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Invasion der Nichtmenschen

Invasion der Nichtmenschen

Titel: Invasion der Nichtmenschen
Autoren: Keith Laumer
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Geist gegriffen hatte.
    Auch jetzt griff er aus, spürte für einen Augenblick das Spiel von Pseudolicht in Mustern aus Nichtfarben über einer gewundenen Oberfläche aus reinem Geist.
    Und dann traf ihn ein Schlag wie mit einem Eisenhammer, schmetterte ihn in Staub und wirbelte den Staub weg in eine zeitlose Unendlichkeit.
     
    Er trieb in absoluter Schwärze auf einer See der Nichtzeit, des Nichtraumes. Weit weg, wie Erinnerungen aus einer längst vergangenen Kindheit, bewegten sich Lichter und Töne mit der Geschäftigkeit und Eile kurz bevorstehender wichtiger Ereignisse, die einer Krise zustreben. Aber nicht hier. Er war allein, gelähmt, ohne Sinne und ohne Empfindungen …
    Er wußte nur, daß er verloren hatte.
    Wie ein Mensch, der durch die Dunkelheit fällt, griff Mallory aus, um irgend einen Halt zu finden, um sich irgendwo zu orientieren, sich an einem Punkt zurechtzufinden.
    Er spürte einen Hauch Gewebe, gewann den Eindruck einer Struktur ähnlich einer Holzmaserung. Der Druck auf die Maserung traf auf Widerstand. Aber er konnte sich wieder orientieren, vermochte wieder auszugreifen, hinaus über jenes abweisende Kraftfeld, das ihn einhüllte.
     
    Mit aller ihm noch verbliebenen Kraft drückte Mallory und brach hinaus in eine röhrende Kakophonie aus Bild/Geruch/Ton/Berührung. Es war ein ineinanderlaufendes Kaleidoskop vielfacher Sinneseindrücke, die auf ihn prallten wie Orkane aus Farbe, Dunkelheit, Geruch und Struktur.
    Er nahm ein großes, pulsierendes Glühen war, das sich vom Zenit bis zum Nadir erstreckte, in dem Haufen eilender Punkte aus lebendem Weiß und gedämpfterem Strahlen wirbelten oder sich nur langsam schlängelten, wenn sie vom Kern der Masse weiter entfernt waren.
    Neben/unter/über/um ihn herum floß aufgewühlte pure Energie. Er nahm ein Muster wahr aus ineinanderverwobenen Komplexen, die der Vollendung entgegenstrebten – und dem Ziel. Wie ein Fahrer auf einer vielspurigen Autobahn wechselte es von einer Kraftlinie zur anderen; so stützten die Kraftströme die Entwicklung eines unerschütterlichen Gleichgewichtes, das die Basis darstellte für die Energiedynamik der Mone-Königin.
    Er fing die riesigen Energien auf, die hier flossen; er sah, wie die geringeren Geist-Kraftfelder der niederen Mone-Kreaturen die Struktur abstützten. Er erkannte das riesige Intelligenzpotential, das durch die Verkettung von zahllosen niederen Geistern geschaffen wurde und sich zu einem Supergehirn an Fähigkeit entwickelte. Und dieses Supergehirn war das Produkt, nicht die Summe der Einzelteile.
    Er spürte die schwächeren, weniger wirksamen individuellen Gedankenverknüpfungen auf, die der große Verbundgeist ausgeschlossen hatte. Er erkannte in ihnen die gelähmten, kontrollierten Geister der menschlichen Arbeiter. Verglichen mit der konzentrierten Brillanz der Nichtmenschen erschienen sie diffus und in sich verwirrt.
    Ungeschützt.
    In dem Augenblick, als sich dieser Gedanke in ihm formte, wußte er auch, was er zu tun hatte.

 
9
     
    Mallory sah vor seinen Geistesaugen seinen Körper, der leblos auf dem Boden der Futterzelle lag. Es bedurfte einer ungeheuren Anstrengung, bis es ihm gelang, sein Denken den engen Grenzen eines physischen Gehirns und eines organischen Körpers anzupassen. Nur so konnte er sich an den Kettengliedern entlangtasten, die seinen Geist an sein bewegungsloses Fleisch banden, um sich erneut in die Form der Schale aus Materie und Energie zu schmiegen. Er spürte einen Druck, ein Zusammenziehen …
    Schmerz schlug nach ihm, als sei er in eine Pfütze aus geschmolzenem Metall gefallen. Seine Lungen brannten und weiteten sich. Sein Herz tat einen zuckenden Sprung. Seine Hände fühlten sich dick und taub an. Seine Beine steckten in einem Block aus Blei. Vor den Augen schwammen Wolken. Ganz langsam sickerte normales Empfinden wieder in seinen gepeinigten Körper.
    Nachdem er eine Minute lang in keuchenden Atemstößen nach Luft gerungen hatte, gelang es ihm, sich auf den Rücken zu rollen und sich aufzusetzen. Seiner Armbanduhr nach war er wenig über drei Minuten lang bewußtlos gewesen.
    Strang lag etwa zwei Meter von ihm entfernt unter dem Rohr, aus dem noch immer grünlicher Schleim floß. Mallory berührte seinen Geist. Nur ein schwaches, diffuses Glühen deutete auf einen winzigen Rest noch verbliebenen Lebens in den Zellen hin. Er berührte das erloschene Ego-Zentrum und ließ Energie dorthin fließen. Nach einem Moment spürte er eine vage Bewegung. Beharrlich
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