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Handyman Jack 07 - Todessumpf

Handyman Jack 07 - Todessumpf

Titel: Handyman Jack 07 - Todessumpf
Autoren: F. Paul Wilson
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während sich seine Blase verkrampfte.
    Er hoffte, dass er nicht genauso schreiend unterging wie Semelee, doch die Schmerzen, bei lebendigem Leib von Bestien mit rasiermesserscharfen Zähnen verzehrt zu werden, mussten … seine Vorstellungskraft reichte nicht aus, sich das auszumalen.
    Der Regen verminderte sich zu einem Nieseln, und der Himmel hellte sich stellenweise auf, während Rasalom geringschätzig auf ihn hinuntersah. Erneut versuchte Jack zu reden, doch seine Stimme versagte auch jetzt.
    Dann versetzte Rasalom Jacks Fuß einen Tritt.
    »Meine Instinkte raten mir, dich hier und jetzt zu töten, da du ein Hindernis auf meinem weiteren Weg bist. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass du jemals mehr sein wirst als ein kleiner Stein, den ich jederzeit ohne Mühe beiseite schieben kann. Außerdem könnte es für dich fast eine Gnade sein, wenn ich dich jetzt töte. Es würde dir eine Menge Leid ersparen, das in den nächsten Monaten auf dich wartet. Und warum sollte ich dir einen solchen Gefallen tun? Warum sollte ich dir diese Qualen vorenthalten? Ich möchte kein bisschen von dem versäumen, das dich erwartet.«
    Die Worte waren für Jack wie ein Dolchstoß.
    … eine Menge Leid, das in den nächsten Monaten auf dich wartet …
    Was bedeutete das? Wodurch würden diese Qualen ausgelöst? Und woher wusste Rasalom darüber Bescheid? Jack wollte ihm diese Frage entgegenschreien, aber über seine Lippen drang nicht einmal ein mattes Flüstern.
    Er versuchte seine Lähmung abzuschütteln, wollte sich diesen überheblichen Hurensohn vornehmen, wollte ihm das Gesicht zertrümmern, ihm die Zunge herausreißen.
    Rasalom blickte zu der Stelle, wo Semelee ihren Todeskampf verloren hatte. Ein teilweise zernagter Schädel und ein blutverklebter Rest weißen Haars war alles, was von ihr übrig geblieben war. Die Höllenraubwespen, die über der Hinrichtungsstätte hin und her flogen, schienen verwirrt zu sein. Zwei von ihnen prallten in der Luft zusammen und begannen, sich gegenseitig zu attackieren. Lag es am zunehmenden Licht? War dies die Ursache ihres seltsamen Verhaltens?
    Rasalom machte noch einmal eine seiner knappen Gesten, und die Wespen schwenkten ab in Richtung Cenote. Rasalom deutete auf Semelees Überreste.
    »Physischer Schmerz ist für mich wie das tägliche Brot. Aber miterleben zu dürfen, wie ein starker Mann in einen Zustand hilfloser Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit versetzt wird … das ist ein wahrer Genuss. In deinem Fall ist es sogar ein ganz besonderer Genuss. Das möchte ich mir keinesfalls entgehen lassen.« Er runzelte die Stirn. »Natürlich besteht immer noch ein gewisses Risiko, dass das, was auf dich zukommt, dich nur noch stärker macht. Aber dieses Risiko will ich gerne eingehen. Daher darfst du einstweilen am Leben bleiben. Doch sobald du mich nicht mehr amüsierst …«
    Er beendete den Satz nicht, machte kehrt und trat vom Ufer wieder auf die Wasserfläche.
    Während sich Rasalom entfernte, spürte Jack, wie der auf ihm lastende Druck nachließ, wenn auch nur ganz langsam. Er kam erst wieder auf die Füße, als Rasalom nicht mehr zu sehen war. Sein erster Impuls trieb ihn, ihm zu folgen, doch dieser Wunsch wurde augenblicklich von der Sorge um seinen Vater überlagert. Er eilte zu der Stelle, wo er ihn zuletzt gesehen hatte, und fand ihn unter einem Farngebüsch. Er lag dort, alle Gliedmaßen von sich gestreckt.
    Jack ging neben ihm auf die Knie. »Dad!«
    War dies eine der Qualen, die ihm Rasalom prophezeit hatte? Er hatte Kate verloren, sollte er jetzt auch noch seinen Vater verlieren?
    Doch als sich Jack zu ihm hinabbeugte, bewegte er sich.
     
     

13
     
    Tom richtete sich auf und fuhr sich mit den Händen über seine Arme und Beine.
    Ich kann mich bewegen! Ich kann mich spüren!
    Lieber Himmel, ich dachte schon, ich …
    Er blickte auf und sah Jack, der vor ihm im Morast kniete.
    »Dad – bist du okay?«
    »Ich dachte schon, es wäre ein Schlaganfall gewesen – gerade stand ich noch neben dem Baum dort drüben und sah dich nach hinten fliegen, und das Nächste, was ich weiß, ist, dass ich auf dem Rücken lag und nicht sprechen und keinen Finger rühren konnte.«
    Jack streckte ihm eine Hand entgegen. »Kannst du aufstehen?«
    Tom ließ sich von seinem Sohn auf die Beine helfen. Er wischte seine Kleidung ab und sah sich um. Noch war er ein wenig unsicher auf den Füßen und fühlte sich schwach. Nun ja, warum auch nicht? Er war immerhin schon siebzig Jahre alt und hatte
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