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Invasion der Nichtmenschen

Invasion der Nichtmenschen

Titel: Invasion der Nichtmenschen
Autoren: Keith Laumer
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einen langen, engen Korridor entlang.
    Hier befand sich an der Innenfläche der Trennwand eine Art Sims. In Abständen von etwa einem Meter standen hier Männer und Frauen mit trüben Augen und leeren, blassen, mageren Gesichtern. Ihre Kleider waren schmuddelig und vernachlässigt. Hier schien etwas zusammengestellt zu werden. Mallory sah vor jedem Menschen kleine Haufen von Gegenständen, die wie geschnitzelte Bohnen aussahen. Diese Bohnen wurden auf Drähte gefädelt. Keiner der Menschen hob den Blick von der Arbeit oder nahm überhaupt von den Neuankömmlingen Notiz. Strang und Mallory gingen durch eine Öffnung in der niederen Wand und folgten einem anderen Gang, in dem ebenfalls Männer und Frauen mit ausdruckslosen Gesichtern arbeiteten. Mallory erkannte einen Zahnarzt, der ihm einmal einen Backenzahn gefüllt hatte. Zwischen den verstreuten Bohnen vor ihm war ein Seil zu sehen. Mallory nahm dem Mann die Arbeit aus der Hand. Er zögerte nur einen Augenblick, zog dann aus dem Seil einen haardünnen Draht und reihte weiter seine Bohnen auf.
    „Dr. Foyle“, flüsterte ihm Mallory zu. „Können Sie mich hören?“
    Foyle zuckte zusammen. Die Bohne entfiel seinen Fingern. Zornig sah er Mallory an.
    „Es ist Zeit“, murmelte er und griff hastig nach einer Bohne. Mallory griff mit seinem Geist aus, um das Bewußtsein des anderen zu erreichen. Der glühende Punkt war kaum mehr zu erkennen, denn er war unter einer Vielzahl von Schichten aus Antigedanken verborgen. Vorsichtig durchdrang Mallory den Irrgarten und berührte das gelähmte Ich-Zentrum. Sofort schienen die Hände des Mannes zu gefrieren.
    „Foyle, ich brauche Ihre Hilfe“, sagte Mallory leise. „Ich brauche Informationen. Wo ist die Laichkammer? Wie kann ich dorthin gelangen?“
    Der Kopf des Mannes zuckte. Er legte seine Hände an die Schläfen und gab einen krächzenden Laut von sich. „Geh weg, geh hinaus! Verschwinde aus meinem Kopf!“ Foyles Stimme wurde immer lauter.
    „Seht!“ warnte Mallory. „Ich will Ihnen doch helfen.“
    „Zu spät. Keine Zeit. Sie laicht jetzt. In ein paar Minuten. Muß meine … Arbeit fertigmachen.“ Foyle griff nach einer Bohne.
    „Wo ist sie? Wie komme ich hin? Was können wir tun?“
    Allmählich schien Foyle zu reagieren. Er starrte Mallory an. „Großer Raum … Große Königin … Gott, dieses Drängen, alles liegen zu lassen … Loyalität … Für die Große Königin leben …“
    „Wo ist sie, Foyle?“
    „Muß die … genetische Packung … fertigmachen. Antwort … Umgebung … Änderung … Fast fertig … Druck … Nahrung …“
    „Wie komme ich zur Kammer der Königin?“
    „Sie ist … fast fertig. Brauche … alle genetischen … Daten. Ich baue … Chromosomen. Sie sind … wie Bänder, die sie … in sich hineinfrißt. Entsetzen … Diese Schönheit … Merkwürdig. Nach zwei Seiten gerissen … Muß meinen Beitrag zur Anpassung leisten … Beste Möglichkeit zum Überleben … Zweite Generation …“
    Ein heiserer, gurgelnder Laut kam aus seinem Mund. Er machte eine Bewegung, als versuche er aufzustehen, fiel aber vornüber auf sein Gesicht. Sofort griff Mallory nach dem Schimmer des immer schwächer werdenden Geistlichtes, sah es unter dem unerträglichen Druck flackern, dann ausgehen.
    „Es ist tot“, sagte Strang.
    Sie setzten ihren Weg fort. Mallory griff immer wieder nach den Geistern der Arbeiter, traf aber nur auf ein Nichtverstehen, das sich in einen Kokon aus negativen Energiefeldern eingesponnen hatte. Einmal ging ein Nichtmensch an ihnen vorbei. Das Gesicht war nur ein heller Klumpen, und die Kleider waren nur mit ein paar flüchtigen Strichen aufgemaMallorylory fühlte eine blasse Hitze, als dessen mentale Aura ihn streifte. Aber er hielt seine Barriere, und der Kontakt brach ab.
    Der Gang endete an einer senkrechten Wand aus grauem, papierähnlichem Material, das Mallory sofort prüfte.
    „Sie sieht nicht sehr kräftig aus“, stellte er fest. „Wollen wir mal versuchen, sie mit einem Fußtritt aufzubrechen?“
    Es waren keine Nichtmenschen in der Nähe. Strang tastete die Oberfläche ab, drückte erst und schwang dann seinen Stiefel. Die Barriere splitterte. Keiner der Arbeiter in unmittelbarer Nähe hob den Kopf, niemand schien zu hören oder zu sehen, was hier vorging.
    Strang hämmerte mit den Fäusten an die Ränder und brach einige Stücke ab, bis er durch das Loch kriechen konnte. Mallory folgte ihm.
    Nun standen sie in einem langen, schmalen Raum, durch den
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