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Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig

Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig

Titel: Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig
Autoren: Ina Linger , Cina Bard
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nicht.“
    Vielleicht sollte ich ihr jetzt einfach alles gestehen, ihr klarmachen, dass ich keine Männerfresserin war, sondern die nette Person, die sie im Internet kennengelernt hatte.
    „Ich bin sonst eigentlich nicht so…“, begann ich, brach aber sofort wieder ab. Sie würde mich hassen, ganz sicher! Die Wahrheit würde wahrscheinlich alles nur noch schlimmer machen. Ich sah scheu zu ihr auf und war überrascht, dass sie schmunzelte. Dennoch verteidigte ich weiter mein Handeln.
    „Es ist nur so, dass ich deinen Bruder wirklich mag… Ich weiß auch nicht, was das zwischen uns ist und warum wir… alles so übereilt haben, aber ich schwöre dir, dass ich…“
    „Emma – du missverstehst mich!“ unterbrach sie mich lachend. „Ich finde das toll!“
    Ich blinzelte perplex. „Echt?“
    Sie nickte nachdrücklich. „Ben tut sich mit Frauen sonst immer so schwer und ich war so froh, dass er im Zusammensein mit dir so aufgeblüht ist. Was glaubst du, warum ich mich so oft darauf eingelassen habe, etwas mit Colin allein zu machen? Ich wollte euch mehr Zeit geben, euch besser kennenzulernen.“
    Mein Mund öffnete sich, doch ich brachte nichts heraus. Anna hatte mich mit ihrem Bruder verkuppeln wollen? Sie war gar nicht an Colin interessiert? Ich hatte mir ganz umsonst darüber Sorgen gemacht, dass aus den beiden ein Paar werden konnte! Diese Erkenntnis warf mich völlig um.
    „Und anscheinend hat das echt gut geklappt“, setzte sie stolz hinzu und grinste breit.
    „Heißt das, du wolltest mich von Anfang an mit deinem Bruder zusammenbringen?“ hauchte ich schließlich fassungslos.
    „Nicht von Anfang an“, winkte sie ab. „Ich hab zuerst nur meinem Bruder zuliebe mitgemacht – aber als ich bemerkt habe, wie gut ihr miteinander auskommt und wie toll ihr zusammenpasst, konnte ich nicht anders. Ich liebe meinen Bruder, Emma. Ich will dass er glücklich wird. Und ich glaube, dafür braucht er dich.“
    Ich schloss die Lider in dem angestrengten Versuch, das alles besser zu verstehen. Ein Gefühl tief in mir drin sagte mir aber, dass mir noch ein Puzzleteil dazu fehlte. Ja, etwas in Annas Aussage verwirrte mich zutiefst. Was war das noch gleich?
    „Emma…“ Anna ergriff meine Hand und sah mich nun doch sehr ernst an. „Du musst ganz dringend mit Ben sprechen. Gleich wenn er hier erscheint. Versprichst du mir das? Es gibt da eine Sache, die ihr unbedingt wissen müsst. Du und Colin.“
    Ich sah auf unsere Hände und dann in ihr Gesicht und fühlte mich auf einmal gar nicht mehr wohl. „Was genau ist los?“
    Sie holte Luft, hielt dann aber inne und ließ sogar meine Hand los, um sich rasch in ihrem Stuhl zurückzulehnen und zu lächeln. Dieses Lächeln galt allerdings nicht mir, sondern Ben, der soeben an unserem Tisch auftauchte. Mein Herz machte einen dreifachen Axel und raste dann in einem irrsinnigen Tempo los. Er schenkte mir jedoch nur ein verhaltenes Lächeln und sah dann seine Schwester eindringlich an.
    „Seid ihr grad dabei, den neuesten Tratsch und Klatsch auszutauschen?“ fragte er mit einer Fröhlichkeit in der Stimme, die überhaupt nicht zu der Angst und Besorgnis in seinen Augen passte. Er machte einen furchtbar angespannten Eindruck und spiegelte somit perfekt meine eigene Gemütslage.
    „Klar“, gab Anna mit falscher Freundlichkeit zurück. „Frauen sind so. Wir reden über alles . Soll in mancher Hinsicht ganz gut sein. Dann gibt’s weniger Missverständnisse und hausgemachte Probleme.“
    Beide tauschten ein übertrieben liebenswürdiges Lächeln aus und ich verstand überhaupt nichts mehr.
    „Wir Männer haben halt unsere eigenen Wege Probleme zu lösen“, gab Ben zurück. „Die können auch ziemlich gut sein.“
    „Dann setz dich doch zu uns“, schlug sein Schwester spitzzüngig vor. „Ich bin schon gespannt.“
    Bens Lächeln verschwand ruckartig und ein Anflug von Panik erschien auf seinem Gesicht. „Klar, ich… hol mir nur was zu trinken.“
    Damit eilte er in Richtung Bar. Ich starrte ihm mit offenem Mund hinterher – den ich sofort wieder schloss, als auch noch Colin dort mitten im Gedränge auftauchte, Ben entdeckte und sofort auf ihn zuhielt. Jetzt war ich es, die in Panik verfiel, am liebsten aufspringen und mich zwischen die beiden Männer werfen wollte. Das konnte nicht gutgehen!
    „So ein feiger Hund“, hörte ich Anna murmeln, doch ich konnte sie nicht ansehen, starrte nur wie ein Kaninchen in Schockstarre die beiden Männer an, die sich indes herzlich
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