Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig

Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig

Titel: Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig
Autoren: Ina Linger , Cina Bard
Vom Netzwerk:
mehr “, wisperte ich zurück. „Vielleicht war es auch nie Liebe, die über Freundschaft hinausgeht. Ich wollte das nur so unbedingt, weil… weil es der einfachste Weg gewesen wär… weil ich Colin schon so lange kenne und genau weiß, wie ich mit ihm umgehen muss. Und vielleicht auch, um mir selbst zeigen zu können, dass ich ihn haben könnte . Ich weiß es nicht…“
    Ich lachte, obwohl mir gar nicht danach war, denn eigentlich war die ganze Situation eher zum Heulen. „Ich weiß nur, dass dieses Verliebtheitsgefühl ihm gegenüber verschwunden ist.“
    Ben sagte erst einmal nichts, aber ich konnte ihm ansehen, dass ihm mein Geständnis große Erleichterung verschaffte – ein Gefühl, dass ich gerade allerdings nicht mit ihm teilen konnte. Ich konnte mich einfach nicht an den Gedanken gewöhnen, dass er Night war und meinte tiefsten Geheimnisse kannte. Ich wollte gar nicht darüber nachdenke, was ich ihm, in der Annahme er sei eine Frau, alles erzählt hatte, weil ich wusste, dass mich das nur noch mehr aufregen würde.
    Ben stieß ein leises Lachen aus und schüttelte den Kopf. „Du bist also Shadow… Und ich Idiot, hab mich die ganze Zeit gewundert, warum dieses Gefühl der Seelenverwandtschaft im persönlichen Kontakt mit Colin einfach nicht auftauchen wollte!“
    „Tja, wenn man so lügt, muss man sich nicht wundern“, zickte ich ihn an.
    Er runzelte die Stirn und Ärger blitzte in seinen Augen auf. „Emma, du bist auch nicht besser als ich!“ erinnerte er mich streng.
    „Und was hilft uns das?“ fragte ich verzweifelt. „Wir haben uns gegenseitig an der Nase herumgeführt! Was sagt das über uns und unsere Beziehung aus?“
    „Keine Ahnung… dass wir zwei Kindsköpfe sind, die nicht ahnen konnten, dass aus einem flüchtigen Kontakt bei einem Online-Spiel eine tiefgehende Freundschaft wird?“ schlug er vor. „Ich hatte das genauso wenig geplant wie du, Emma. Ich fand es nur lustig, mal in die Rolle einer Frau zu schlüpfen und zu sehen, wie die Kerle um mich herum reagieren – was, im Großen und Ganzen gesehen, eine ziemlich interessante Erfahrung war, um es mal nett auszudrücken. Du warst die einzige ‚männliche‘ Person, die sich mir gegenüber anständig verhalten hat.“
    „Da siehst du mal, wie schwer wir’s haben“, erwiderte ich, immer noch missgestimmt. Ich war aus ganz ähnlichen Gründen im Internet zum Mann mutiert und auch ich hatte nicht geplant, in dieser Rolle echte Freundschaften zu knüpfen. Es war einfach passiert – was es nicht weniger schandhaft machte, dass wir in unseren jeweiligen Rollen verblieben waren, obwohl wir geglaubt hatten, eine verwandte Seele in dem anderen gefunden zu haben.
    „Ich wollte dich nicht so lange Zeit belügen“, fuhr Ben geknickt fort. „Ich hab nur nie den richtigen Zeitpunkt, den richtigen Anlass gefunden, um dir zu sagen, wer ich wirklich bin. Das hat sich geändert, als du mir schriebst, du würdest nach London kommen. Ich dachte, wenn ich dich mit meiner Schwester verkupple und du glücklich verliebt bist, dann wirst du die Wahrheit besser vertragen können, und mich nicht gleich auf den Mond schießen. Nur leider hat das nicht funktioniert und ich… ich hab es wieder nicht übers Herz gebracht, dir zu beichten, dass ich Midnightrider bin. Ich hatte solche Angst, dich zu verlieren.“
    Meine Augen begannen schon wieder zu brennen. Warum musste er mir das jetzt erzählen? Ich wollte ihn weder verstehen noch seine Gründe hören, weil das unsere Trennung nur noch schwerer machen würde. Dabei war diese unausweichlich. Wie sollten wir eine Partnerschaft führen, wenn wir uns nie richtig kennengelernt hatten, nie ehrlich zueinander gewesen waren – nicht eine Sekunde? Es machte keinen Sinn eine Beziehung auf eine solche Vorgeschichte aufzubauen. Wir würden uns niemals mehr vertrauen können.
    „Dito“, sagte ich dennoch leise. „Wie kann es sein, dass wir beide auf dieselbe dumme Idee kommen und nicht merken, was mit dem anderen los ist?“
    Er zuckte die Schultern. „Vielleicht wollten wir es ja auch nicht merken. Vielleicht wären wir uns nie so nah gekommen, wenn wir völlig wir selbst gewesen wären. Vielleicht hätten wir Angst gehabt, unsere Freundschaft zu zerstören, wenn wir mehr daraus machen.“
    Ich seufzte tief und schwer. „Was immer es auch war… es musste irgendwann so enden: Wir, draußen vor einem Pub, die ein Gespräch führen, dass sie nie führen wollten .“
    Für einen kleinen Moment sahen wir
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher