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Invasion der Nichtmenschen

Invasion der Nichtmenschen

Titel: Invasion der Nichtmenschen
Autoren: Keith Laumer
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den Lauf auf den Boden gerichtet.
    „Strang, komm wieder zu dir“, drängte Mallory.
    Seine Augen hatten einen starren Blick. Mallory packte seinen Arm. Strang blinzelte. „Auslassen“, sagte er. „Ich muß … meine Arbeit …“
    „Strang, sie haben dich erwischt! Kämpf dagegen an, stemm dich ein! Wirf die Hypnose ab, Mensch!“
    Strang stieß nach ihm und wollte sich vorbeidrängen. Seine Bewegungen waren ruckhaft, ungeschickt und so, als bewege sich jeder Körperteil nach einem anderen Rhythmus. Mallory hielt seine Handgelenke fest.
    „Strang, erinnerst du dich an Lori? Erinnerst du dich an deine Armee, die auf deine Rückkehr wartet, damit du sie in den Kampf führst?“
    „Das Werk muß getan werden …“
    Mallory fühlte erneut eine Welle von Benommenheit, die über ihm zusammenschlug. Aber diesmal war er darauf gefaßt und tauchte sofort wieder daraus auf. Strang riß sich mit einer raschen Bewegung von ihm los. Er richtete sich auf und strich über seine Khakiuniform. „Ich muß jetzt weiter“, sagte er energisch. „Weißt du, es wird allmählich Zeit. Ein jeder wird gebraucht …“
    Mallory schloß die Augen, konzentrierte sich und griff aus …
    Er spürte den Geistesfunken des anderen, der nur noch schwach durch ein schwarzes Spinnengewebe glomm. Vorsichtig drang er weiter vor, fand den Zugang, schlüpfte hinein.
    „Strang! Aufwachen!“
    Mallory fühlte die schwache Bewegung beginnender Angst, halben Verstehens, halben Erkennens. „Mal… Mallory. Kann nicht… denken … Ist wie … Teer, in dem man … ertrinkt … Kalt …Tut weh …“
    Mallory öffnete die Augen. Strang sackte gegen die Mauer. Sein Gesicht war kreidig blaß, sein Mund halb geöffnet. Er tat einen unsicheren Schritt und fiel auf die Knie. Mallory hörte wieder Schritte. Das Motorgeräusch kam näher. Er griff erneut aus, packte Strangs Geist, paßte sich dessen unbekannten Konturen an, entdeckte das Bewegungszentrum und zwang Strang auf die Beine.
    Eine Puppe aus billigem Plastikmaterial watschelte ein paar Meter entfernt an ihnen vorbei. Sie drehte sich um, und die Papieraugen starrten ausdruckslos herüber. Diesmal war der Schlag gezielt und kräftig. Sein Gegenschlag traf die glühende Nadespitze des fremden Gedankenfeldes, knallte auf die Fremdheit, empfang einen kurzen, scharfen Schmerz, klammerte sich aber fest. Mallory spürte vage, wie Strang gegen die Mauer taumelte, fühlte auch den Pseudomenschen, der wie angefroren mitten im Schritt stehengeblieben war. Härter stieß er nach, suchte eine Lücke im Abwehrzentrum des anderen, entdeckte eine Naht und stieß mit aller Kraft zu.
    Licht explodierte in seinem Kopf. Er war in einem riesigen Raum, der mit grünlichem Licht, einem fremden, stechenden Geruch, mit unbekannten Geräuschen erfüllt war.
    In diesem Raum befand sich eine riesige, schwammartige Struktur aus durchscheinenden Zellen, Geweben und Röhren, die dem Querschnitt einer menschlichen Lunge bei starker Vergrößerung ähnelte. Diese Struktur füllte fast den gesamten Raum aus. Um diese Zentralmasse herum wimmelten Menschen und Nichtmenschen, die alle unverständliche Aufgaben zu erfüllen schienen. Mallory empfand eine fast unerträgliche Spannung, fühlte eine Zeit, die sich fast bis zum Zerreißpunkt gedehnt hatte, spürte Ereignisse, die anschwollen und zu platzen drohten …
    Die Zeit ist gekommen, zuckte als Erkenntnis durch seine Gedanken. Das Leben geht der Erfüllung entgegen in der Befruchtung des Sporenkörpers …
    Mit aller Kraft stemmte sich Mallory gegen den lähmenden Kontakt mit dem Gedankenfeld der Mone. Er spürte, wie etwas riß, etwas barst, etwas zerquetscht wurde, wie Lebenskraft davonsickerte .
    Der Nichtmann vor ihm sackte knochenlos zusammen. Sein Kopf schaukelte nach rückwärts, die Hände waren mit den Flächen nach oben gekehrt, die Finger ausgestreckt. Im Tod war alle Menschenähnlichkeit aus diesem Ding verschwunden. Es war so, als sei einem Luftballon die Luft ausgegangen, nur daß die Luft in diesem Fall Leben hieß, oder das, was dem Leben glich.
    „Mein Gott“, stöhnte Strang. „Was … war das … Wie …“
    „Jetzt ist es zum Umkehren zu spät, Strang“, sagte Mallory schnell. „Die Zeit ist abgelaufen. Die Mone-Königin wird bald laichen. Vielleicht in wenigen Minuten, vielleicht in Sekunden …“ Noch während er sprach, sprang Strang auf, als habe ihn ein Seil in die Höhe gezogen. Er tat einen stolpernden Schritt, schüttelte sich und stand aufrecht
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