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Invasion der Nichtmenschen

Invasion der Nichtmenschen

Titel: Invasion der Nichtmenschen
Autoren: Keith Laumer
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Röhren von unregelmäßiger Form führten. Einige zweigten nach oben ab, andere nach unten. Ein ständiges, brummendes Geräusch erinnerte an Pumpen, die eine zähe Flüssigkeit durch Rohre schicken. Die Wand am entgegengesetzten Ende der Kammer war glänzend dunkelbraun. Rohre führten hindurch. Sie gingen hinüber und prüften die Stärke dieser Wand. Sie war solid wie Panzerstahl.
    „Wir müssen daran vorbei“, sagte Mallory.
    „Da kriegen wir kein Loch hinein“, erwiderte Strang.
    Mallory untersuchte ein Rohr, das einen Durchmesser von mindestens einem halben Meter hatte. „Versuch mal die Zuführung festzustellen“, riet ihm Strang.
    Sie folgten diesem Rohr. Ungefähr zehn Meter weiter führte es in einer scharfen Biegung nach oben und verschwand durch eine Öffnung in der Decke.
    Strang bückte sich, und Mallory stieg auf seinen Rücken, griff aus und zog sich an einem Handgriff in die Höhe. Das Rohr endete in einer Sammelleitung, in die vier dünnere Rohre mündeten. Mallory probierte. An dem Punkt, wo die schwächeren Rohre in das große Hauptrohr mündeten, glaubte er eine schwache Stelle zu entdecken. Er zerrte daran, sie gab auch ein wenig nach, ließ sich aber nicht auseinanderbrechen.
    Doch allmählich konnte er die kleine Rißstelle erweitern. Er lag neben dem Loch und senkte einen Arm. Strang sprang, fing seine Hand, zog sich daran hinauf und schob sich durch das Loch. Mallory war nun auf der einen Seite, Strang auf der anderen. Sie zogen und zerrten, schoben und drückten abwechslungsweise und richteten ihre Anstrengungen auf das Pumptempo aus. Die Schwingungsbreite der Oszillation vergrößerte sich. Es gab ein reißendes Geräusch, und die Nahtstelle klaffte. Dunkelgrüne Flüssigkeit schoß heraus und ergoß sich auf den Boden.
    Sie rissen eine zweite Leitung auf, dann noch eine dritte. Bei der vierten ging es am leichtesten und bald standen sie bis zu den Knöcheln in einem olivfarbenen Schlamm, der durch die Öffnung quoll, durch die sie gekommen waren und nun auf den Boden darunter strömte. Allmählich sank der Spiegel in der Speicherkammer, deren Deckel sie mit abgerissen hatten.
    „Wir können nicht mehr warten“, sagte Mallory. „Ich steige ein.“
    „Ich warte zwei Minuten, dann komme ich nach“, antwortete Strang.
    Mallory ließ seine Beine in den zähen Sumpf hinunter. Die Flüssigkeit war warm, klumpig und klebrig. Er holte tief Atem und ließ den Handgriff los. Die Flüssigkeit wusch über sein Gesicht und schlug über ihm zusammen.
    Langsam sank er. Die Innenseite der Rohrleitung war glatt. Leise zählte er die Sekunden. Bei achtundzwanzig angekommen, spürte Mallory Boden unter seinen Füßen; er zog die Knie an, spürte eine Biegimg und ließ sich durchschwemmen. Zur Barrierewand waren noch etwa zehn Meter. Mallory stemmte sich einen Augenblick ein und überlegte, ob er nicht besser zurückschwimmen und von vorne anfangen sollte, diesmal aber mit dem Kopf voran. Doch ihm war bald klar, daß dies unmöglich war. Er stieß sich wieder ab und paddelte ein wenig.
    Wenn er sich abwechselnd links und rechts von der Wandung abstieß, kam er schneller vorwärts. Die Flüssigkeit bewegte sich nun schneller. Daran bemerkte er, daß das Rohr sich verengte. Die zeitliche Orientierung hatte er inzwischen fast verloren. Jetzt mußte er schon mindestens eine Minute unterwegs sein. Seine Lungen brannten. Ein schwarzer Nebel versuchte seine Gedanken auszulöschen. Er mußte bald einmal Atem holen. Aber erst noch ein paar Meter, noch einen Meter, einen halben …
    Seine Schulter stieß an die Rohrwandung. Eine rasche Strömung zerrte an ihm. Er drückte das Gaumensegel hinunter und verschloß seine Kehle, konzentrierte sich darauf, seine Lungen nicht atmen zu lassen …
    Dann fiel die Stütze unter ihm weg, und der Druck ließ nach. Er fiel, schlug auf, glitt über einen glatten Boden, räusperte sich und spuckte, um Mund und Nase von der klebrigen Flüssigkeit zu befreien. Dann lag er auf dem Gesicht und tastete auf dem schlüpfrigen Boden nach einem Halt. Die Luft war kochend heiß. Es gurgelte und schnalzte, als koche blubbernder Teer. Das Atmen fiel ihm schwer. Er hustete, spuckte klebriges Zeug aus, wischte sich die Augen sauber. Der Raum, in dem er sich befand, war fast vollkommen dunkel. Nur ein schwacher Schimmer, der aus einer nicht erkennbaren Quelle stammte, zeigte ihm eine riesige, aufgeblähte, schwammige Masse, die er schon einmal gesehen hatte, als er nach einem fremden
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