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Handyman Jack 07 - Todessumpf

Handyman Jack 07 - Todessumpf

Titel: Handyman Jack 07 - Todessumpf
Autoren: F. Paul Wilson
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soeben das schlimmste Feuergefecht seines Lebens überstanden. Er hatte schon früher im Krieg gekämpft, aber damals hatten ihm andere Menschen, Soldaten, gegenübergestanden. Doch diesmal …
    »Jack! Was ist hier passiert? Wer war das? Ist er tatsächlich trockenen Fußes übers Wasser gelaufen?«
    »So hat es jedenfalls ausgesehen.«
    Jacks Augen waren weitgehend ausdruckslos. Nicht hart und kalt wie kurz zuvor, als er ausgesehen hatte wie der personifizierte Mord. Doch Tom spürte, dass er eine undurchdringliche Mauer um sich errichtet hatte.
    »Was geht hier vor, Jack? Eine junge Frau, die Schlangen und Vögel und sogar irgendwelche fliegenden Kreaturen aus der Hölle kontrollieren kann – und ich bin ganz sicher, dass dieses Erdloch bis in die Hölle hinabreicht –, und ein Kerl, der auf Wasser wandeln kann … was geschieht mit dieser Welt?«
    »Nichts, was sich nicht schon seit einer Ewigkeit vorbereitet. Es hat sich im Grunde nichts verändert, außer dass dir ein Blick hinter den Vorhang gestattet wurde.«
    »Hinter welchen Vorhang?«
    Wovon redete er? War Jack unter dem Stress dessen, was er gerade durchgemacht hatte, übergeschnappt … oder hatte er so etwas schon früher erlebt … vielleicht sogar noch Schlimmeres?
    »Es ist vorüber, Dad.«
    »Was ist vorüber?«
    »Semelee, die Höllenraubwespen, der Mann auf dem Wasser …«
    »Aber du hast ihn gekannt. Du hast seinen Namen genannt – Roma, so hat er doch geheißen, nicht wahr?«
    »Lass es einfach dabei bewenden, Dad. Streich es aus deinem Bewusstsein, vergiss es. Es ist vorbei.« Er blickte zum Himmel. »Sogar Hurrikan Elvis ist zu Ende.«
    Erst in diesem Augenblick stellte Tom fest, dass es aufgehört hatte zu regnen. Er konnte zwar noch immer das dumpfe Grollen des Donners hören, aber der Wind hatte sich gelegt, und es war totenstill. Er folgte Jacks Blick, und durch die teilweise völlig entblätterten Baumäste konnte er klaren blauen Himmel sehen, den das Licht der untergehenden Sonne mit einem orangefarbenen Schimmer versah.
    Vorbei … für eine Weile hatte er geglaubt, der Sturm würde nie nachlassen.
    Er sah sich um … sein Blick fiel auf die entwurzelten Palmen und Zypressen, auf die langsam sinkenden Hausboote, die mit Schlagseite in dem mit Laub und Holztrümmern bedeckten Wasser lagen, auf ihre blutbesudelten Decks und die zerfleischten Körper, die wie nutzlos weggeworfene Mikadostäbe auf ihnen herumlagen.
    Tom musste krampfhaft schlucken. Sein Mund war schlagartig pergamenttrocken. »Haben wir das getan?«
    »Teilweise.« Der Anblick schien ihn völlig kalt zu lassen. »Die Löcher in den Bootsrümpfen und einiges von dem Blut geht auf unsere Rechnung, aber für den ganzen Rest ist Semelee verantwortlich. Sie ist es, die diese Höllenwespen aus der Cenote gelockt hat und nachher die Kontrolle über sie verlor. Das war allerdings auch ganz gut so. Anderenfalls würden sie nämlich hier stehen und das betrachten, was von uns noch übrig ist.«
    Jack hob eine der Schrotflinten auf und schleuderte sie in hohem Bogen in die Lagune.
    »Was …?«
    »Beweismittel.«
    Die zweite Schrotflinte folgte der ersten. Er sah, wie Jack dann die Pistole aus dem Hosenbund zog, sie einige Sekunden lang studierte und wieder zurücksteckte.
    Tom blickte noch einmal auf die Überreste des Gemetzels auf den Bootsdecks, dann runzelte er die Stirn und schaute genauer hin. Hatte sich etwa einer der Körper bewegt?
    »Ich glaube, da draußen ist noch jemand am Leben.«
    »Wahrscheinlich nicht mehr lange.«
    »Meinst du nicht, wir sollten …?«
    Jack drehte sich ganz zu ihm um. »Du machst wohl Witze. Vor ein paar Minuten haben sie noch alles daran gesetzt, uns zu töten.«
    »Im Marinecorps haben wir uns immer um die verwundeten Feinde gekümmert.«
    »Wir sind aber nicht im Marinecorps, und das hier ist kein herkömmlicher Krieg. Das hier ist ein Straßenkampf, der zufälligerweise dort stattgefunden hat, wo gerade mal keine Straßen sind.« Sein Gesicht verzog sich zu einem fast raubtierhaften Grinsen. »Was meinst du denn, das wir tun sollen? Sollen wir ein paar von ihnen an Land holen und ins nächste Krankenhaus bringen? Wie willst du ihre Verletzungen erklären? Wie willst du die Schrotkugeln begründen, mit denen ihre Haut durchlöchert ist? In diesem System endest du hinter Gittern, während sie es sich in einem Hospital gut gehen lassen. Und wenn sie alle wieder zusammengeflickt sind, wird irgendein Schadensersatzgeier sie unter seine Fittiche
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