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Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)

Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)
Autoren: C.S. Steinberg
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1.
    Eine leichte Brise streifte das Land, bog die Grashalme der weiten Wiesen sacht zu Boden und spielte mit einzelnen Blütenblättern scheinbar Fangen. In der Ferne leuchteten die Spitzen der alten Berge in mattem Weiß, das vom hellen Sonnenlicht reflektiert wurde. Zwischen der Ruhe und dem Frieden Liyiells und leisem Vogelzwitschern war ein Lachen zu hören.
    Im nahen See schwammen zwei Frauen im kristallfarbenen Wasser. Immer wieder bespritzten sie sich gegenseitig und hatten Spaß dabei.
    „Weg daaaaaaaa!“, ertönte eine laute Stimme und über einen Felsen kam ein junger Mann gerannt, der sich mit einem Aufschrei ins Wasser fallen ließ. Für Sekunden raubte das aufspritzende Nass den Frauen die Sicht.
    „Jeras, du Idiot!“ Die Jüngere holte mit der flachen Hand aus und schleuderte ihm nun ebenfalls eine Ladung davon entgegen.
    Er grinste sie frech an. „Sei nicht so zickig, Schwesterchen.“ Sie krauste die Nase und wischte sich mit einer Hand eine nasse Strähne ihres tiefschwarzen Haares aus dem Gesicht. Ihre blaugrünen Augen funkelten schelmisch auf. Sofort begannen sie sich zu balgen und den anderen unter die Oberfläche zu drücken.
    „Hey, ich bin auch noch da.“ Die Ältere, ihre Mutter, war zurück ans Ufer geschwommen und den Felsen hinaufgeklettert. Das Haar genauso tiefschwarz wie das des Mädchens stand sie zitternd dort oben und wartete darauf, dass die Zwei unter ihr Platz machten. Nicht nur ihre große schlanke Gestalt fiel besonders auf, sondern auch die feinen Gesichtszüge mit den hohen Wangenknochen und ihre Augen, die von einem tiefen Smaragdgrün beherrscht wurden und denen einer Katze ähnlich waren. Sie schritt bis an die vorderste Kante und blickte hinunter zu ihren beiden Kindern.
    Auf ihren vollen Lippen spiegelte sich ein verschmitztes Lächeln und um die Augen wurden kleine Fältchen sichtbar.
    „Wenn ihr euch da nicht endlich weg macht, spring ich euch auf den Kopf“, grinste sie.
    „Mach doch!“, kam als Antwort zurück. Sie breitete die Arme weit aus und machte sich zum Sprung bereit, als etwas hinter ihr hell aufleuchtete, doch ehe sie sich umdrehen konnte, wurde sie von etwas Großem, Schwerem angerempelt, verlor das Gleichgewicht und fiel kopfüber ins Wasser.
    Prustend kam sie wieder an die Oberfläche.
    „Was bei allen Welten war das?“ In diesem Moment tauchte jemand vor ihr aus dem Wasser und rang selber nach Luft.
    „Was?“ Sie starrte verdattert in das Gesicht eines Fremden, der im nächsten Moment wieder unter die Oberfläche gezogen wurde.
    „Wer geht auch mit Kleidung schwimmen?“, seufzte Jeras, strich kurz durch das dunkelbraune kurze Haar und tauchte dann unter. Nur Sekunden später kehrte er mit dem Fremden, den er stützte, zurück. Der Mann hustete schwer und zusammen versuchten sie an Land zu kommen. Die beiden Frauen folgten ihnen. Als sie endlich Halt unter den Füßen fanden, fluchte der Fremde und schlug wütend ins Wasser.
    „Ihr solltet an Eurer Technik arbeiten.“ Alle drehten sich zur Seite. Auf dem Felsen, von dem sie eben noch gesprungen waren, stand ein Mann. Kurze blonde Haare, hellblaue Augen, die Arme spöttisch vor der Brust verschränkt. Er lachte definitiv den Fremden zwischen ihnen aus.
    Der Mann machte zwei unbeholfene Schritte nach vorne, was in dem langen, weißen Mantel, den er trug, nicht einfach war, denn hatte dieser durch das Wasser extrem an Gewicht zugenommen, und warf einen bitterbösen Blick den Felsen hinauf, worauf es der eindeutig Jüngere vorzog zu verschwinden.
    Jeras erfasste den linken Arm des Mannes und wollte ihm helfen, als dieser ruppig und herrisch jenen zurückriss.
    „Non simasé“ * , fuhr er ihn barsch an. Erschrocken machte Jeras einen Schritt zurück und starrte ihn überrascht an.
    „Das ist wieder typisch, Mann! Erst rempelt ihr mich an und werft mich vom Felsen und nun werdet ihr noch unfreundlich gegenüber meinem Sohn!“ Er drehte sich um und blickte direkt in die Augen der Mutter, die gerade ihr dunkelgrünes Kleid übergezogen hatte und ihn herausfordernd ansah, beide Hände fest in die Taille gestemmt. Wollte sie ihn eben noch zurechtweisen, blieb ihr nun, als er sie anschaute, der Atem weg. Niemals zuvor hatte sie solche Augen gesehen. Innerhalb von Sekunden glaubte sie in einem goldfarbenen Sonnenaufgang zu ertrinken. Der äußere Ring tiefschwarz, den Augen eines Wolfes gleich. Der Rest in einem intensiven Gelb, dass ihr die Worte fehlten. Uraltes Wissen schien darin zu ruhen,
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