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Handyman Jack 07 - Todessumpf

Handyman Jack 07 - Todessumpf

Titel: Handyman Jack 07 - Todessumpf
Autoren: F. Paul Wilson
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nehmen und dir jeden Penny aus der Tasche ziehen, den du in deinem Leben gespart hast.«
    Tom lernte jetzt eine ganz andere Seite seines Sohnes Jack kennen, und er war sich nicht ganz sicher, ob sie ihm gefiel.
    »Aber …«
    »Kein Aber!«
    Er machte kehrt und marschierte zu einer der alten Hütten und kam wenig später zurück und hielt etwas in der Hand. Er blieb vor Tom stehen und hielt den Gegenstand hoch.
    »Siehst du das?«
    Es war rechteckig und sah aus wie ein Stück Pergament, doch dafür schien es zu weich zu sein. Es war überzogen mit kreuz und quer verlaufenden Narben und runden Vertiefungen, nicht größer als ein Bleistiftradiergummi. Dann erkannte Tom plötzlich, was es war, und wich unwillkürlich einen Schritt zurück.
    »Richtig«, sagte Jack. »Das ist alles, was sie von Anya übrig gelassen haben, und dann haben sie dies hier zum Trocknen aufgehängt, um es später wie Leder zu gerben. Und jetzt verrat mir mal, welches Risiko du einzugehen bereit bist, um einem von diesen Bastarden zu helfen.«
    Tom spürte, wie kalte Wut in ihm hochstieg. Anya … was hatten sie Anya angetan … am liebsten wäre er auf der Stelle dorthin gepaddelt, um mögliche Überlebende endgültig zur Hölle zu schicken. Aber er durfte sich nicht hinreißen lassen, diese Grenze zu überschreiten.
    Er schüttelte den Kopf. »Kein Risiko. Sollen sie zusehen, wie sie allein zurechtkommen.«
    »Verdammt richtig. Das denke ich auch.«
    Jack betrachtete das grässliche Überbleibsel in seiner Hand, dann schaute er sich um. Er schien nicht zu wissen, was er mit seinem Fund tun sollte. Dann musste er eine Entscheidung getroffen haben, denn er rollte die Haut zusammen und verstaute sie in seinem Oberhemd.
    »Was willst du damit tun?«
    »Es ist alles, was von ihr noch geblieben ist. Ich finde, sie hat ein richtiges Begräbnis verdient, oder meinst du nicht?«
    Jack enthüllte in diesem Moment eine weitere, ganz andere Seite von sich. Tom ahnte, dass es ein wahrer Albtraum sein konnte, seinen Sohn zum Feind zu haben, dass es aber sehr gut war, mit ihm befreundet zu sein.
    Er nickte. »Doch, das finde ich auch. Jetzt, da der Sturm vorüber ist, nehmen wir sie mit nach Hause und suchen einen geeigneten Ort, um sie zur ewigen Ruhe zu betten.«
    Jack legte den Kopf in den Nacken und sah zum Himmel. »Gut, dass jetzt alles zu Ende ist. Ich hatte eigentlich mit einem viel längeren Unwetter gerechnet.«
    »Ich auch.«
    Dann kam ihm ein schrecklicher Gedanke. Er machte kehrt und begann sich durch die Büsche und das Farnkraut zu wühlen.
    »Wo willst du hin?«, rief Jack ihm nach.
    »Auf höher gelegenes Gelände. Ich möchte auf den höchsten Punkt dieses Hügels.«
    Weit hatte er nicht zu gehen – diese Inseln in dem Riedgrasozean waren nicht sehr groß. Er brauchte nur ein paar Minuten – und stand schließlich auf der Kuppe des Hügels.
    Aber von dort hatte er noch immer nicht den Überblick, den er brauchte. Er ging weiter zu einer Eiche in der Nähe, die den Sturm aus irgendeinem Grund weitgehend unversehrt überstanden hatte. Er streckte sich nach dem untersten Ast, kam aber nicht heran.
    »Mach mir mal eine Leiter«, sagte er zu Jack, der ihm gefolgt war.
    »Was hast du vor?«
    »Hilf mir einfach nur hoch. Verdammt noch mal. Ich muss etwas nachschauen.«
    Sein scharfer Tonfall tat ihm aufrichtig Leid, aber er machte sich Sorgen. Er schwang sich auf den Ast, dann, indem er sich am nächsten Ast hochzog, richtete er sich auf, bis er stand. Als er die Wand aus Wolken und Regen weniger als eine Meile entfernt im Westen bemerkte, fand er seine schlimmsten Befürchtungen bestätigt.
    »Jack, der Hurrikan ist noch nicht vorbei. Wir befinden uns gerade in seinem Auge. Es wird schon bald wieder losgehen. Vielleicht sogar noch schlimmer, als wir es bis eben erlebt haben. Wir müssen … oh, verdammt!«
    »Was ist?«, fragte Jack von unten.
    Tom beobachtete eine bleiche, trichterförmige Wolke, die vor der heranrückenden Regenwand des Sturmauges hin und her tanzte. Eine weitere Trichterwolke schlängelte sich nicht weit von der ersten entfernt vom Himmel herab.
    »Tornados!« Er wandte sich um und rutschte am Baumstamm herunter. »Wir müssen schnellstens von diesem Hügel runter!«
    »Tornados?« Sobald Tom auf der Erde gelandet war, fing Jack an zu klettern. »Ich wollte schon immer mal einen Tornado sehen.« Er erreichte den Ast und blickte nach Westen. »Mein Gott! Das sind ja gleich drei auf einmal!«
    »Drei? Eben waren es nur zwei!
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