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Invasion der Nichtmenschen

Invasion der Nichtmenschen

Titel: Invasion der Nichtmenschen
Autoren: Keith Laumer
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machte er weiter und fühlte bald, wie die Bewegung kräftiger wurde. Sofort dehnte er die Verbindung Geist/Geist auf weitere Gebiete aus, schuf eine deckungsgleiche Übereinstimmung, verflocht sein mentales Feld mit dem Strangs. Worte waren in diesem Stadium überflüssig. Im Augenblick des Kontaktes nahm Strangs Geist die Gestalt der Statusdynamik in sich auf, die Mallory darstellte. So schnell und vollständig, wie sich eine Flüssigkeit den Umrissen eines Behälters anpaßt, gingen Strangs und Mallorys Geister ineinander über, fanden ein unerschütterliches Gleichgewicht, wurden eins.
    Das Ergebnis war erstaunlich. Es war, als schalte man in einem dunklen Raum plötzlich eine Flutleuchte ein. Auf verschiedenen Bewußtseinsebenen erfaßte Mallory eine Vielfalt von Formen, Beziehungen und entropischer Ströme, die ein Netz um den Zeit/Raumort woben, in dem er sich befand, in dem er existierte. Er nahm das genaue Muster der Materie/Energieverbindungen auf, das die Mone waren. Er sah seinen eigenen Platz in einem viel größeren Muster. Und er erkannte das Potential im unorganisierten Spiel schweifender Energien, die an der Peripherie der zentralen Realitätsmatrix flackerten.
    Seine Antwort kam instinktiv und im gleichen Augenblick. Er dehnte seine neuerworbene, sich weiter kräftigende Sensibilität bis zum nächsten greifbaren menschlichen Geistfeld aus und bohrte sich durch die hemmenden Schutzschichten in den innersten Egokern …
    Das Selbstbildnis einer Frau floß in seinen Geist; alle Erinnerungen und Ganzheiten einer vollen menschlichen Existenz wurden in eine einzige Gestalt von ungeheurer Vielfalt zusammengefaßt. Für den Bruchteil einer Sekunde spürte er ihr Erstaunen über die seltsame Berührung, die ihrer Persönlichkeit fremd war und in sie eindrang, eine keimende, blitzartige urtümliche Angst. Dann hatte er ihren schwachen Selbstbehauptungsreflex weggeschoben, den Berechnungs- und Wahrnehmungsstromkreis ihres Geistes der Zweiheit Mallory/Strang hinzugefügt.
    Die geistige Helligkeit wuchs, hob sich auf neue Ebenen. Neue Ausblicke auf sich weiter ausdehnende Windungen von Geiststrukturen fügten sich in den Gesichtskreis der Dreiheit. Eine neugewonnene Sicherheit berührte in rascher Folge ein halbes Dutzend weiterer Gehirne und zogen deren Kräfte in den rasch wachsenden Komplex. Der siebente Geist brach wie eine Seifenblase auf; seine Farben verblaßten, verdämmerten, verschwanden ganz. Mallorys Übergeist griff weiter aus und fügte zwei weitere Geister zur Einheit. Der zehnte wehrte sich mit verzweifelter Kraft und kämpfte wie ein Ertrinkender gegen das Untergehen. Ungeduldig nahm die neugeborene Gedanken-Kreatur, die einmal Mallory geheißen hatte, den sich Sträubenden in einen festen Griff und schob ihn in die Tasche der Geist-Vielfalt.
    Nun machte er eine Pause, um das neue Selbst-Bewußtsein in seinem vollen Umfang zu erfassen, um die Expansion seiner Fähigkeiten zu erkennen, um die verhundertfachte Erkennungsfähigkeit in geordnete Bahnen zu lenken. Zum erstenmal war er nun in der Lage, den ganzen Komplex der Struktur des Monegeistes zu erfassen und seine eigene Beziehung danach auszurichten. Das, was er sah, versetzte ihm einen Schock, der ihn um ein Haar aus der Verankerung der ursprünglichen Einheit Strang/Mallory gerissen hätte.
    Mein Gott, mit dem verglichen bin ich ja nur ein Mehlstäubchen in einem Mühlentrichter, dachte er entsetzt, aber in dem Augenblick, als der Gedanke aufblitzte, ging er auch schon unter in der Unmittelbarkeit seiner Reaktion. Auf allen Fronten warf er sich nach außen, drang in taubgewordene menschliche Geister ein, holte die ruhenden Egos heraus mit der Gier eines Verhungernden, der sich vor einem Austernberg sieht, errichtete eiligst Verteidigungsbarrieren aus diesen Geistern …
    Er fühlte nur einen ganz schwachen Schlag, das geisterhafte Echo vergessener Emotionen, als er die Identität der drei letzten Geister erfaßte – Gill, Randy, Maria …
    Nachdem sein ausgreifender Kreis geschlossen war, ruhte er einen Augenblick, um seine Position zu festigen. Der Geistkomplex der Mone schien eine Kleinigkeit geschrumpft zu sein. Er hing auch nicht mehr wie ein drohender Planet über ihm, doch er war noch immer ein Fels, der auf seine Schultern drückte. Er sah die verstümmelten Kraftlinien, die von seiner blitzschnellen Aktion durchlöchert waren, erkannte das sich entwickelnde Reaktionsmuster der Mone, faßte seine Kraft zusammen und orientierte sich
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