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Paraforce 5 - Ihr Part, Amanda Harris

Paraforce 5 - Ihr Part, Amanda Harris

Titel: Paraforce 5 - Ihr Part, Amanda Harris
Autoren: Amanda McGrey
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1
    Prolog
    Sie wuss­te, lan­ge wür­de sie die­ser Tor­tur nicht wi­derste­hen.
    Schweiß perl­te auf ih­rer Stirn.
    Ver­dammt! Ver­dammt!
    In­ner­lich fluch­te sie, weil sie so arg­los in die Fal­le ge­tappt war. Wie eine An­fän­ge­rin.
    Da­bei zähl­te Aman­da Har­ris zu den Top-Agen­tin­nen die­ser Welt. Sie ar­bei­te­te auf ei­ge­ne Rech­nung. Aber we­der Se­cret Ser­vice , noch Scot­land Yard konn­ten oft­mals nicht auf ihre Hil­fe ver­zich­ten.
    All­er­dings konn­te sie auch im Fal­le ei­nes Fal­les von die­sen In­sti­tu­ti­o­nen in der Si­tu­a­ti­on, in der sie sich jetzt be­fand, kaum Un­ter­stüt­zung er­war­ten.
    Ihre Ein­sät­ze ge­hör­ten je­des Mal zur Ge­heim­hal­tungs­stu­fe Eins.
    Die hoch­ge­wach­se­ne, schwarz­haa­ri­ge Agen­tin ar­bei­te­te im­mer dort, wo man di­plo­ma­ti­sche Ver­wick­lun­gen nicht ge­brau­chen konn­te.
    Jetzt lag sie hier in ei­nem Kel­ler, ver­mut­lich des ko­re­a­ni­schen Ge­heim­diens­tes. Auf ei­ner ro­hen Holz­bank – Arme und Bei­ne weit aus­ge­streckt – zum Zer­rei­ßen ge­spannt. Die nack­ten Füße steck­ten in ei­ner Art Block.
    »Sie wer­den uns Ih­ren Auf­trag­ge­ber schon nen­nen, Miss Har­ris«, hat­te der Mann ge­sagt, der sich als Kom­man­deur Fu Siam lä­chelnd vor­ge­stellt hat­te. »Es gibt Mit­tel und Wege. Me­tho­den, de­ren An­wen­dung spä­ter nie­mand mehr nach­wei­sen kann.«
    Aman­da schluck­te tro­cken. Sie wuss­te um die Ge­ni­a­li­tät der so­ge­nann­ten Wei­ßen Fol­ter . Ver­dammt! In wel­chem Sumpf hat­te sie he­rum­gesto­chert? Wer hat­te plötz­lich Angst be­kom­men?
    Was auf sie zu­kam, konn­te sie sich an den Vor­be­rei­tun­gen aus­ma­len. Gen­üss­lich hat­te Fu Siam ei­nem sei­ner Fol­ter­knech­te be­foh­len: »Zieh Ma­dame die Schu­he aus. Dann se­hen wir wei­ter.«
    Fu Siam hat­te dann alle hi­naus­ge­schickt. Tief hat­te er sein Ge­sicht über das ihre ge­beugt und ge­flüs­tert: »Ich has­se es. Aber ich wer­de es tun. Sie ha­ben zehn Mi­nu­ten Be­denk­zeit. Da­nach wer­den Sie die Höl­le er­le­ben.«
    Nun lag sie al­lein hier.
    Wie lan­ge be­reits? Fünf Mi­nu­ten? Wa­ren es schon zehn Mi­nu­ten?
    Da­bei hat­te al­les wie ein Rou­ti­ne­auf­trag aus­ge­se­hen.
     

2
    Lon­don
    Sir Mi­les hat­te sie zum Es­sen ein­ge­la­den.
    In das feu­da­le Casa D’or .
    Aman­da Har­ris blick­te beim Des­sert über den war­men Schein der bei­gen Ker­ze ihr Ge­gen­über an.
    Der sech­zig­jäh­ri­ge Sir Mi­les Gerns­to­ne ge­hör­te zum ur­al­ten Adels­zweig des Bri­ti­schen Em­pi­re. Über den aus­wär­ti­gen Dienst ge­lang­te er zu Scot­land Yard und be­klei­de­te seit acht Jah­ren den Pos­ten des all­ge­wal­ti­gen Lei­ters. Nur dem In­nen­mi­nis­ter ver­ant­wort­lich.
    Aman­da selbst, die hoch­ge­wach­se­ne, sport­li­che Frau mit dem hüft­lan­gen schwar­zen Haar, hät­te je­des Ti­tel­blatt der Vogue zie­ren kön­nen. Oder in ei­nem Hol­ly­wood­film als ab­so­lu­ter Star die Pi­ra­ten Que­en spie­len.
    Auf­ge­wach­sen war sie in den Slums von Li­ver­pool. Dort hat­te sie das Ge­setz der Stra­ße ken­nen­ge­lernt und sich durch­ge­boxt. Nach­dem man im Al­ter von sech­zehn Jah­ren ver­sucht hat­te, sie zu ver­ge­wal­ti­gen, hat­te sie ei­nen Box­kurs be­legt. Den Boys war sehr schnell das Grin­sen ver­gan­gen. Auch in der Schu­le ver­schaff­te sie sich Re­spekt. Sie be­leg­te ei­nen Ka­ra­te­kurs über ei­nen Freund bei der Po­li­zei­ge­werk­schaft. Von da an gab es nie­man­den mehr, der auch nur den Hauch ei­ner An­züg­lich­keit oder Tät­lich­keit ge­gen Aman­da los­ließ. Sie schaff­te mit Bra­vour das Col­lege und er­hielt für eine be­son­de­re Aus­ar­bei­tung über den So­zi­a­len Stand Eng­lands, be­dingt durch zu ge­rin­ges Stadt­teil­in­te­res­se der zustän­di­gen Ab­ge­ord­ne­ten ein Uni­ver­si­täts-Sti­pen­di­um.
    Aman­da ar­bei­te­te ne­ben­bei in ei­ner Ho­tel­bar und konn­te sich bald ein win­zi­ges Ap­par­te­ment au­ßer­halb der Stadt leis­ten.
    Sie stu­dier­te Psy­cho­lo­gie, Ge­schich­te, Ar­chä­o­lo­gie und Ma­the­ma­tik. Zu­sätz­lich be­leg­te sie ein Se­mi­nar des Be­reichs
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