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Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)

Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)
Autoren: C.S. Steinberg
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erklangen von oben und der Schrei des Magiers vermischte sich mit dem Ruf eines Adlers, der zwischen den Felsen entlang flog.
    „Arthol!“ Der Freund verschwand für immer in der Tiefe.
    Mit auseinandergerissenem Mantel, aus dem die Schüler ein Seil geknotet hatten, zogen sie den Serva zurück auf das Plateau. Ihre Gesichter waren schreckensbleich. Eines der Mädchen fing bitterlich an zu weinen, vor Erschöpfung und Angst. Savinama starrte sie an und warf einen letzten Blick hinab.
    „Leb wohl!“, flüsterte er und hob die Arme. Sie drängten alle zu ihm und hielten einander fest. Er konnte ihnen in diesem Moment nicht mehr geben, als für sie da zu sein und Kraft zu spenden.

51.
    Einige Wochen später.
    Der Hafen Liyiells war geschmückt mit weißen Bändern. Die Schiffe lagen etwas abseits vor Anker. Die halbe Bevölkerung hatte sich am Pier versammelt.
    Am Ende des Holsteges, zur Meerseite, stand Shaane, zusammen mit Failess und Hiridian. In ihren Händen hielt sie ein silbernes Diadem, in dessen Mitte ein weißer Stein ruhte. Der Wind spielte mit ihrem lavendelfarbenen Kleid. Über ihnen zogen die Möwen, auf der Suche nach Futter. Vor der einheimischen Bevölkerung warteten die gesamten Kreismitglieder beider Länder.
    „Savinama? Es wird Zeit.“ Etwas abseits in einer Bucht stand der Magier am Wasser und betrachtete schweigend, wie die Wellen den Sandstrand hinaufliefen.
    „Ihr wollt doch nicht ausgerechnet heute zu spät kommen?“ Die alte Lyndria trat neben ihn. Er ließ die Augen über den Horizont schweifen. Die Sonne strahlte von einem azurblauen Himmel.
    „Naé, heute nicht“, antwortete er mit leiser Stimme und folgte der Priesterin. Er trug leichte Sandalen und über weißen Baumwollhosen ein gleichfarbiges Untergewand, das bis über die Knie fiel und dessen Säume mit kostbaren Stickereien besetzt war. Die Unterarme bedeckt mit silbernen Schienen, in deren Mitte goldene Verzierungen herausstachen. Sie schritten zu einer wartenden Gruppe. Savinama strich dem weißen Hengst zärtlich über die Nüstern.
    „Du hast ihn gut gepflegt“, richtete er das Wort an den Stallburschen, der sofort strahlte und sich tief verbeugte. Der Magier ergriff die weißen Zügel und saß auf. Der Trupp bewegte sich auf den Hafen zu.

52.
    Shorbo hob den Kopf und blickte die Straße hinunter. Als er den alten Freund sah, wurde es ihm warm ums Herz. Der Magier ritt durch ein Spalier. Alle verbeugten sich tief und voller Achtung.
    Vor dem Steg stieg Savinama ab und trat zu Shaane hinaus, die noch immer am Ende des Steges auf ihn wartete. Vor ihr ging er auf die Knie. Die Menge schwieg. Es war gespenstisch still. Die Szene hatte etwas Erhabenes.
    Die Seherin schaute Savinama lange an und hob die Hände mit dem Diadem über seinen Kopf. Laut und würdevoll hallte ihre Stimme bis zum Land.
    „Leben entsteht und Leben vergeht. Wir sind alle Eins im Kreislauf der Ewigkeit. Ein Ende bringt immer einen neuen Anfang. So hat das Land Liyiells gewählt. So ist der Kreis zu dem einstimmigen Entschluss gekommen den Serva, der von Arthol Resas vorgeschlagen wurde, zu seinem neuen Kreisführer zu erwählen.“ Sie blickte auf ihn herab, als sähe sie direkt in seine Seele. „Seid ihr bereit die Bitte des Landes anzunehmen? Euer Leben den Stimmen eures Landes zu widmen? In Ihrem Sinne zu handeln und zu leiten? Bis auch eure Zeit irgendwann vergeht?“ Savinama schloss die Augen und holte tief Luft, bevor er aufrichtig sprach:
    „Aé, bis sich der Kreis erneut schließt.“ Shaane setzte das Diadem auf seinen Kopf. Failess trat hinter ihn und legte ihm den weißen Mantel des Kreisführers über die Schultern.
    Sie ging vor ihm ebenfalls auf die Knie und schloss die Schnallen. Ihr Gesicht strahlte und ehe sie sich erhob, flüsterte sie:
    „Ich bin sehr stolz euch als Priesterin dienen zu dürfen.“
    Savinama stand auf. Hiridian trat vor ihn und reichte ihm den weißgoldenen Stab. Er nickte ihm zu, und zog sich dann wieder an die Seite der Seherin zurück. Alle drei verbeugten sich tief.
    „So möge euer Weg von Weisheit geleitet sein.“ Der Magier erwiderte die Ehrerbietung und drehte sich um. Mit sicherem Schritt kehrte er an Land zurück. Eingehend mustere er die Wartenden. Der Wind wehte durch den weißen Mantel und das Sonnenlicht spiegelte sich in seinen Bernsteinaugen.
    „Auf dass ich euer Vertrauen niemals enttäuschen werde.“ Er verbeugte sich vor dem ganzen Land und alle brachen in lauten Jubel aus. Die
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