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Handyman Jack 07 - Todessumpf

Handyman Jack 07 - Todessumpf

Titel: Handyman Jack 07 - Todessumpf
Autoren: F. Paul Wilson
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einzuschließen. Er fand es besser, sie so schnell wie möglich den Weg alles Irdischen gehen und zu ihren geliebten Pflanzen zurückkehren zu lassen.
    Was folgte, war eine stille Nacht der Trauer, in der Dad nach Antworten auf eine lange Liste von Fragen suchte und Jack sein Bestes tat, sie nicht zu beantworten. Dad brauchte nicht mehr zu wissen, als er bereits wusste. Trotz alldem, was er bisher erlebt hatte, würde er die Wahrheit wahrscheinlich sowieso nicht so akzeptieren, wie Jack sie betrachtete. Daher gab ihm Jack nur weiter, was er von Anya erfahren hatte, und ließ ihn in dem Glauben, dass die restlichen Antworten mit ihr gestorben waren. Beiden kam es an diesem Montag nicht in den Sinn, den Fernseher einzuschalten und sich das abendliche Footballmatch anzusehen.
    »Außerdem«, sagte Dad an dem sonnigen Morgen, »was habe ich hier unten zu suchen, wenn meine Söhne und all meine Enkelkinder oben im Norden sind? Es ergibt keinen Sinn. Ich weiß nicht, was ich mir überhaupt gedacht habe.«
    Vielleicht hast du gar nicht gedacht, ging es Jack in diesem Augenblick durch den Kopf. Vielleicht wurdest du manipuliert. Vielleicht war alles, was hier unten geschah, Teil eines Plans – eines Plans, der, dank Anya, nicht ganz so funktionierte, wie er sollte.
    Vielleicht war es aber auch nicht so.
    Da die Andersheit jedoch so offensichtlich beteiligt war, musste Jack geradezu zwingend davon ausgehen, dass sein Vater am Morgen des vergangenen Dienstags hatte sterben sollen.
    »Vielleicht gehe ich jedes Jahr für ein oder zwei Monate runter in den Süden«, fuhr Dad fort, »sagen wir im Februar und im März. Laut Statistik kann ein männlicher Amerikaner, der seinen fünfundsechzigsten Geburtstag feiert, damit rechnen, sich noch weitere sechzehn Jahre seines Lebens erfreuen zu dürfen. Danach habe ich noch zehn Jahre vor mir. Es erscheint alles andere als vernünftig, sie fünfzehnhundert Meilen entfernt von den wichtigsten Menschen in meinem Leben zu verbringen.«
    »Da hast du Recht. Das wäre wirklich nicht allzu vernünftig.«
    Jack hatte das Gefühl, er sollte in Zukunft lieber auf seinen Vater aufpassen. Er war überzeugt, dass die Andersheit noch nicht mit ihm fertig war. Rasaloms Worte wollten ihm nicht aus dem Kopf gehen:
    … miterleben zu dürfen, wie ein starker Mann in einen Zustand hilfloser Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit versetzt wird … das ist ein wahrer Genuss. In deinem Fall dürfte es sogar ein ganz besonderer Genuss sein …
    Wie würde dieses Sich-in-einen-Zustand-hilfloser-Verzweiflung-und-Hoffnungslosigkeit-Versetzen wohl vonstatten gehen? Indem jeder vernichtet würde, der ihm lieb und teuer war?
    Er war froh, dass sein Vater in Zukunft näher bei ihm wohnen würde, doch im Augenblick hatte er nur noch den Wunsch, zu Gia und Vicky zurückzukehren. Die Sorge um sie war wie ein stoßbereites Messer in seinem Rücken und trieb ihn nach Hause. Außerdem musste er sich überlegen, wie er es schaffen könnte, sich bis März, wenn das Baby zur Welt kommen sollte, die äußeren Attribute eines Durchschnittsbürgers anzueignen.
    Gestern hatte er den Ruger per Expressdienst an eine seiner postlagernden Adressen zurückgeschickt. Er würde die Waffe abholen, sobald sie zu einer anderen Adresse weitergeschickt worden wäre. Alles, was er jetzt noch tun müsste, war zu packen und zum Flughafen zu fahren.
    Das Telefon klingelte.
    »Das müsste das Verkaufsbüro sein«, sagte Dad. »Ich habe gleich heute Morgen dort angerufen und darum gebeten, dieses Haus zum Kauf anzubieten.«
    Während sie aufbrachen, nahm Jack sich vor, Bladgen & Sons zu überprüfen, sobald er wieder zu Hause war. Er wollte doch zu gerne wissen, wozu sie den Sand aus dem Schlundloch brauchten. Er hatte so ein Gefühl, als wollten sie damit nicht gerade Beton zum Bau von Wintergärten oder Gartenhäusern herstellen.
    Er holte seine letzten persönlichen Dinge aus dem Schreibsekretär und erstarrte: Anyas rechteckiges Stück Haut lag in der Schublade.
    Schlagartig wurde sein Mund staubtrocken. Das konnte nicht sein. Gestern erst hatten sie dieses makabre Andenken an die alte Lady beerdigt, doch da lag die Haut – ohne auch nur einen einzigen Krümel Erde.
    Jack begab sich ins Wohnzimmer, wo sein Vater gerade am Telefon mit dem Verkaufsbüro über Preise und Provisionen verhandelte. Er ging gleich weiter zur Gartenveranda und schnappte sich die Schaufel, die er am Vortag benutzt hatte. Sein nächstes Ziel war Anyas Garten.
    Die
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