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Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)

Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)
Autoren: C.S. Steinberg
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Schweißperlen. Jede Magie, die man anwendete, entzog die Kraft dem eigenem Körper und die Wucht, die sie in ihre Angriffe legten, zehrte an ihnen, als würden sie ausgesaugt.
    „Einen letzten!“, rief Savinama. Sie vereinigten ihre verbliebenen Reserven, jagten sie gegen die Tiere und im gleichen Moment liefen sie los auf die rettende Brücke zu.
    Der letzte Schüler hatte soeben das sichere Ende erreicht. Der Schlag war enorm gewesen und drei der Tiere zogen es vor das Weite zu suchen. Das Verbleibende schlug einen Haken, grub die Pranken tief in den Boden und setzte zum Sprung an.
    „Arthol, pass auf!“ Der entsetzte Ausruf kam zu spät. Das Tier riss das Maul auf, prallte mit voller Wucht gegen den Magier und riss ihn um. Der Chrishka wurde durch den Schwung weiter katapultiert, die Kralle im Mantel verhakt, und stürzte ins Leere.
    Savinama stockte der Atem. Er hatte das Gefühl alles wie in einem Albtraum zu beobachten. Wie sein Freund auf die Erde stürzte und das Gewicht des Tieres ihn erbarmungslos mitzog. Savinama warf sich im letzten Augenblick nach vorne, bekam die Hand des Freundes zu fassen und wurde über den Rand gezogen. Seine Rechte schnellte nach oben und bekam einen Vorsprung zu fassen. Dann schlugen beide gegen die scharfen Steine. Arthols Körpergewicht jagte einen stechenden Schmerz durch Savinamas Schulter. Unter ihnen verschwand mit lautem Jaulen die schwarze Gestalt des Chrishkas im Dunst, der Stoff war gerissen.
    Das Tosen des Wassers klang sehr laut. Trotzdem hatte Savinama das Gefühl, dass es unbeschreiblich still war.
    „Haltet euch fest, wir holen euch da raus“, rief einer der Jungen und begann über den Stamm zurückzuklettern. Ein Stein löste sich und der Magier musste die Augen schließen, weil ihn der Staub sonst geblendet hätte. Vorsichtig sah er zu seinem Freund.
    „Alles in Ordnung“, keuchte er, „bist du verletzt?“
    „Naé.“ Sie hingen frei in der Luft und Savinama fühlte, wie seine Hand zu rutschen begann.
    „Meine Güte, du solltest Diät machen“, versuchte er seine Besorgnis mit einem Spaß zu überspielen. „Ich hole dich hier raus, keine Sorge, ich lasse nicht los.“ Mit einem leisen Stöhnen versuchte er Arthols Hand fester zu umschließen. Der Schweiß zog bereits glänzende Spuren in sein Gesicht. Der Kreisführer schaute erneut in die Tiefe und dann auf seine Hand. Er konnte dabei zusehen, wie sie millimeterweise abrutschte und er hatte keine Möglichkeit sich irgendwo anders abzustützen, denn jede Bewegung würde Savinama seinen Halt kosten. Über den Handrücken lief eine kleine Blutspur. Die Krallen hatten sich tief in die Schultern Savinamas gegraben und sie würden nur von alleine heilen können. Vorausgesetzt sie überlebten das Ganze.
    Der Vorsprung begann unter dem Gewicht zu brechen. Steine fielen herab und lösten eine kleine Welle von Staub und Geröll aus. Der Kreisführer schüttelte mit einem leichten Lächeln auf den Lippen langsam den Kopf.
    „Savinama?“
    „Es dauert nicht mehr lange.“ Der Magier biss die Zähne gequält zusammen. Sein Arm brannte wie Feuer.
    „Savinama!“, ertönte erneut Arthols Stimme, freundlich und sanft. Er schaute nach unten. Der Wind wehte das schwarze Haar über Arthols Rücken.
    „Lass los!“ Der Magier konnte nicht ausdrücken, was bei diesen Worten in ihm vorging, doch sein Gesicht sprach Bände.
    „Naishnema!“, fauchte ihn Savinama an und mit lautem Brüllen vor Anstrengung versuchte er erneut nachzufassen.
    „Wenn du nicht loslässt, werden wir beide sterben.“
    „Lass das meine Sorge sein.“ Savinamas Stimme klang gepresst.
    „Sieh mich an.“ Savinama tat wie geheißen. „Ich bin schon viele Jahrzehnte in dieser Welt. Ich habe mein Leben gelebt.“
    „Naé. Das kannst du nicht machen. Verdammt, ich halte Dich du wirst…“ Arthol schmunzelte, aber Savinama verstand es nicht. Wie konnte er schmunzeln? Wie konnte er so friedvoll aussehen und ihm gleichzeitig verkünden sterben zu wollen? Der Magier fühlte, wie der Freund die Hand entspannte und streckte. Er rutschte.
    „Wag es nicht. Wag das NICHT!“
    „Ich bin sehr stolz auf dich. Führe das Land in Frieden weiter, wie ich es dich lehrte.“ Arthols graue Augen sahen ihn ein letztes Mal an. Mit einem solchen Frieden darin, der Savinama mitten ins Herz traf. Die Finger lösten sich, bis Savinama ihn nur noch mit den gekrümmten Fingern hielt.
    „Leb wohl!“ Er konnte nicht mehr anders.
    Und ließ los.
    Panische Ausrufe
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