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Handyman Jack 07 - Todessumpf

Handyman Jack 07 - Todessumpf

Titel: Handyman Jack 07 - Todessumpf
Autoren: F. Paul Wilson
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beobachtet, geschweige denn direkt damit zu tun gehabt hatte. Mit wem denn dann?
    Darüber würde er sich später den Kopf zerbrechen. Im Augenblick wollte er nur wissen, wie Jack es schaffte, dem Sturm standzuhalten. Wenn seine beiden Hände Tom festhielten, wer hielt dann Jack?
    Er spürte, wie eine von Jacks Händen seinen Gürtel packte und ihn weiter zurückzog. Tom verrenkte sich beinahe den Hals, um über die Schulter zu blicken und zu sehen, dass Jack seine Beine um einen Weidenstamm geschlungen hatte. Er zog Tom so weit zurück, bis er die Arme um einen kräftigeren Baumstamm schlingen konnte.
    Und damit … begann das Getöse nachzulassen. Nachdem er das Dickicht gestreift hatte, wanderte der Tornado weiter, um wahrscheinlich einen neuen Graben durch das Meer aus Gras zu graben, über das er hinwegzog.
    Jack rollte sich von dem Baumstamm weg und blieb ausgestreckt auf dem Rücken liegen.
    »Ich dachte schon, ich würde dich verlieren, Dad.«
    Während sein Herz den normalen Rhythmus wiederfand, betrachtete Tom seinen Sohn, der mit geschlossenen Augen dalag und zuließ, dass der Regen auf sein Gesicht trommelte.
    »Ich dachte auch schon, meine Zeit wäre gekommen. Danke.«
    »De nada.«
    Nichts? Es sollte nichts gewesen sein? Es war eine ganze Menge gewesen … etwas ganz Besonderes. Er verdankte Jack sein Leben.
    Er konnte sich niemanden denken, in dessen Schuld er lieber gestanden hätte.
    Tom schluckte den Kloß in seinem Hals hinunter. »Komm hoch. Wir sollten nachsehen, ob wir das Kanu finden und uns damit ein Plätzchen suchen, wo es ein wenig trockener ist.«
     

Dienstag
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     

1
     
    »Ich habe beschlossen, wieder zurück in den Norden zu ziehen«, erklärte Dad, während Jack seine Tasche für die Heimreise packte.
    Jack studierte sein Gesicht, das noch immer von seinem Unfall gezeichnet war und in dem man die Spuren des Sturms weiterhin sehen konnte. »Bist du dir dessen ganz sicher?«
    Dad nickte. »Sehr sicher sogar. Ich werde nie mehr Anyas Haus ansehen können, ohne mich daran zu erinnern … was wir dort gesehen haben … was mit ihr geschehen ist. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass ich jemals wieder auf die Everglades hinausblicken kann, ohne an jenen Tag denken zu müssen … an all das Blut, vor allem Carls Blut … und an das Schlundloch und die Monster, die es hervorgebracht hat. Und an den Hurrikan und den Tornado …« Er schüttelte den Kopf. »Wir sind da draußen beinahe umgekommen.«
    »Aber wir leben noch«, hielt Jack ihm entgegen. »Und das ist doch wohl das Einzige, was zählt.«
    Es war nicht leicht gewesen zurückzukehren. Das Kanu war vom durchziehenden Wirbelsturm weit genug entfernt gewesen, um halbwegs heil zu bleiben, aber die anschließende Fahrt durch den Sturm war eine Qual gewesen. Da sich die kleineren Kanäle schnell mit Wasser füllten und es keinerlei Anhaltspunkte mehr gab, um zu entscheiden, wo Osten oder Westen war, hatte Jack jegliche Orientierung verloren und sich des Öfteren verfahren. Sie mussten fast zwei geschlagene Stunden paddeln, ehe sie das Propellerbootdock erreichten und sich dankbar in den Schutz ihres Wagens flüchten konnten.
    Den Montag hatten sie damit verbracht sich zu erholen. Muskeln, von denen Jack nicht gewusst hatte, dass er sie überhaupt besaß, hatten bei jeder Bewegung schmerzhaft protestiert. Die Gartenhelfer – außer Carl – waren damit beschäftigt, die Verwüstungen zu beseitigen, die der Sturm hinterlassen hatte. Sicherlich hatten sie auch Anyas zerschmetterte Fliegentür gesehen, aber für diesen Schaden gewiss das Unwetter verantwortlich gemacht.
    Am späten Nachmittag, nachdem die Arbeiter Feierabend gemacht und die Siedlung verlassen hatten, waren Jack und sein Vater nach nebenan gegangen, um Anyas sterbliche Überreste in ihrem Garten zwischen den Pflanzen, die sie so innig geliebt hatte, würdig zu begraben. Da sie immer sehr zurückgezogen gelebt hatte, war ihr Verschwinden bislang niemandem aufgefallen.
    Jack grub ein Loch in das nasse Erdreich, gut einen halben Meter tief – tiefer als ein Hund oder ein Waschbär graben würden. Und dann legte Dad das zusammengefaltete Stück Haut mit zutiefst respektvoller Haltung hinein. Er hatte entschieden, es nicht einzuwickeln oder in ein Behältnis
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