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In den Haenden des Eroberers

In den Haenden des Eroberers

Titel: In den Haenden des Eroberers
Autoren: Terri Brisbin
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Lippen und Händen in Verzücken versetzte, fühlte sie sich mit einem Mal gar nicht mehr so schwach wie noch einen Moment zuvor. So empfindlich fühlten sich ihre Brüste unter seiner Berührung an, dass Fayth sich unwillkürlich fragte, ob dies an dem Kind liegen mochte, das sie unter dem Herzen trug.
    Als Giles sich zur Seite rollte, Fayth in die Arme schloss und sie beide wieder zu Atem gekommen waren, nahm sie die Hand, die sie gerade noch in Ekstase versetzt hatte, und legte sie auf ihren Bauch. Noch deutete nichts auf ihren Zustand hin, aber Emma hatte ihr versichert, dass ihr Bauch sich noch vor Ende des Winters runden würde.
    „Ab dem Frühjahr werden wir keine ruhige Minute mehr haben“, sagte Fayth und sah ihren Gemahl aufmerksam an, um nicht den Augenblick zu verpassen, in dem er begreifen würde.
    „Aye, bis es Zeit ist, die Felder zu bestellen, dürfte die neue Burg fertig sein“, sagte Giles. „Hallam hat große Pläne, was die neuen Felder angeht.“
    „Oh, ich denke, dass wir auch den Sommer und Herbst über keine ruhige Minute haben werden“, versuchte Fayth es erneut. „Getreide, das geerntet werden muss. All die Vorbereitungen auf den Winter. Das Kind, um das wir uns kümmern müssen. Das Training der Soldaten …“
    Sie hätte die Liste noch fortsetzen können, aber Giles’ Miene und die Weise, wie seine Hand nun über ihren Bauch strich, verrieten ihr, dass dies nicht nötig war. Er hatte verstanden.
    „Ist das wahr?“, flüsterte er, und seine Hand auf ihrem Bauch fühlte sich mit einem Mal an wie ein schützender Schild. „Ist das wirklich wahr?“
    „ Aye , mein Gemahl. Emma glaubt, dass es im August so weit ist.“
    „Zur Erntezeit. Das habt Ihr ja fein eingefädelt, Mylady“, neckte er sie. „Wir werden Euch auf die Felder schicken und bis zur Ankunft des Kindes schuften lassen müssen.“
    „Sofern Ihr den Feldern dieselbe Aufmerksamkeit geschenkt habt wie Eurer Frau, zweifele ich in der Tat nicht daran, dass es zur Erntezeit viel zu tun geben wird“, erwiderte sie im selben Ton.
    „Das will ich doch hoffen, Mylady. Es ist schließlich wichtig, dass ich dem, was mir anvertraut wurde, genügend Aufmerksamkeit schenke.“ Giles beugte sich zu ihr hinüber und küsste sie. Es war ein zärtlicher Kuss, aus dem die Freude über das eben Vernommene sprach. „Habt Ihr schon überlegt, welchen Namen der Sohn oder die Tochter Taerfords tragen soll?“
    „Dafür ist es noch zu früh, Giles. Bis zur Geburt sind es noch viele Monate“, wiegelte Fayth ab.
    „Falls es ein Junge wird, können wir uns den Namen ja noch überlegen. Aber falls wir eine Tochter bekommen, so kommt nur ein Name infrage“, sagte Giles.
    „Und welcher?“, fragte Fayth ihren Gemahl, obwohl sie die Antwort bereits ahnte.
    Giles hatte ihr oft genug erzählt, dass er sich nie hätte träumen lassen, je mehr als ein Ritterbastard im Dienste irgendeines Herrn zu sein. Nur sein Freund Simon hatte ihn immer wieder angetrieben, seine Träume niemals aufzugeben, und daraus hatte er Kraft geschöpft. Kraft und …
    „Hope“, sagten sie beide gleichzeitig. Hoffnung.
    Giles küsste Fayth, und dieses Mal sprach aus dem Kuss Hoffnung und Liebe und Zukunft. Und wenn sie nun einfach noch ein wenig liegen blieben, wem würde dies an einem so düsteren Wintertag schon auffallen?
    Und so wurde am sechsten Tag des Monats August im Jahre des Herrn 1067 auf Burg Taerford die kleine Lady Hope geboren. Hätte man aber irgendjemanden dort darauf angesprochen, so hätte man erfahren, dass die Hoffnung bereits ein Jahr zuvor in Taerford Einzug gehalten hatte, und zwar in Gestalt eines normannischen – Verzeihung, bretonischen Eroberers.
    − ENDE −
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