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Invasion der Nichtmenschen

Invasion der Nichtmenschen

Titel: Invasion der Nichtmenschen
Autoren: Keith Laumer
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Dein Geist klebt noch zu sehr an der Materie Fleisch. In der Stunde deiner Krise zeigtest du jene Eigenschaften, die dich einmal groß machen werden. Aber du mußt noch lernen. Du hast einen langen, mühsamen Weg zurückzulegen, ehe du die wahre Funktion des Geistes kennst, die wahre Glorie des Gedankens.“
    Mallory versuchte zu protestieren, aber die Mone-Stimme sprach schon weiter:
    „Deine Welt wurde auf grausame Art entvölkert – durch meine herzlose Unachtsamkeit. Aber die noch verbliebenen genetischen Reserven sind groß genug, daß ihr in einem kurzen Jahrtausend wieder so zahlreich sein könnt wie ihr wart. Ich werde euch mit einer angemessenen Anzahl von Lebensartefakten versorgen, die denen ähnlich sind, die ihr in eurem Zorn getötet habt, aber sie werden von rein funktioneller Form sein, um euch in der Periode der Erneuerung zu dienen. Eure Städte sind im allgemeinen noch intakt. Ein menschenleerer, aber fruchtbarer Planet wartet auf eure Wiedergeburt. Vielleicht werdet ihr dann die Irrtümer vermeiden, die eure Entwicklung störten. Ich habe sie gesehen, als unsere Geister einander zum erstenmal begegneten. Ich werde in den kommenden Jahren über euch wachen, euch vor Gefahren schützen, die euch von innen oder außen drohen könnten, bis ich das Böse ausgelöscht habe, das ich euch unwissentlich antat. Dann werde ich meinen Weg weiterziehen. Vielleicht begegnen wir einander wieder einmal – in zehn Millionen Jahren –, dann aber als Freunde und als Gleichgestellte in der Weite der Galaxien.“
    „Warte!“ rief Mallory und warf diesen Gedanken mit aller Kraft dem anderen Geist entgegen. Aber das Echo dieses Gedankens war noch nicht verklungen, als er ihn auch schon vergessen hatte. Die Kräfte, die er für einen kurzen Augenblick gehalten hatte, glitten davon; nur einen Lidschlag lang hielt er das Bewußtsein von etwas wundervoll Köstlichem fest, das er einmal kurz geschaut und dann nie wieder gesehen hatte. Und dann war auch diese Vision verschwunden.
    Nun war er wieder nur ein Mensch, der sich an die Erde klammerte, die seine Heimat und seine Mutter war.
     
    Er weinte um Gill und legte Blumen auf ihr Grab. Der März kam, und der Frühlingswind fegte den Himmel rein. Die seltsamen, gesichtslosen Wesen, die aus dem Turm gekommen waren, arbeiteten Tag und Nacht; sie besserten aus, bauten auf, pflügten die vernachlässigten Äcker außerhalb der Stadt, übernahmen die Stromversorgung der Stadt, die Wasserwerke, das Krankenhaus. Niemand fürchtete sie mehr, niemand wurde von ihrem Aussehen abgestoßen.
    Efeu und wilder Wein rankten sich den Turm hinauf, und wilde Blumen wuchsen an den Mauern, die allmählich zerfielen. Die sechshundertzwanzig Bürger der Erde lernten wieder zu leben, die Bruchstücke alter Beziehungen aufzunehmen und in einem langwierigen Prozeß neue zu schaffen.
    Am ersten Tag im April heirateten Jeff Mallory und Sally. Die ganze Erdenbevölkerung nahm an der Zeremonie teil. An diesem Tag feierten sie ein großes Fest.
    Dann griffen sie wieder zu ihren Werkzeugen, um die Zukunft der Menschheit zu schmieden.
     
    ENDE

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