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Gejagte der Nacht

Gejagte der Nacht

Titel: Gejagte der Nacht
Autoren: Alexandra Ivy
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hinter dem Fürsten der Finsternis schwebte, und setzte die Magie frei, die so alt war wie der Anbeginn der Zeit.
    Zunächst war nicht mehr zu sehen als farbige Funken, die über der Silhouette der Zwillinge tanzten. Es war hübsch anzusehen, aber der Fürst der Finsternis bemerkte es nicht einmal. Die Frau setzte ihren erbarmungslosen Angriff auf Abby fort. Blutrote Adern waren unter der elfenbeinfarbenen Haut zu erkennen.
    Aber Levet weigerte sich hartnäckig, sich geschlagen zu geben.
    Die Zwillinge beschützten den Fürsten der Finsternis.
    Ohne diesen Schutz wäre das Miststück dem Angriff des Phönix vollständig ausgeliefert.
    Er hob die Hände, aber noch während er sich darauf vorbereitete, einen weiteren Zauber zu wirken, begannen die Funken in die finstere Aura einzudringen. Die Schwärze erzitterte, als fügten ihr die Nadelstiche aus Licht Schmerzen zu. Oder Verletzungen.
    Levet hoffte inständig, dass es Verletzungen waren.
    Er setzte seine zweite Magieexplosion frei. Dieses Mal schlugen die Funken direkt in die Aura ein und explodierten wie kleine Knallkörper.
    Der Geruch verbrannten Fleisches mischte sich mit dem Aroma von brennendem Schwefel und dem fauligen Gestank eines verwesenden Kadavers. Als habe gerade jemand ein Grab geöffnet.
    Die Schwärze erbebte und begann dann wie dicker Sirup von der weiblichen Gestalt herunterzulaufen.
    Levet würgte und bemerkte zu spät, dass der Fürst der Finsternis die Gefahr erkannt hatte und zu ihm herumwirbelte.
    »Was hast du getan?«, kreischte die Frau und griff mit den Händen nach dem flüchtigen Geist, als könne sie ihn wie einen Körper festhalten.
    »Genau das, was ich versprochen habe«, krächzte der Gargyle. Er war so erschöpft, dass er kaum noch aufrecht stehen konnte.
    Mit einem hörbaren Knall riss sich der Geist von dem Fürsten der Finsternis los und schoss von den Lichtern fort, die hinter ihm hertanzten.
    »Nein!« Die Frau stolperte nach hinten und war sich ihrer Verletzlichkeit offenbar bewusst. »Das ist unmöglich!«
    »Das Wort ›unmöglich‹ existiert in meinem Wortschatz nicht«, zitierte Levet Napoleon. Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen, als Abby hinter die Frau trat und ihre Hände um den Hals des Fürsten der Finsternis legte.
    »Stirb«, flüsterte Abby sanft.
    »Du …« Der Fürst der Finsternis erzitterte, als die Macht der Göttin in seinen Körper strömte, und funkelte Levet mit einem Blick an, der erfüllt war von abgrundtiefem Hass. »Dafür wirst du bezahlen!«
    Levet hoffte inständig, dass das eine leere Drohung war.
    Die bösartige Schlampe begann von innen nach außen zu verwesen, als sich die Macht der Göttin in sie ergoss, und ihre Haut platzte auf, sodass die blutroten Flammen hervorloderten.
    Aber obwohl sie im Sterben lag, streckte sie die Hand aus und richtete den Finger auf Levet.
    Er bewegte sich blitzschnell zur Seite, jedoch einen winzigen Augenblick zu spät. Obgleich der Fürst der Finsternis in schimmernden Nebel eingehüllt wurde, schleuderte er dennoch einen Blitz auf Levet, der diesen direkt gegen den Brustkorb traf.
    Er schrie auf, und unerträgliche Qualen breiteten sich explosionsartig in seinem winzigen Körper aus. Sacrebleu. Dies war nicht die Art von Schmerz, die ein Gargyle überleben konnte. Dann aber versank er zum Glück in der Finsternis, die auf ihn wartete.
    Sein letzter Gedanke drehte sich nicht um Tod, Opfer oder um Yannahs Duft, der plötzlich seine Sinne erfüllte.
    Er dachte vielmehr daran, dass er es endlich erreicht hatte.
    Er war ein echter Held.
    Er hoffte, dass man ein Lied über ihn schreiben würde.

KAPITEL 25
    D a Kassandra langsam auf die kämpfenden Gottheiten zugegangen war, empfand sie den Moment, in dem der Fürst der Finsternis starb, sehr intensiv.
    Es war nicht nur die Tatsache, dass der gesamte Raum zum Stillstand kam und verstummte. Oder dass die blendenden Blitze nicht mehr zuckten.
    Oder auch nur, dass der Schwefelgestank plötzlich verschwunden war.
    Es war die Veränderung des unbarmherzigen Luftdrucks. Als sei ein furchtbares Unwetter vorübergezogen und habe die frische Leichtigkeit eines Frühlingstages hinterlassen.
    Aber sie bemerkte es kaum, als die böse Kreatur von einem schimmernden Nebel verschlungen wurde, der sie den Blicken entzog. Alles woran sie denken konnte, war, dass Levet mit gebrochenen Flügeln bewegungslos auf dem Boden lag, die Brust durch den Blitzschlag aufgerissen.
    »Levet!« Als Kassie ihn erreicht hatte, fiel sie auf
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