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Gejagte der Nacht

Gejagte der Nacht

Titel: Gejagte der Nacht
Autoren: Alexandra Ivy
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hinuntergelassen. Dantes Gesicht war weiß vor Angst. »Rette sie«, flehte er.
    Levet nickte und vergaß seine eigenen Zweifel, als er sich umdrehte, um durch die Hülle des Energiefeldes zu treten.
    Es spielte keine Rolle mehr, welchem Zweck er diente, solange er seinem Schicksal mit hoch erhobenem Kopf und aufgerichteten Flügeln entgegentrat.
    Das war doch sicherlich die Definition eines Helden, oder nicht?
    Er machte einen weiteren Schritt vorwärts, und seine Haut begann zu kribbeln, als die explosive Macht ihn mit voller Wucht traf.
    Mon Dieu.
    Wankend blieb er stehen. Wie konnte Abby den vernichtenden Schmerz nur ertragen?
    Abby, die mit einem Mal seine Anwesenheit wahrnahm, wandte sich um, um ihn mit ihren übernatürlich blauen Augen anzusehen. »Levet?«
    Bevor er ihr versichern konnte, dass er bei ihr war, um ihr zu helfen, wurde er durch den Blitzschlag abgelenkt, der zischend an seinen Hörnern vorbeizuckte.
    »Was ist das?«, fragte der Fürst der Finsternis spöttisch, mit Augen wie Abgründe aus blutroten Flammen und einem Körper, der umgeben war von einer schwarzen Aura. »Bist du gekommen, um dich zerquetschen zu lassen, kleine Wanze?«
    »Ich …«
    Levets Mut drohte zu schwinden. Er war doch tatsächlich eine kleine Wanze. Eine törichte, größenwahnsinnige kleine Wanze.
    Doch da schweifte sein Blick zu der Schlacht, die direkt auf der anderen Seite der Blase tobte. Und zu denen, die bereits gefallen waren. Ihnen war es gleichgültig, dass er so winzig war oder seine Flügel zu zart, oder dass seine Zauberkräfte so wankelmütig waren wie eine Elfenhure. Sie brachten jedes nur mögliche Opfer, um die Flut der Finsternis aufzuhalten. Wie konnte er da weniger tun?
    Er straffte seine Gestalt. Ein Held, Levet. Du bist ein Held, keine Wanze.
    »Nun, Gargyle«, meinte der Fürst der Finsternis gedehnt. »Hat es dir die Sprache verschlagen?«
    Levet schob das Kinn vor. »Ich bin gekommen, um Euch zu töten.«
    Die blutroten Augen verengten sich. »Soll das ein Scherz sein?«
    Levet fühlte, wie Abby ihm eine Hand auf den Flügel legte, und die Wärme der Göttin hüllte ihn ein.
    »Levet … nein. Bitte!«
    »Halte dich aus dieser Angelegenheit heraus.« Der Fürst der Finsternis griff Abby erneut an und trieb sie mehrere Schritte zurück, bevor er sich wieder dem bebenden Levet zuwandte. »Wenn er sterben will – wer bin ich, ihm diesen Wunsch zu versagen?«
    Der Blitz schoss auf den Gargylen zu. Mit einem Fluch sprang er beiseite, und sein Schwanz zuckte. Ich bin ja ein schöner Held, dachte er sarkastisch und spürte, wie Abby die Macht der Göttin ausweitete, während er einem weiteren Blitzschlag auswich.
    Dies war keine Hilfe.
    Aber was konnte helfen?
    Während er sich das Gehirn nach der Antwort auf diese Frage zermarterte, machte er erneut einen Sprung zur Seite, und sein Blick fiel auf den seltsamen Umriss, der den schlanken Körper des Fürsten der Finsternis wie ein Heiligenschein umgab.
    Obgleich die meisten seiner Fähigkeiten zweifelhaft waren, besaß er dennoch ein einziges zuverlässiges Talent, das darin bestand, Illusionen zu durchschauen.
    Und zwar jede Art von Illusion.
    Levet duckte sich, um dem neuesten Blitzschlag auszuweichen, und achtete nicht auf die Tatsache, dass der Fürst der Finsternis gezwungen war, seinen Zorn nun wieder Abby zuzuwenden, die ihre letzten Kräfte zusammennahm, um sie auf das bösartige Miststück zu richten.
    Stattdessen wandte er seine Aufmerksamkeit der Aura zu, die den Fürsten der Finsternis flackernd umhüllte und immer wieder abwechselnd scharf und dann wieder unscharf wurde.
    Irgendetwas war daran merkwürdig.
    Es wirkte so, als hafte der Geist an dem Fürsten der Finsternis … sei aber nicht vollkommen gebunden.
    Plötzlich wusste er, dass dies so oder so seine einzige Chance war.
    Levet bewegte sich gebückt ganz langsam vorwärts, während die beiden mächtigen Gottheiten ihre private Schlacht weiter ausfochten.
    Die Hitze und die Schmerzen brandeten gegen ihn, aber er zwang sich, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Je näher er an den Fürsten der Finsternis herankam, desto weniger wahrscheinlich war es, dass sein Zauber nach hinten losging und eine andere Person verletzte.
    Vampire waren so überempfindlich, wenn es um Beschuss durch die eigene Seite ging.
    Ein schwaches Lächeln kräuselte seine Lippen, als er die Hände hob. Dies war der richtige Zeitpunkt. Nun ging es um alles oder nichts.
    Er konzentrierte sich auf den Geist, der
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