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Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig

Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig

Titel: Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig
Autoren: Ina Linger , Cina Bard
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mich beruhigt hatte, sondern weil ich einfach keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte und so bestimmt nur Unfug hervorbringen würde. Mein lieber Freund wandte sich derweil zu dem mittlerweile sehr verzweifelt aussehenden Ben um und sein Grinsen war wieder da.
    „Sie ist nämlich nicht viel besser!“ hörte ich ihn sagen und ich packte ihn erschrocken am Arm. Helfen konnte ich mir damit nicht, denn Colin sprach ungeniert die nächste Ungeheuerlichkeit aus: „ Sie ist Shadowhunter – nicht ich!“
    Für ein paar viel zu langsam vergehende Sekunde herrschte Todesstille an unserem Tisch. Dann vernahm ich ein leises Prusten und die nächste Person brach in schallendes Gelächter aus. Kein Wunder. Anna war von diesem ganzen Gefühlschaos ja genauso wenig betroffen wie Colin. Dass die beiden das alles zum Brüllen komisch fanden, war in gewisser Weise zu verstehen. Ben und ich konnten allerdings überhaupt nicht lachen. Wir starrten uns nur an – völlig fassungslos.
    „ Du bist Shadowhunter?“ stieß er nach einer kleinen Weile aus.
    Ich nickte stumm. Ich konnte momentan einfach nichts sagen. Ich wusste ja noch nicht einmal, was ich fühlen sollte. Oder vielleicht wusste ich das doch. Ich war so … enttäuscht – obwohl ich eigentlich nicht das Recht dazu hatte, hatte doch Ben… oder besser Night (Es war schon merkwürdig das zu denken !) nichts anderes als ich selbst auch getan: Er hatte mich belogen. Von vorn bis hinten. Er hatte eine andere Person sich selbst spielen lassen, nur um nicht aufzufliegen. Wir waren solche Heuchler – selbst Pinocchio würde vor uns das Handtuch werfen!
    In meiner Brust wurde es ganz eng und ich hatte auf einmal das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Ich ergriff meine Tasche und erhob mich. Ich musste hier raus, raus aus dem Pub, raus dem Chaos, das mein Leben war.
    „Hey, wo willst du hin?“ rief Colin entrüstet, als ich mir meinen Weg am Tisch vorbei hinein in die Menge der sich amüsierender Menschen bahnte, doch ich reagierte nicht auf ihn.
    Aus dem Augenwinkel nahm ich wahr, dass Anna ihn am Arm packte und den Kopf schüttelte, dann waren sie auch schon alle aus meinem mittlerweile sehr eingeschränkten Blickfeld verschwunden und ich erreichte ungehindert den Ausgang des Lokals. Draußen angekommen hielt ich erst einmal inne und versuchte, wieder zu Atem zu kommen und die Kontrolle über meine durchdrehenden Gefühle zu erlangen. Ich war völlig aufgelöst, obwohl ich genau wusste, wie albern das war und dass doch eigentlich gar nichts Schlimmes passiert war. Außer, dass meine Freundschaft zu Night eine reine Farce gewesen war. Die Person, der ich im letzten Jahr am meisten vertraut hatte, hatte mich belogen und betrogen, ganz genauso wie ich sie hintergangen hatte. Was waren wir nur für Menschen! Eigentlich verdienten wir ja einander…
    Hinter mir flog die Tür des Pubs auf und Ben stürmte heraus.
    „Himmel sei Dank, du bist noch da!“ stieß er erleichtert aus und trat dann sehr viel langsamer und vorsichtiger an mich heran. „Das, was da drin passiert ist…“ Er hielt kurz inne, um sich zu sammeln. „Das ist echt beschissen gelaufen.“
    Ich gab meine Zustimmung mit einem Kopfnicken kund. Besser hätte ich es nicht formulieren können.
    „Es tut mir leid“, setzte er leise hinzu. „Das wäre nicht passiert, wenn wir schon früher über alles gesprochen hätten.“
     „Ja, zum Beispiel heute Morgen“, zickte ich ihn an. „Aber da musste ja jemand ganz dringend weg.“
    Ben ließ die Schultern hängen und schloss resigniert die Augen.
    „Du hast Recht“, gestand er, als er wieder dazu in der Lage war, mich anzusehen. „Ich hab mich wie ein Idiot benommen. Aber ich… ich hatte ein scheiß-schlechtes Gewissen, weil ich dachte, dass ich mit der großen Liebe meines besten Freundes geschlafen habe, dass ich ihn auf die schlimmste Art und Weise hintergangen habe, die es gibt. Weil ich doch schon so lange weiß, wie sehr er in seine Emma verliebt ist.“
    „Ist er nicht“, murmelte ich und starrte meine Füße an, die in ganz neuen, hochhackigen Sandalen steckten. Ein bisschen Colin-Emma war wohl doch an mir hängengeblieben.
    „Ja, weil nicht er Shadow ist, sondern du “, erwiderte Ben ebenso leise. „ Du bist in Colin verliebt und nicht umgekehrt.“
    Ich konnte nichts dagegen tun – mein Kopf bewegte sich minimal hin und her.
    „Nicht?“ wisperte er und trat noch einen Schritt näher. Fast konnte ich seine Körperwärme fühlen.
    „Nicht
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