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Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig

Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig

Titel: Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig
Autoren: Ina Linger , Cina Bard
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Wort kommen, weil er wohl das Gefühl hatte, noch weiter um mich kämpfen zu müssen.
    „Ich… ich hab das alles nur getan, weil ich mich in dich verliebt habe, Emma“, erklärte er mit zittriger Stimme. Mir wurde ganz warm und die Schmetterlinge machten es sich wieder mit Sack und Pack in meinem Bauch gemütlich.
    „Nicht hier, nicht in den letzten Tagen, sondern vor einem Jahr im Chatraum“, fuhr er fort. „Und nicht in einen Mann oder eine Frau, sondern in dich als Menschen. Denn du warst der großartigste Mensch, der mir je begegnet ist und das bist du noch – ganz egal wie du wirklich heißt und welchem Geschlecht du angehörst. Ich fühlte mich dir so nah, obwohl so viele Kilometer zwischen uns lagen, fühlte mich verstanden – wirklich verstanden. Du bist zu meinem besten Freund geworden und… ich hab so mit dir gelitten, als du Liebeskummer hattest. Ich wollte, dass du wieder glücklich bist. Nur deswegen wollte ich dich mit meiner Schwester verkuppeln und weil ich leider – oder jetzt besser Gottseidank – nicht schwul bin und somit nicht selbst als möglicher Partner herhalten konnte. Ich wollte dich mit einem Menschen zusammenbringen, der zu dir passt, der dich zu schätzen weiß und dich glücklich macht, so wie du es verdienst. Und ganz ehrlich – auch wenn ich es nicht bemerkt habe – ich glaube, es ist mir tatsächlich gelungen. Das hoffe ich zumindest – immer noch . Aber wenn du mich ein weiteres Mal wegstößt und mir sagst, dass du mich hasst, dann… dann werd ich dir nicht nachlaufen, also… jedenfalls nicht so, dass du es gleich merkst. Ich werd wieder warten und mir noch ein paar bessere Argumente zurechtlegen und dann versuchen, dich wieder einzuholen und–“
    Weiter kam er nicht, denn ich hatte ihn am Kragen seines Hemdes gepackt, mich auf die Zehenspitzen gestellt und meine Lippen auf die seinen gepresst. Ich küsste ihn mit aller Zuneigung, die ich für ihn empfand, küsste ihn so lange und innig, wie ich konnte, und versuchte ihm auf diese Weise zu zeigen, was ich für ihn empfand. Ich juchzte innerlich als er mein Gesicht in seine Hände nahm und den Kuss erwiderte, so sehnsüchtig und zärtlich, wie ich ihn begonnen hatte. Erst als der Sauerstoffmangel seinen Tribut forderte, konnte ich mich wider von seinen Lippen lösen. Völlig loslassen wollte ich ihn jedoch nicht – das wollte ich nie wieder.
    Ben schien es ganz ähnlich zu gehen, denn er lehnte seine Stirn gegen die meine und hielt mein Gesicht weiter in den Händen, streichelte meine Wangen mit den Daumen, so zärtlich und sanft, als gäbe es nichts Kostbareres und Zerbrechlicheres als mich auf dieser Welt. Ich schloss für einen Moment die Lider und genoss einfach nur seine Nähe und das Gefühl, endlich gefunden zu haben, wonach ich mich schon so lange Zeit gesehnt hatte.
    „Ich will morgen früh nicht schon abreisen“, murmelte ich nach einer kleinen Weile einvernehmlichen Schweigens und erinnerte uns beide daran, dass wir leider nicht ewig so stehen bleiben und die Nähe des anderen genießen konnten.
    „Dann… dann mach das doch nicht“, schlug Ben hoffnungsvoll vor. „Hast du nicht auch noch Semesterferien?“
    Ich nickte verhalten. „Aber was ist mit der Unterkunft?“
    „Sei mal ein bisschen kreativ“, lächelte Ben und brachte mich ebenfalls zum Schmunzeln.
    „Ich kann doch deine Verliebtheit nicht gleich am Anfang so ausbeuten“, wandte ich scherzhaft ein.
    „Och, manchmal werde ich ganz gern ausgebeutet“, winkte er grinsend ab. „Außerdem hab ich ja nicht gesagt, dass du bei mir umsonst unterkommst. Geld würd ich natürlich nicht nehmen…“
    „So so“, grinste ich zurück. „Das heißt wohl, ich muss meine Schulden abarbeiten.“
    Er sagte nichts mehr, sondern küsste mich nur wieder und ich schmolz in seinen Armen dahin. Diese Art von ‚Arbeit‘ war ich durchaus bereit zu verrichten. Doch dann fiel mir siedend heiß ein, dass ich etwas oder besser jemanden bei der ganzen Sache völlig vergessen hatte und ich löste mich wieder aus Bens inniger Umarmung.
    „Was ist mit Colin?“ stieß ich aus und sofort meldete sich mein schlechtes Gewissen zur Stelle. „Ich kann ihn doch nicht allein zurückfahren lassen!“
    „Colin hat damit kein Problem“, ließ eine mir wohlbekannte Stimme hinter uns verlauten und wir zuckten beide heftig zusammen und hielten uns erschrocken aneinander fest. Wir hatten gar nicht bemerkt, dass wir nicht mehr allein waren.
    „Ganz ehrlich, Emma“, fuhr
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