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Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum

Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum
Autoren: Troy Denning
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    Vor dem Sichtfenster des Medicenters zog eine Sichel aus weiß funkelnden Punkten, die gemeinhin als Dralls Hut bekannt war, über den violetten Himmel, und ihre untere Spitze schnitt durch den Ronto und berührte einen roten Stern namens »Auge des Piraten«. Die Konstellationen über Corellia hatten sich nicht verändert, seit Han Solo ein Kind gewesen war, nächtelang die Tiefen der Galaxis betrachtet und davon geträumt hatte, ein Sternenschiffkapitän zu werden. Damals hatte er geglaubt, die Sterne seien unveränderlich und würden in immer gleicher Gesellschaft jedes Jahr durch dasselbe Stück Himmel wandern. Inzwischen wusste er es besser. Wie alles in der Galaxis wurden Sterne geboren, sie alterten und sie starben. Sie schwollen zu roten Riesen an oder fielen zu weißen Zwergen zusammen, sie explodierten als Nova und Supernova oder verschwanden einfach in Schwarzen Löchern.
    Und allzu oft wechselten sie den Besitzer.
    Seit dem Fall des Duro-Systems waren nahezu drei Wochen vergangen, und noch immer konnte Han es kaum fassen, dass die Yuuzhan Vong jetzt einen Vorposten im Kern besaßen. Von dort aus konnten sie gegen Commenor, Balmorra, Kuat und − an vorderster Front − Corellia losschlagen. Sogar Coruscant war nicht mehr sicher, da es am anderen Ende der corellianischen Handelsstraße lag.
    Schwerer zu verkraften als der Verlust von Duro − wenngleich leichter zu glauben − war der Enthusiasmus, mit dem die Feiglinge in der Galaxis auf das Friedensangebot des Feindes reagiert hatten: Frieden im Austausch gegen Jedi. Auf Ando hatte ein Lynchmob bereits Dorsk 82 ermordet, und auf Cujicor hatten die Friedensbrigaden Swilja Fenn gefangen genommen. Hans Sohn Jacen galt als meistverfolgter Jedi der Galaxis, und seine Frau Leia sowie seine anderen Kinder Anakin und Jaina wurden mit ähnlich großem Eifer gejagt. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätten die Jedi diese Kollaborateure einfach ihrem Schicksal überlassen und sich eine sichere Zuflucht irgendwo in den Unbekannten Regionen suchen sollen.
    Aber diese Entscheidung lag nicht bei Han, und Luke Skywalker hörte nicht auf ihn.
    Er hörte ein gereiztes Murmeln vom Lift her, das die elektronische Stille des Terminals vor Leias Tür störte. Han stellte das Transparistahl-Sichtfenster so ein, dass es undurchsichtig wurde, dann trat er um das Bett, in dem seine Frau im künstlichen Koma lag. Ihre Augen waren dunkel gerändert, ihre Haut so bleich wie Wampa-Fell. Obwohl man ihm versichert hatte, Leia würde diese Behandlung überleben, bereitete ihm ihr Anblick Qualen. Während des Falls von Duro hätte er sie beinahe verloren, da eine hartnäckige Folge nekrotischer Infektionen immer wieder ihre verletzten Beine bedroht hatte. Noch größere Zweifel hegte er wegen ihrer gemeinsamen Zukunft. Sie hatte ihn durchaus herzlich begrüßt, als sie sich wiedergefunden hatten, aber seit Chewbaccas Tod hatte sich bei ihm zu vieles verändert, als dass er ihre Ehe so hätte weiterführen können wie bisher. Han fühlte sich zerbrechlich, älter und seines Platzes in der Galaxis weniger sicher. Und in den wenigen Stunden, in denen sie zum Sprechen fähig gewesen war, hatte Leia zögerlich gewirkt, zaghaft und nicht bereit, ihre Meinung klar auszudrücken.
    Durch die Tür spähte Han aus dem abgedunkelten Raum hinaus und entdeckte vier menschliche Krankenpfleger, die den MD-Droiden am Terminal umringten. Obwohl sie eine abgedeckte Repulsortrage bei sich hatten und offensichtlich frische weiße Kleidung trugen, fehlten ihnen die Gesichtsmasken und die sterilen Handschuhe, die in der Isolierstation für Besucher vorgeschrieben waren.
    »… sehen für mich nicht aus wie Krankenpfleger«, sagte der MD-Droide gerade. »Ihre Fingernägel sind Brutstätten für Bakterien.«
    »Wir haben die Müllschlucker gereinigt«, sagte die Anführerin der Gruppe, eine Frau mit Schlitzaugen, schwarzem Haar und einer Stimme, die an das Fauchen eines hungrigen Rancors erinnerte. »Aber keine Sorge, wir sind durch die Dekon gegangen.«
    Während sie sprach, schob sich einer der Männer um den Tresen hinter den Droiden. Han ging zurück ins Zimmer und holte seinen Blaster aus einer Tasche unter Leias Bett. Obwohl er diesen Augenblick seit drei Wochen mit Anspannung erwartet hatte, fühlte er sich fast erleichtert, als es nun endlich so weit war. Der Feind kam nicht zu einem Zeitpunkt, zu dem Han schlief oder nicht in Leias Zimmer war, und sie waren nur zu viert.
    Han kehrte an die Tür
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