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Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)

Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)
Autoren: C.S. Steinberg
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warm genug?“ Mineshka nickte glücklich. Es war so selten, dass sie ihren Ziehvater tagsüber für sich allein hatte und noch viel seltener so nah bei ihm zu sein. Sie genoss es, schaute zu ihm auf und strahlte ihn an, ehe ihr Blick wieder nach vorne ging. Und dann setzte der Schneefall ein und schien alles in eine einzige Märchenwelt zu verwandeln.
    Das Kind wollte nichts mehr sagen, nur den Augenblick in sich festhalten. Savinama konnte den unendlich tiefen Frieden fühlen, der von dem Mädchen ausging und mit einem Lächeln trieb er das Pferd wieder in den Trab und wechselte dann in einen leichten Galopp. In diesem Moment waren ihre Seelen eins, verbunden mit den Wundern der Natur.

46.
    Während der Überfahrt wich sie ihm nicht von der Seite und nach wenigen Tagen erreichte die Gruppe den Hafen von Natriell.
    Savinama hatte Mineshka erklärt, dass sie offiziell hier waren und dass sie das letzte Stück besser bei den anderen Kindern mitfahren solle. Sie stimmte zu, wollte ja nicht von den anderen ausgestoßen werden, weil sie gewisse Sonderrechte bekam.
    Aber Mineshka ließ ihren Ziehvater nicht eine Sekunde aus den Augen, als er auf den stattlichen Hengst stieg. Das Tier drehte sich am Pier, aufgeschreckt von den vielen Geräuschen, im Kreis. Savinama hob die linke Hand und wendete an die Spitze des Zuges. Im Schritttempo näherten sie sich dem großen Hauptgebäude Natriells. Mineshkas Augen wanderten von einer Seite zur anderen. Soviel Neues wartete hier auf sie, das entdeckt werden wollte. Sie erhob sich, um alles besser erkennen zu können. Sie sah den großen Platz und die Hallen Natriells. Am Straßenrand standen verschiedene Menschen, Magier und Wesen und erwiesen den Vorbeiziehenden die Ehre. Doch dann merkte sie, wem diese Ehre tatsächlich galt: dem Serva Liyiells. Ihr Strahlen wuchs ins Unermessliche, ihr Stolz ebenfalls.
    Sie fuhren auf den großen Platz. Die Kreismitglieder Natriells warteten bereits auf den Stufen. Savinama ritt bis vor die erste Stufe, wo der Kreisführer Natriells stand und genau in diesem Moment seinen schwarzen Stab umfasste und sich verbeugte. Der Serva wendete erneut und sein Hengst stieg.
    „Absitzen!“, donnerte seine Stimme ungerührt über den Platz, während er das Tier mit einer einzigen Handbewegung wieder auf den Boden brachte. Eine Priesterin, die die Gruppe begleitete, kletterte eilig vom Wagen und lief zusammen mit einem Stalljungen zu dem Magier.
    Mineshka wusste gar nicht, was sie als erstes betrachten sollte. Die ungewohnte Umgebung oder das ihr unbekannte Auftreten ihres Ziehvaters?
    Die Priesterin wartete neben dem Pferd und ein Stalljunge ergriff die Zügel des Hengstes. Savinama stieg ab, trat vor den Kreisführer Natriells und verbeugte sich mit ineinander gelegten Händen.
    „Timadenara, Shorbo. Auch euch, Kreismitglieder Natriells.“ Er blickte in die Runde. „So ist die Zeit gekommen eine neue Schülerschaft in eure weisen Hände zu geben, damit sie lernen mögen, dass es der Seiten zwei gibt.“ Shorbo strich sich durch den weißen, langen Bart. Hinter ihm kamen vier junge Schüler die Stufen herunter. Ehrfürchtig starrten sie den Magier an. Shorbos Antwort erklang:
    „Und so sendet auch Natriell seine Schüler zu euch, damit sie lernen mögen, dass es der Seiten zwei gibt.“
    Plötzlich kam ein Mädchen zu ihnen gerannt. Die Kleine weinte herzerbärmlich und krallte sich um die Hüfte einer jungen Schülerin.
    „Du darfst nicht weggehen, Eadha.“ Alle erstaunten Augen ruhten auf den zwei Kindern. Eine ältere Frau in einfacher Kleidung fasste die Kleine um die Schultern. Schuldbewusst verbeugte sie sich vor den Kreisführern.
    „Entschuldigt, meine Töchter hängen sehr aneinander.“ Shorbos Augen zwinkerten ihr fröhlich zu.
    „Oh, das ist nicht schlimm. Ich denke, der offizielle Teil ist damit beendet und die beiden können noch ein wenig Zeit miteinander verbringen. Sagt ehrenwerter Serva, wie lange plant ihr euren Aufenthalt hier?“ Savinama schaute das Kind an.
    „Ich denke, du wirst noch für zwei Tage mit deiner Schwester vieles besprechen können, ehe sie dich für eine kurze Zeit alleine lässt. Hab keine Angst, ich werde sie dir gesund wieder nach Hause bringen.“ Die Kleine nickte und zog hörbar die Nase hoch. Shorbo legte eine Hand auf Savinamas Schulter.
    „Kommt, lasst uns ein Glas Wein trinken und berichtet mir, was es Neues auf Liyiell gibt.“
    Karaz starrte ihn mit offenem Mund an.
    „Meine Güte! Welche
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