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Invasion der Nichtmenschen

Invasion der Nichtmenschen

Titel: Invasion der Nichtmenschen
Autoren: Keith Laumer
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war die ultimative Pflicht zum Überleben eingeprägt. Einen Tod durfte es nicht geben.
    Millionen Jahre unendlicher Einsamkeit vergingen. Mallory war dabei, als schließlich ein Stern aus dem Raum auftauchte, dessen Gravitationsfeld weit ausgriff und das Antwortmuster des Sporenkissens aktivierte. Er folgte ihm, als es sich dem Planeten näherte und bediente sich dabei des für diesen Augenblick geschaffenen vielseitigen Organo-Mechanismus. Er erlebte das Eindringen in die Atmosphäre, das Aufnehmen von Daten, deren Verwertung, die Reaktion darauf: die Wahl des geeigneten Landepunktes – ein Platz nahe dem Stadtzentrum von Beatrice.
    Nun, da sich die Mone auf einem von ihrer Geburtswelt unendlich weit entfernten Planeten festgesetzt hatten, begannen sie sofort das zu tun, was für sie notwendig war. Das unter einem Haufen Bauschutt begrabene fußballgroße Sporenkissen entließ die ersten Gifte, die den Planeten von möglichen konkurrierenden Lebensformen säubern sollten – von Formen, die in der Lage waren, es physisch mit den embryonischen Arbeiter-Formen aufzunehmen, die mit ungeheurer Schnelligkeit heranwuchsen.
    Innerhalb von zweiundsiebzig Stunden war die Todeswelle rund um den Globus gelaufen und hatte sich dabei nicht nur der atmosphärischen Strömungen bedient, sondern wurde von der eigenen, den Sporen innewohnenden Kraft weitergetragen. Flugzeuge fielen einfach vom Himmel herunter, wenn ihre Besatzungen von der mörderischen Kraft erfaßt wurden. Nur die tödlichen Sporen überlebten den Aufprall, schwärmten weiter aus und sogen Kraft aus jedem Infektionszentrum.
    Etwa eine Woche lang hatte sich das planetare Leben mit allen zur Verfügung stehenden Waffen gewehrt. Der Mensch hatte die mörderische Kraft identifiziert, ein Gegenmittel geschaffen und sogar Notprogramme für eine Massenproduktion aufgestellt.
    Der letzte organisierte Widerstand dokumentierte sich in einem Gegenmittel, das rund um die Forschungsstation, die es entwickelt hatte, zur totalen Zerstörung der Mone-Kolonien führte. Zwei Stunden später hatten die Mone das Gebiet erneut besetzt.
    Im inneren Kreis um Beatrice wurden zweihunderteinundfünfzig Gehirne von halbbetäubten Einwohnern mit den Daten geprägt, die diese Menschen zu willigen Arbeitern machte, denn eine neue Aussaat wurde vorbereitet. In einem Umkreis von etwa fünfzehn Meilen gab es einige hundert Überlebende, die frei waren. Die Mone errichteten eine sensorische Barriere, um sie vom Nestgebiet fernzuhalten. Nun konnte die Arbeit aufgenommen werden.
    Die pseudomenschlichen Gebilde, die eigens zu diesem Zweck geschaffen wurden, um die versklavten Menschen zu täuschen, überwachten die Arbeit. Gleich zu Beginn errichteten die Sklaven den Turm, der den Geburtskanal beherbergte, durch den mit supersonischer Geschwindigkeit der Mone-Samen ausgestoßen werden sollte. Von hier aus sollte er sich über die ganze Erde und über weitere Planeten ausbreiten.
    Dann wurden die Menschen zur Herstellung ganz besonders konstruierter Nahrungsmoleküle programmiert, die der wachsende Sporenkörper benötigte. Die Endphase sah vor, die genetische Ausbeute zu sammeln, um den Myriaden von Nachkömmlingen in der Vorlaichzeit jene Eigenschaften einzuprägen, die sie für ihre Aufgabe befähigten: neue Basen zu schaffen, von denen aus neue Sporenkissen durch die Galaxis schwirren und sie infizieren konnten.
    Die Saatreife ging glatt vor sich und die Ergebnisse waren zufriedenstellend. Die Prägung der Eigenschaften war fast abgeschlossen. Der Laichmoment nahte allmählich; er war dann da, wenn die Instinktgier sich dem Grad der Sättigung näherte.
    In diesem Augenblick blühte am Existenzhorizont der Mone eine merkwürdige Erscheinung auf.
    Für den billionsten Teil einer Sekunde begriff der große Mone-Geist nicht, was vorging. Dann verstand er. Die Einsicht erschütterte sein kosmisches Bild bis zum innersten Kern.
    Die Mone waren nicht allein.
    Zum erstenmal in Äonen einer unaufhaltsamen Entwicklung und Ausbreitung waren die Mone auf eine gleichwertige, kampfbereite Intelligenz gestoßen, die außerhalb der eigenen Existenz lag. Der Schlag dieser Erkenntnis wirkte wie ein Sturm in den datenvergleichenden Fähigkeitsreservoiren und erschütterte die grundlegenden Theorien ihrer Existenz. Einen unmeßbaren Sekundenbruchteil lang schwamm der große Geist am Rand der Auflösung.
    In diesem Moment schlug Mallory zu.
    Es war, als löse sich am kritischen Punkt des Dammes ein Kieselstein, und
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