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In den Haenden des Eroberers

In den Haenden des Eroberers

Titel: In den Haenden des Eroberers
Autoren: Terri Brisbin
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erwies sich als besonnener und gerechter Richter über die Taten ihres Gemahls. Natürlich mochte es den Pfad ein wenig geebnet haben, dass Giles Obert zugesichert hatte, die alte Burg und das angrenzende Land zur Einrichtung eines Klosters zur Verfügung zu stellen, sobald die neue Burg fertig war. Auch hatte Giles versprechen müssen, Brice und Soren zu Hilfe zu eilen, sollten die Rebellen wieder in Erscheinung treten.
    Wie Giles bereits vermutet hatte, stand der Bischof zwar im Dienste des Herzogs, war in erster Linie aber tatsächlich ein Mann Gottes und hieß daher das Friedensangebot gut, das Giles den Rebellen gemacht hatte. Da das Land, das Giles erhalten hatte, weit über die ehemaligen Grenzen Taerfords hinausging, war es nur vernünftig, ihr neues ‚Herrenhaus‘, oder wie immer ihr bretonischer Gemahl das Bauwerk zu nennen beliebte, weiter im Innern des neuen Grenzverlaufs zu errichten.
    Die kurzen Wintertage brachten sie damit zu, Vorbereitungen für den Bau der neuen Burg im Frühjahr zu treffen. Giles hatte Fayth sogar ein eigenes Gemach versprochen – für die Gesellschafterinnen, die sie, wie er meinte, dann nicht mehr länger entbehren müsse. Die Gemahlin seines Freundes in der Normandie hatte bereits auf Giles’ Schreiben geantwortet, Fayth ihrer Freundschaft versichert und ihr die Namen zweier junger Damen genannt, die sie als geeignet für diese Aufgabe hielt.
    Es würde eine zusätzliche Belastung darstellen, die entflohenen Leibeigenen, die ihnen noch immer zuströmten, durch den Winter zu füttern, aber Giles betrachtete dies als gerechte Strafe für sein Versagen darin, Edmund dingfest zu machen, wie er dem Bischof anvertraute. Falls Obert de Caen anderer Meinung war, behielt er sie für sich. Zufrieden beendete er seine Untersuchung und ließ alle Einwände und Drohungen von Sir Eudes an sich abprallen.
    Bevor Bischof Obert sie verließ, überraschte er Brice noch mit der lange erwarteten Landschenkung. Auch in Thaxted, dessen neuer Lord Brice nun offiziell war, war es zu Erhebungen gekommen, angeführt vom Sohn des alten Lords. Brice würde Gillian of Thaxted zur Frau erhalten – sofern er ihrer habhaft wurde und die Burg den Klauen ihres Bruders entreißen konnte. Den Winter verbrachte Brice jedoch auf Burg Taerford, denn noch waren die Wege gen Norden durch den Schnee unpassierbar.
    Die großartigste Neuigkeit aber erreichte Taerford, nachdem der Bischof schon aufgebrochen war: Aus London traf die Botschaft ein, dass Soren seine schweren Verletzungen endlich gänzlich überstanden hatte. Giles und Brice erzählten Fayth viel über Soren, packten alte Geschichten aus und schwelgten in Erinnerungen an jugendliche Missetaten, von denen viele nicht unbedingt für die Ohren einer Dame geeignet waren. Die Erleichterung lockerte den beiden Männern die Zunge, denn sie hatten schon geglaubt, ihr Freund könnte seinen Kriegswunden letztlich doch erliegen. Als endlich die Nachricht kam, dass auch er im Frühling nach Norden ziehen und das ihm verliehene Land in Besitz nehmen werde, war ihre Freude daher grenzenlos.
    Während des Winters brachte Fayth Giles auf dessen Wunsch hin auch Lesen und Schreiben bei – wenngleich sie die langen Nächte angenehmeren Dingen widmeten. Es hatte Fayth überrascht, dass Giles sie um Schreibunterricht gebeten hatte; seine Entschlossenheit beim Lernen hingegen wunderte sie nicht im Geringsten, und die Fortschritte, die er machte, übertrafen ihrer beider Erwartung.
    Nun, da das Land unter einer dicken Schneedecke lag und alle Arbeit im Freien ruhen musste, beschloss Fayth, ihrem Mann endlich die frohe Botschaft zu verkünden.
    Die Unpässlichkeit, die sie am Tage ihrer Entführung ans Bett gefesselt hatte, war mehrmals wiedergekehrt, und auch wenn es Fayth in diesen Dingen an Erfahrung mangelte, ahnte sie doch, was dies zu bedeuten hatte. Emma hatte bemerkt, dass ihr Monatsblut nicht mehr floss, und das hatte Fayth aufmerken lassen. Nicht dass es verwunderlich war, denn Giles und sie hatten ihrem winternächtlichen Zeitvertreib sehr zugesprochen. Aber Fayth wollte dennoch Gewissheit haben, bevor sie Giles die Neuigkeit eröffnete.
    Eines kalten Januartages schließlich, als der Wind eisig um die Mauern pfiff und jeder sich in einem warmen Winkel verkroch, schickte Giles seine Frau zu Bett, weil ihre Blässe ihm Sorgen machte. Fayth wehrte sich nicht, denn Giles versprach, ihr dort Gesellschaft zu leisten. Und als er ihren Körper einmal mehr erkundete und mit
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