man so gut damit umgehen konnte wie sie.
    Wir blickten in den grauen Himmel, der sich langsam aufzuhellen schien. Hinter uns hielten sich Tamra und Weldein an den Händen, die Pferde verband die Nähe ihrer Reiter. Tamra weinte nicht länger.
    Krystal hielt meine Hand, aber die Knoten in meinen Eingeweiden fühlten sich nicht so an, als würden sie sich bald lösen, auch die Messer in meinen Augen stachen ungebremst weiter zu. Wer konnte sagen, wann ich wieder hören würde? Mit geschlossenen Augen dachte ich über die Drachen in meinem Tornister nach. Die Drachen – ich hatte zwar noch nie einen gesehen – würden eine Truhe zusammenhalten. Vielleicht war es am Ende doch das Handwerk, das alles zusammenhielt.

 
    CXXXI
 
    V or dieser Verwirrung werden die dunklen Schiffe der Sonne flüchten, doch weder Berg noch Meer werden Zuflucht gewähren. Berge werden zu Staub werden und Meere versiegen, Asche wird alles bedecken und das Chaos wird sterben ...
    Desgleichen soll auch der Ordnung widerfahren, auch sie soll sterben, gemeinsam mit allen anderen Kräften, die die Welt verändern. Nur die Hände als Werkzeuge sollen dieses noch bewerkstelligen, und die Werkzeuge der Werkzeuge.
    Denn eine Frau soll säen und ernten, aber nicht wie sie es wünscht oder die Ordnung es von den Samen verlangt, sie soll es stattdessen Sonne und Regen überlassen, dem Wasser und der Pflege, die sie den Früchten eigenhändig angedeihen lässt.
    Die Geschichten sollen von Generation zu Generation weitergetragen werden, die Geschichten von Ordnung und Chaos und wie sie einst der Welt dienten, wie Maschinen diesen Dienst noch ausdehnten und wie am Ende Ordnung und Chaos eine solche Macht gewannen, dass sie die Himmel bedrohten und schließlich niedergeworfen werden mussten.
    Und es wird die Zeit kommen, da werden die Kinder der Engel diesen Worten keine Beachtung mehr schenken und sie werden glauben, dass man das erntet, was man sät, und sie werden vergessen, dass dem nicht immer so war.
    Doch weder Ordnung noch Chaos sollen besiegt werden, beide sollen schlafen und Generationen überdauern, sie sollen neue Kräfte sammeln und wenn das Ende der Zeit naht, werden sie wieder erwachen.
     
    Das Buch Ryba
    Lied DL [Das Ende], Originalfassung

 
Epilog
     
    K rystal hielt meine Hand, als wir zum Stall gingen. Ich spürte die starken, geschmeidigen Finger, die Wärme unter der schwieligen Haut, und schloss die Augen. Die Stiche in meinen Augen ließen nach und ich fragte mich, wie lange uns jeder Blick an das Ende des Chaos erinnern würde und an all den damit einhergegangenen Tod.
    Als ich meine Augen wieder öffnete, blickte ich in das eckige Gesicht einer Kuh, die im Pferch hinter dem Stall stand. Eine Gans flog vom neuen, schon wieder baufällig gewordenen Hühnerstall mit lautem Schnattern über die Kuh hinweg.
    »Eine Gans ... Ich habe nicht ...« Ich drehte mich um und warf einen Blick zur Küchentür, wo Rissa stand und nur mit den Schultern zuckte. Ich unterdrückte ein Lachen.
    Weldein wartete, als Anführer der Einheit saß er bereits im Sattel. Neben ihm saß Tamra auf Rosenfuß, sie war die Einzige, die dieses Pferd reiten konnte. Mit den nun eingeschränkten Sinnen glich sie ihre Blindheit aus, wenngleich sie diese nur in unmittelbarer Nähe einsetzen konnte in
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