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Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig

Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig

Titel: Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig
Autoren: Ina Linger , Cina Bard
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begrüßten.
    „Ich wette, er setzt jetzt auch noch seinen dummen Plan in die Tat um“, fuhr sie fort. „Wenn ich gewusst hätte, was alles bereits zwischen euch passiert ist, hätte ich mich schon viel früher und stärker eingemischt.“
    Sie seufzte tief und schwer und schimpfte dann weiter auf ihren Bruder. Auch wenn ich ihr gern zuhören wollte, weil ich wusste, dass das, was sie da sagte, für mich wichtig war – ich konnte es nicht mehr so richtig, denn Ben und Colin sprachen gerade miteinander – und es war eindeutig, dass es um etwas Ernstes ging. Ben war auf einmal so blass, sah so mitgenommen und bedrückt aus. Und Colin… Colin sah ihn nur an, ernst, verständnisvoll.
    Worüber sprachen sie da, verdammt nochmal?! Sie sollten gefälligst zurück zu unserem Tisch kommen und sich hier unterhalten. Nachher bekam Colin noch den Einfall, seinen Plan, mir zu helfen, doch gleich in die Tat umzusetzen – auch wenn es gerade eher Ben war, der sich seine Sorgen von der Seele redete. Und er redete viel. Colins Augen wurden auf einmal sehr viel größer. Sein Mund öffnete und schloss sich, ohne dass Worte ihn verließen, und Ben legte ihm in einer entschuldigenden Geste eine Hand auf den Oberarm.
    Und dann geschah etwas, womit ich überhaupt nicht gerechnet hatte: Colins Schultern begannen zu beben und zu zucken. Weinte er? Nein. Er lachte! Erst nur verhalten und hinter vorgehaltener Hand, doch dann konnte er sich nicht mehr zusammennehmen, beugte sich vorn über, schlug sich sogar auf die Schenkel und schüttete sich aus vor Lachen. Die Musik im Pub war eigentlich immer recht laut, doch Colins Gelächter übertönte alles und veranlasste die Leute dazu, sich zu ihm umzudrehen und ihn verstört zu mustern – so wie auch Anna und ich das taten.
    Ben machte einen ganz und gar verwirrten Eindruck. Sein Blick ruhte hauptsächlich auf Colin, flog aber auch immer wieder hilfesuchend zu uns hinüber. Ich zuckte nur die Schultern, obwohl mein Unbehagen immer größer wurde, und Anna tat dasselbe.
    „Entweder war das der beste Witz, den mein Bruder je erzählt hat, oder Colin ist vollends durchgeknallt“, merkte sie trocken an.
    Ich wollte gern über ihre Bemerkung lachen, konnte es aber nicht, da Colin sich endlich wieder beruhigt hatte, Ben grinsend am Arm packte und mit ihm zusammen auf unseren Tisch zusteuerte. Der Druck in meiner Brust wuchs wieder an und auch Magen und Herz wurden wieder aktiver, als es mir lieb war. Etwas an Colins Gesichtsausdruck gefiel mir gar nicht. Er war viel zu amüsiert, während Ben einen eher panischen Eindruck machte und ihm nur äußerst widerwillig folgte.
    Die beiden blieben vor unserem Tisch stehen und Colin räusperte sich, seinen Blick nur auf mich gerichtet.
    „Das ist die witzigste Geschichte, die ich je in meinem Leben gehört habe“, verkündete er fröhlich. „Emma, darf ich vorstellen…“ Er wies grinsend auf den schockgefrorenen Ben. „… Midnightrider!“
    Für einen kurzen Augenblick blieb alles stehen: Mein Herz, mein Puls, meine Atmung… sogar die Zeit. Dann schaltete sich mein Verstand wieder ein und sagte mir, dass das einfach nicht wahr sein konnte . Ich schüttelte vehement den Kopf. Dennoch raste mein Herz los und mein Magen machte ein paar unangenehme Umdrehungen.
    „Doch!“ wusste Colin es besser und freute sich auch noch diebisch darüber.
    „Nein!“ erwiderte ich im Brustton der Überzeugung. „Er hat sich nur ein paar Mal unter Annas Account eingeloggt und zwei, drei Chats geschrieben – das ist alles! Er hat mir das längst gebeichtet.“
    „Emma, er hat Recht“, mischte sich Ben nun auch noch ein und seine schuldbewusste Miene machte mir Angst. „Ich war nicht nur ein paar Mal Midnightrider. Ich war es immer. Von Anfang an.“
    Mir wurde schlecht. „Was?“ hauchte ich. „Aber Anna…“ Ich sah seine Schwester an, doch die hatte den Kopf eingezogen und starrte lieber die Tischdeko an.
    „Ich hab sie darum gebeten, mitzuspielen, damit…“ Ben stockte, schien nach den richtigen Worten zu suchen. „Ich dachte, dass sie und Colin perfekt zusammenpassen, weil ich der Meinung war, dass er eine nette Frau an seiner Seite verdient. Ich konnte ja nicht wissen, wie du wirklich bist!“
    „ Du bist Midnightrider?!“ wiederholte ich das Unfassbare und meine Stimme überschlug sich fast. „Du bist ein Mann !!!“
    „EMMA!“ fuhr Colin mich jetzt plötzlich an. „Jetzt halt mal die Klappe!“
    Ich schwieg tatsächlich, nicht weil Colin
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