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Der Weg zum Glueck ist ausgeschildert

Der Weg zum Glueck ist ausgeschildert

Titel: Der Weg zum Glueck ist ausgeschildert
Autoren: Bettina von Kleist
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Bettina von Kleist
    Der Weg zum Glück
    ist ausgeschildert
    Vom Suchen und Finden
    Ch. Links Verlag, Berlin
    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese
Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;
    detaillierte bibliografische Daten sind im Internet
über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

    1. Auflage 2010 (entspricht der 1. Druck-Auflage von 2008)
    © Christoph Links Verlag – LinksDruck GmbH, 2008
    Schönhauser Allee 36 , 10435 Berlin, Tel.: ( 030 ) 44 02 32-0
    www.linksverlag.de; [email protected]
    Umschlaggestaltung: KahaneDesign, Berlin,
    unter Verwendung eines Fotos von plainpicture/Westend 61

    ISBN-13: 978-3-86284-005-2
    Vorwort
    Wann begreifen wir das Wort Glück zum ersten Mal? Erst in der Erinnerung verbinde ich Glück mit der Puppe unterm Weihnachtsbaum, mit dem Stolz, als ich auf der Kirmes das große Los zog und freie Auswahl hatte, mit dem Herzklopfen, wenn uns mein älterer Vetter besuchte und ich mich als Sechsjährige versteckte, weil ich mich wegen meiner fiebrigen Erwartung genierte. Ein paar Jahre später durchforstete ich die Gesichter junger Eheleute. Wie sah es aus, ihr überwältigendes Glück? In meiner Fantasie war die unbekannte Liebe zwischen Mann und Frau so ekstatisch, dass ich mich fragte, wie Paare so banale Dinge verrichten konnten wie einkaufen gehen und Schuhe putzen. Später, als ich Glück benennen konnte, leistete ich Vorsorge, damit es gedieh. Während einige meiner Freundinnen und Freunde Glück wie ein Feuerwerk genossen und schöne Momente bis zur Neige auskosteten, glich mein Glücksmodell eher einem Garten, in dem ich die Setzlinge des Glücks verteilte, hegte und pflegte und darauf achtete, nicht zu viel auf einmal abzuernten. Aber Glück war auch verheißungsvolle Ungewissheit. Unendlich lag damals die Zukunft vor mir.
    In diesem Buch berichten acht Frauen und sieben Männer von ihrem Glück. Entlang biographischer Stationen schildern sie ein Gefühl, das uns durchströmt, umhüllt, beflügelt, anstachelt, nach dem wir uns sehnen, aber dem wir auch ausweichen und misstrauen. Sie erzählen, welchen Rang Glück in ihrem Leben einnimmt, wann es ihnen in den Schoß gefallen ist und welche Arbeit, Überwindung und Konkurrenz es bedeuten kann, dieses kostbare Gut zu erobern und zu hüten. Und sie beleuchten, wie sich das Erleben von Glück mit fortschreitendem Alter verändert. Wie gehen sie um mit Krisen, wie bewältigten sie Schicksalsschläge? Erwuchs aus Unglück allmählich auch ein Gewinn, der zuvor außerhalb ihres Blickfelds war? Und gipfelt ein erfülltes Leben unbedingt im Glück?
    Mit Menschen über Glück zu reden, ist ein intimer Vorgang. Nur selten gewähren wir uns Einblick in einen Bereich, der sehr Persönliches berührt. Aus Scheu vor Indiskretion, fehlender Übung und aufgrund der geringen Bereitschaft, einander zuzuhören, halten wir Sehnsüchte, Hoffnungen und innige Glückserlebnisse weitgehend unter Verschluss. Während einerseits kein anderer Begriff so abgenutzt ist und derart vielen Zwecken dient, assoziieren wir andererseits mit Glück einen vollkommenen Zustand, der vielen Menschen unerreichbar erscheint, da ihre äußeren Umstände dagegen sprechen.
    Glück allein als Lebenskunst, als Schönheit im Auge des Betrachters, als persönliche Gabe zu definieren, ist wirklichkeitsfern. Wenn Glücksexegeten über das in den Medien derzeit hochgehängte Thema Glück debattieren, höre ich genau hin. Wie vertraut sind sie mit dem Gefühl, über das sie fachsimpeln? Angesichts sozialer Schieflagen eine ausgewogene Lebensbalance zu propagieren, klingt zynisch für jene, deren Dasein infolge von Arbeitslosigkeit und Armut zunehmend aus dem Lot gerät. Gleichwohl ist Glück nicht in dem Maße an äußere Bedingungen gekoppelt wie wir es oft vermuten. Auch meine 15 GesprächspartnerInnen haben die Sonnenseite des Lebens nicht gepachtet. Fast alle haben schmerzliche Brüche und Einschnitte erfahren. So unterschiedlich ihre materielle, berufliche und familiäre Situation jetzt ist, gemeinsam ist ihnen die Erfahrung, dass sie selbst den Helligkeitsgrad ihres Lebens beeinflussen können.
    Zwischen Anfang 20 und Ende 80 , blättern meine GesprächspartnerInnen ein breites Spektrum auf. Entlang ihrer Lebensstationen und mit genügend Raum für überraschende Gedanken stehen im Mittelpunkt der narrativen Interviews folgende Fragen:
    • Was verstehen sie unter Glück und Unglück?
    • Wie wandeln sich im Laufe des Lebens die Vorstellungen und Erfahrungen von
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