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Invasion der Nichtmenschen

Invasion der Nichtmenschen

Titel: Invasion der Nichtmenschen
Autoren: Keith Laumer
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Mallory.
    „Moment noch“, knurrte Strang. „Vielleicht …“
    Mallory ging mit einem Satz in Deckung. Dann folgte ihm auch Strang. Sie lagen platt auf dem Boden und sahen zu, wie ein weißbemalter Brotlieferwagen antuckerte, langsam um die Ecke bog und auf sie zufuhr. Etwa dreißig Meter von ihnen entfernt blieb er in der Straßenmitte stehen. Zwei Männer stiegen aus, blieben lauschend stehen.
    „Das sind Menschen, keine Ungeheuer“, zischte Strang. „Ich will mit ihnen reden und erfahren …“
    Mallory hielt ihn fest, als er aufzustehen versuchte.
    „Wenn du sie erst aus der Nähe siehst, denkst du anders darüber. Und so nahe gehen wir nicht hin.“
    Dann hörte Mallory hinter sich ein Geräusch und drehte sich um. Ein großer Mann in einem grauen Coverall näherte sich und kam ihnen mit komischen, watschelnden Schritten entgegen.
    „Dein Wunsch geht in Erfüllung“, flüsterte Mallory. „Aufpassen. Vielleicht können wir uns mit einem Bluff durchschlagen.“
    Strang musterte die sich nähernde Gestalt und fingerte an seiner Waffe herum.
    „Um Himmels willen, Mallory“, wisperte er. „Dieser Kerl ist doch genauso menschlich wie ich auch, wenn er auch wahrscheinlich zwei künstliche Beine hat.“
    „Die hat er auch“, gab ihm Mallory recht. „Mund halten. Nur bereit sein.“
    Strang gab einen angewiderten Laut von sich und stand auf. Er sah den Fremden an. Mallory stand neben ihm und beobachtete die Gestalt, die immer näherkam. In drei Meter Entfernung blieb sie in einer merkwürdigen, leblos wirkenden Haltung stehen. Der Körper beschrieb einen ganz unmögliehen Winkel. Die geringe Entfernung ließ die Struktur von Haut und Kleidern deutlich erkennen. Das Gesicht war eine gemalte Maske aus porösem Gummi. Die Farben waren grob und viel zu grell.
    „Oh, du lieber Heiland!“ stöhnte Strang leise.
    „Warum seid ihr nicht an euren Werkbänken?“ fragte die Kreatur im Ton eines Kinderstundenonkels vom Fernsehen und ging, ohne eine Antwort abzuwarten, auf Strang zu. Der Colonel trat einen Schritt zurück, stemmte die Waffe in die Hüfte und schoß. Blamm! machte es, und der Lauf spie einen Feuerstrahl aus. Unter dem Aufprall der Kugel drehte sich die Kreatur um ihre Achse, fand aber das Gleichgewicht wieder und ging weiter. Oben in der Brust gähnte ein Loch von der Größe einer Olive.
    „Es wird nötig sein, dir Schmerz zuzufügen“, sagte das Wesen. Mallory schoß, lud nach und schoß noch einmal. Das Ding taumelte und fiel mit dem Gesicht voraus auf die Straße. Das klang so, als werfe man eine große Matratze um. Strang zielte nun auf den Kopf der Kreatur. Mallory schob den Lauf weg.
    „Vorwärts!“ rief er und schob Strang weiter. Sie rannten über ein offenes Feld, zwischen zwei Garagen durch, schlüpften durch ein Loch in einer Hecke und standen schließlich in einer engen Seitengasse hinter einem Lagerhaus. Das weiße Brotauto tauchte an der Ecke auf und näherte sich rasch.
    „Sie müssen uns entdeckt haben, als wir in ihr Kraftfeld gerieten“, sagte Mallory, als sie sich duckten.
    „Nicht menschlich“, murmelte Strang. Sein Gesicht war fleckig. „Mein Gott, wie eine Lumpenpuppe. Sie gehen und reden … Und diese Augen …“
    „Eine Straße weiter steht der Jeep“, sagte Mallory. „Wir lassen den Wagen vorbei, dann rennen wir.“
    Im Schatten eines Hauses krochen sie weiter. Mallory fühlte eine Welle der Benommenheit; für einen Moment verschwand das Bild vor seinen Augen, als habe sich ein transparenter Vorhang aus schwarzer, glänzender Seide um ihn heruntergelassen. Murmelnde Stimmen schienen aus weiter Ferne mit ihm zu sprechen und ihn zu etwas drängen zu wollen.
    Es kostete ihn einige Mühe, die Augen zuzukneifen und den Kopf zu schütteln. Dann holte er tief Atem, kam wieder zu vollem Bewußtsein und schob …
    Er kauerte auf dem Boden und lauschte dem entfernten Summen, das schwächer wurde und endlich starb, als langsam wieder Farbe in das Bild um ihn herum kam. In der Nähe lief ein Motor. Schritte näherten sich.
    „Strang, fertigmachen“, flüsterte Mallory. „Wenn er vorbei ist, müssen wir rennen, als wäre die ganze Hölle hinter uns drein.“
    Ein Schatten fiel auf einen sonnigen Rasenfleck. Ein Mann in Westernkostüm mit Cowboyhut und Pistolen im Gürtel kam an ihrem Versteck vorbei. Seine Schritte entfernten sich.
    „Jetzt los“, sagte Mallory und stand auf. Strang bewegte sich nicht. Der Colonel lehnte an der Mauer und hatte das Gewehr in der Hand,
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