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Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead

Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead

Titel: Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead
Autoren: Ian Rankin
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durchdringenden Blick bedachte. Steelforth tätschelte ihm beruhigend den Arm und setzte sich in Bewegung, Rebus und Siobhan im Schlepptau. An dem niedrigen weißen Palisadenzaun blieben sie stehen. Steelforth wandte sich von der Menge weg der Rasenfläche zu, wo Platzwarte eifrig damit beschäftigt waren, ausgehackte Rasenstücke wieder einzusetzen und Bunker glatt zu rechen. Er steckte die Hände in die Taschen.
    »Was glauben Sie zu wissen?«, fragte er lässig.
    »Ich glaube, das wissen Sie ganz genau«, antwortete Rebus. »Als ich die Verbindung zwischen Webster und dem Clootie Well erwähnte, haben Sie nicht einmal geblinzelt. Das lässt mich vermuten, dass Sie bereits etwas geahnt haben. Schließlich ist Stacey Webster Ihre Mitarbeiterin. Sie behalten sie sicher gern im Auge … haben sich vielleicht gefragt, warum sie Ausflüge in den Norden unternahm, zum Beispiel nach Newcastle und Carlisle. Für mich stellt sich zudem die Frage, was Sie auf dem Überwachungsvideo von dem Abend auf dem Castle gesehen haben.«
    »Spucken Sie’s aus«, forderte Steelforth ihn auf.
    Siobhan löste Rebus ab. »Wir glauben, dass unser Serienmörder Stacey Webster heißt. Es ging ihr eigentlich ausschließlich um Trevor Guest, aber sie hatte keinerlei Skrupel, zur Verschleierung dieser Tatsache noch zwei weitere Männer zu töten.«
    »Und als sie zu ihrem Bruder ging, um ihm die Neuigkeiten zu berichten«, fuhr Rebus fort, »war er alles andere als begeistert. Vielleicht ist er gesprungen; vielleicht war er entsetzt und hat gedroht, an die Öffentlichkeit zu gehen … worauf sie beschloss, ihn zum Schweigen zu bringen.« Er zuckte die Achseln.
    »Abstruses Zeug«, lautete Steelforths Kommentar. »Als gute Kriminalisten haben Sie sicher einen wasserdichten Fall konstruiert, oder?«
    »Dürfte nicht schwer sein, jetzt, wo wir wissen, wonach wir suchen«, erklärte Rebus. »Für den SO12 wird es natürlich vernichtend …«
    Steelforths Mund zuckte, als er sich um hundertachtzig Grad drehte, um die Festgesellschaft zu betrachten. »Bis vor ungefähr einer Stunde«, sagte er, »hätte ich Ihnen beiden gesagt, Sie könnten mich mal am Arsch lecken. Wissen Sie, warum?«
    »Pennen hat Ihnen einen Job angeboten«, antwortete Rebus. Steelforth zog eine Augenbraue hoch. »Eine wohl begründete Vermutung«, erklärte Rebus. »Er war es nämlich, den Sie die ganze Zeit beschützt haben. Dürfte der Grund dafür gewesen sein.«
    Steelforth nickte. »Zufällig haben Sie recht.«
    »Aber Sie haben Ihre Meinung geändert?«, fragte Siobhan.
    »Schauen Sie ihn doch nur an: Es zerfällt ja alles zu Staub!«
    »Wie eine Statue in der Wüste«, warf Siobhan ein, den Blick auf Rebus gerichtet.
    »Ich wollte am Montag meine Kündigung einreichen«, erklärte Steelforth mit Bedauern in der Stimme. »Der Special Branch hätte zum Teufel gehen können.«
    »Ist er das nicht bereits, wenn eine seiner Mitarbeiterinnen ihren Weg mit Leichen pflastern darf?«, meinte Rebus.
    Steelforths Blick war immer noch auf Richard Pennen gerichtet. »Schon seltsam, wie es manchmal so läuft … der geringste Fehler kann das Gebäude zum Einsturz bringen.«
    »Wie bei Al Capone«, sprang Siobhan ihm hilfreich zur Seite. »Er ist nur wegen Steuerhinterziehung dran, oder?«
    Steelforth ignorierte sie und wandte seine Aufmerksamkeit Rebus zu. »Das Überwachungsvideo war nicht eindeutig«, sagte er.
    »Hat es gezeigt, wie Ben Webster sich mit jemandem traf?«
    »Zehn Minuten, nachdem er über Handy angerufen worden war.«
    »Müssen wir die Verbindungsnachweise der Telefongesellschaft überprüfen, oder können wir davon ausgehen, dass es Stacey war?«
    »Wie schon gesagt, das Überwachungsvideo war nicht eindeutig.«
    »Was hat es denn gezeigt?«
    Steelforth zuckte die Achseln. »Zwei Leute, die sich unterhielten … viel Gestikulieren … offenbar ein Streit über irgendetwas. Endete damit, dass einer den anderen packte. Allerdings schlechte Sichtverhältnisse, auch wegen der Dunkelheit …«
    »Und?«
    »Dann war nur noch einer da.« Steelforth sah Rebus an. »In dem Augenblick wollte er, glaube ich, dass es passiert.«
    Einen Moment lang herrschte Stille, die schließlich von Siobhan gebrochen wurde. »Und Sie hätten das alles unter den Teppich gekehrt, um kein Aufhebens zu machen … so wie Sie Stacey Webster nach London geschickt haben.«
    »Tja, also … viel Glück, wenn Sie das mit DS Webster besprechen wollen.«
    »Wie meinen Sie das?«
    Er drehte sich zu ihr
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