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Handyman Jack 07 - Todessumpf

Handyman Jack 07 - Todessumpf

Titel: Handyman Jack 07 - Todessumpf
Autoren: F. Paul Wilson
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Komm runter, und beeil dich gefälligst!«
    Jack verfolgte das Schauspiel noch einige Sekunden, dann leistete er Tom wieder Gesellschaft.
    Im Laufschritt eilten sie zur Lagune zurück. Als sie am Schlundloch vorbeikamen, verlangsamte Tom den Schritt und warf einen Blick hinein. Das Licht im Innern war zu einem matten Schimmer verblasst, und das Wasser der Lagune war so weit gestiegen, dass es über den Rand der Öffnung zu sickern begann.
    »Dieses Ding muss verschlossen werden«, sagte er. »Wenn all dies hier endgültig überstanden ist, sollten wir vielleicht hierher kommen und …«
    Jack wandte halb den Kopf nach hinten und erwiderte über die Schulter: »Mach dir deswegen keine Sorgen. Es schließt sich bis zum Frühling von selbst. Beweg lieber deine Beine.«
    Es schloss sich von selbst … woher wollte er das so genau wissen?
    Als sie das Ufer erreichten, war Tom völlig außer Atem und in seiner Brust meldete sich ein dumpfer Schmerz. Er stand vornübergebeugt da, stützte die Hände auf die Knie und rang mühsam nach Luft, während Jack die Boote des Clans inspizierte. Er deutete auf ein mit Wasser gefülltes kleines Boot mit flachem Rumpf am Rand der Lagune. Auf seinem Heck war der Name Chicken-ship zu lesen.
    »Dies dort hat einen größeren Motor als das Kanu. Damit kommen wir schneller voran. Hilf mir, es umzukippen, um das Wasser auszuschütten.« Er sah seinen Vater prüfend an. »Ist alles in Ordnung?«
    »Klar«, erwiderte Tom. »Das Ganze ist nur ein bisschen viel für mich. Für solche Strapazen bin ich nicht geschaffen.«
    Das Boot umzukippen, war das Letzte, wozu sich Tom in diesem Augenblick aufgelegt fühlte, aber er glaubte nicht, dass Jack das alleine schaffen würde. Jack zog seinen Poncho aus und ging auf der Steuerbordseite zum Heck des Bootes. Während Tom Anstalten machte, zu ihm hinzugehen, um ihm zu helfen, wurde das Wasser neben Jacks Fuß aufgewühlt. Tom sah, wie er zur Seite sprang und sich beeilte, aus dem Wasser herauszuwaten.
    Tom wich ebenfalls zurück, als er erkannte, was da aufs Ufer kroch. Er hatte gehört, wie von einer zweiköpfigen Schnappschildkröte gesprochen wurde, und hatte es nicht geglaubt. Doch da war sie – und viel größer, als er sie sich vorgestellt hätte. Der Schild war mindestens anderthalb Meter lang. Die aufklaffenden hakenförmigen Schnäbel klickten laut, als sie nach Jack schnappten.
    Jack löste eine Handgranate von seinem Gürtel, zog den Sicherungsstift heraus und entfernte den Ring.
    »Das ist für Carl«, sagte er und warf sie in hohem Bogen auf die Bestie.
    Für einen kurzen Moment war Tom wie gelähmt. Carl … lieber Himmel, den armen Carl hätte er beinahe vergessen …
    Er sah, wie der rechte Schildkrötenkopf die Granate aus der Luft angelte und verschlang. Doch in diesem Moment stürzte sich Jack bereits auf ihn und riss ihn zu Boden.
    »In Deckung!«
    Tom landete im Morast und bedeckte seinen Kopf mit den Händen. Er hörte einen stark gedämpften Explosionsknall, doch er konnte die Erschütterung im Untergrund deutlich spüren. Und dann ging ringsum ein Regen aus blutigem Schildkrötenfleisch und Bruchstücken des Schildes nieder.
    Als er sich gelegt hatte, half Jack seinem Vater auf die Füße und ging dann zum Boot zurück. Die Überreste der Schnappschildkröte versanken im Wasser und hinterließen eine blutrote Wolke. Jack erstarrte, dann begab er sich schnell zum Bootsheck.
    »Lieber Gott! Muss denn alles schief gehen?«
    »Was ist los?«
    »Die Explosion hat die Schraube abgerissen!« Er versetzte dem Bootsrumpf einen wütenden Tritt. »Verdammt noch mal! Okay. Dann bleibt uns wohl doch nur das Kanu.«
    Sie stolperten am Ufer entlang bis zu der Stelle, wo sie es zurückgelassen hatten. Jack setzte sich in den hinteren Teil und zerrte am Startseil des kleinen Motors. Nach einigen Dutzend erfolglosen Versuchen stieß er einen Strom von Flüchen aus und kapitulierte. Der Motor hatte noch nicht einmal ein Husten von sich gegeben.
    »Er springt nicht an. Wer weiß, was während des Sturms damit passiert ist. Wir werden wohl selbst paddeln müssen.«
    »Jack …« Tom gab es nur ungern zu, aber er war völlig fertig. »Ich weiß nicht, ob ich das schaffe.«
    Jack sah ihn einige Sekunden lang fragend an, dann nickte er. »Es ist schon okay, Dad. Ich versuch es alleine. Setz dich hinten rein und benutz den Motor als Steuer, während ich uns von hier wegbringe.«
    Mit unsicheren Bewegungen kletterte Tom ins Kanu und ließ sich auf den
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